465a
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Kgsberg den 18 April 76.

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HöchstzuEhrender Herr und Freund,

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Meinen ergebensten und aufrichtigsten Dank für den 2ten Theil Ihres guten

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Palmen Sonntag
31. März 1776; aus dem Brief an
Reichardt
wird ersichtlich, dass die Übergabe schon wesentlich früher stattfand; unklar bleibt, ob dem eine Verwechslung oder ein taktisches Vorgehen zugrunde liegt.
Nothankers, den mir HE
Lotterie Director Kanter
am Palmen Sonntag

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einhändigen laßen. Meine Zeit ist mir so beschnitten, daß ich mich blos an dem

S. 228
Besitz deßelben erfreuen können und den Genuß biß zur Erscheinung des Endes

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aufschieben muß. Vergeben Sie gegenwärtiges Geschmiere; bey ersterer Muße

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und Veranlaßung werde selbiges gut machen.

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Was das von mir gewünschte
Dictionaire des Finances
betrift; so bitte sich

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wegen deßelben keine weitere Mühe zu geben, da ich Hoffnung habe es bald auf

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einem andern Weg zu erhalten, auch die Lust u Liebe vergangen –

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Empfehlen Sie mich Ihrem Freunde, HE Prediger Eberhard mit dem Wink,

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neue Auflage sr Apologie
Eberhard,
Neue Apologie des Sokrates
, 2. Auflage
wenn ich Ihre
Principien
erkennen soll
, mir die neue Auflage sr Apologie

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die erste weder besitze noch gelesen habe
Tatsächlich kannte Hamann die erste Auflage und hatte dagegen (anonym) in der
Beylage zun Denkwürdigkeiten des seligen Sokrates
polemisiert.
zu schicken, da ich die erste weder besitze noch gelesen habe und dieser Mangel

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abstemius
dt. enthaltsam, vgl.
Hor.
epist.
, 1,12,7
eine gar zu ansehnl. Lücke in meinem sokratischen Fache macht und ein

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Versuchung des leidigen Fleisches und Blutes
im Zusammenhang der Katalogisierung und des angestrebten Verkaufs seiner Bücher im
Biga bibliothecarum
abstemius
vom BücherHandel und Wandel seyn muß, der Versuchung des leidigen

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Fleisches und Blutes zu widerstehen, weder einen Laden noch eine
Auction

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besuchen darf.

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Wenn die Muse der A. D. B. nicht einen so alten
reducirten
Liebhaber zu sehr

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über die Achseln ansähe, würd ich auch eine Empfehlung an Sie beylegen –

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und an meinen neuen Freund HE Feldprediger Campe –

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Congreß der Philanthrophie
Nicht ermittelt, auf welches Vorhaben Nikolais Hamann sich bezieht; die Falschschreibung „Philanthrophie“ könnte eine bewusste Wortmischung von ‚Philanthropie‘ (Menschenliebe) mit ‚Atrophie‘ (Auszehrung) sein.
Wünschte dem Congreß der Philanthrophie beywohnen zu können – will es

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Domestica und Litteraria
Häusliches und Literarisches
im Geist thun. Könnte Ihnen viel
Domestica
und
Litteraria
melden,

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Ueberbringer
wohl
Jakob Friedrich Hinz
verspare aber alles auf ein andermal um den lieben Ueberbringer zu schonen, der

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Mündlich
spielt wohl auf einen (nicht ausgeführten) Reiseplan Hamanns an, vgl.
HKB 461 ( III 219/25 )
und
HKB 467 ( III 242/5 )
genug an Sich Selbst zu tragen hat. Mündlich mehr vielleicht.

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Johann Georg Hamann.


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Adresse

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Pour / Monsieur F. Nicolai

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à la hâte.


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Erhalten-Vermerk von Nicolai auf dem Adressblatt:

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1776.
Apr.
/ Königsb.
Hamann.
/ Beil.
3
ten
an Eberhard
V.
gesendet

Provenienz

Staatsbibliothek zu Berlin, Sammlung Härtel.

Bisherige Drucke

ZH III 227 f., Nr. 465a.

Zusätze fremder Hand

228/27
Friedrich Nicolai

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
228/8
Principien
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Principien
228/27
1776. […] gesendet]
Hinzugefügt nach der Handschrift.