1127
381/17
W. den 17
Xbr. D. III
Adv.

18
Liebster Herr Doctor und Freund,

19
Ich war gestern kaum im stande die Post abzuwarten, und gieng gleich

20
darauf zu Bette ohn das geringste genoßen zu haben. Nachmittags nahm ein

21
wenig
The
mit Milch und des Abends nur Arrack
von Arnold Cormann:
im Thee
. Diesen Morgen

22
habe 2
Tassen
Milch getrunken


23
Fortsetzung durch Arnold Cormann:

24
nach der Milch stark gezwitzet, so daß hembdt bett und alles nas gewesen hernach

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3½ taße Kaffe mit milch getrunken: um 12 uhr ein wenig biersuppe einen souppen

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teller voll genossen, diesen nachmittag ein tass Kaffee mit milch getrunken, und den

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ganzen tag hindurch nicht vom bette gewesen, ausser ½
stunde,
damit das bette

28
gemacht werden konnte. so weit gestern geschrieben als den 17ten
Xbr:
gestern abend

29
hat er schleim gegessen, etwas sbäter the mit Arrac, punsch können wir nicht machen

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weilen zu steinfurt noch bis jetzt keine sitronen obhanden sind, bitten uns einige

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überzusenden, gegen sonntag können wir auch zu steinfurt sitronen haben, weilen gegen

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die zeit sitronen ankommen, gestern abend sbät haben wir die schulter mit einen

S. 382
wollenen lappen vorgeschriebener massen braks gerieben. wir sehn oft aus dem fenster

2
und es will noch kein anhaltend gut wetter werden, das thut uns wehe, weilen wir

3
alsdan keine hofnung haben, daß sie bald kommen werden: sie können sich nicht

4
vorstellen, wie sie lieber Herr doctor, und der junge Herr
Haman
hie fehlen: meine

5
ungeschicktheit mit kranken umzugehen, demüthiget mich ensezlich aus allen

6
bewegungen, die ich thue, blickt eine steifheit herfür, die unverzeylich ist: aber dies ist eine

7
übung für mich, die ich gern unternehme, aber unser Haman mues viel geduld mit

8
mir haben eins freuet mich, daß meine Engel sich so gut dazu schickt: ich seze den brief

9
fort, weilen Haman nicht gut selbsten schreiben kan, wollen aber mit meinen

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unordentlichen brief für lieb nehmen: es ist jetzt ½ auf 8 uhr, bin so eben nach ihn hin

11
gewesen, er hat diesen nacht zimlich gut geschlafen, heut morgen die milch zu sich

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genommen, und Engel schenkt ihn jetzt den the Ein und werde nach den the trinken

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hingehn, um die schulter zu Reiben. das nasse wetter soll auch wohl stark auf ihn

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wirken, Haman hat einen husten, der will nicht los, bittet etwas dafür zu schiken.

15
Engel hat sich nach den Einnehmen gut befunden und mit den husten sich in etwa

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gebessert: sie danket für die gütige vorsorge und viele grüsse an ihnen lieber HE doctor

17
und von mir an Herrn Haman und
Bucholtz
en
auch von Haman viele grüße und

18
umarmt sie, auch ich umarme sie und bin

19
Welbergen den 18ten
Xbr
87.
ihr treu Ergebener freund und

20
Diener
Arnold
Corman.


21
Sie liebster HE Doctor und Hans Michel kennen meine Art krank zu seyn.

22
Bitte sich aber nicht deshalb zu beunruhigen.


23
gestern hat unser Haman 2 mahl offen leib gehabt.

Provenienz

Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 4.

Bisherige Drucke

ZH VII 381 f., Nr. 1127.

Zusätze fremder Hand

381/21
Arnold Corman
381/24
–382/20
Arnold Corman
382/23
Arnold Corman

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
381/21
im Thee
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
im Thee
381/27
stunde,
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
stunde
381/28
Xbr:
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
Xbr:
382/4
Haman
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
Hamann
382/17
Bucholtz
en
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
Bucholtzen
382/19
Xbr
]
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH:
Xbr