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Vermerk von Hamann:

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Erhalten den lezten Sonntag im Jahr, zu Wellbergen, auf dem Bette.


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Liebster Freund u. Gevatter Hamann,

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Mit 2. Worten will ich Ihnen nur sagen, daß unsre heilige siebende Zahl

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voll ist, indem meine Frau vorigen Dienstag, den 11.
Dec.
um 11. Uhr

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Mittags von ihrem
6. ten
Sohne glücklich entbunden worden. Sie fürchtete sich

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vor der Niederkunft diesmal sehr u. jagte mir zuletzt selbst Angst ein; die

S. 383
Stunde kam Gottlob! unvermuthet, leicht, froh u. glücklich. Der Knabe

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sieht mir ähnlicher, als Einer seiner Brüder, befindet sich sehr wohl u. hat

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vorigen Donnerstag die Namen
Karl Ferdinand Alfred
erhalten.

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Die Mutter ist gesund, ruhig froh u. heiter, wie neugebadet, wie

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neugebohren.

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Freuen Sie sich also mit uns, lieber alter Freund u. verkündigen Sie dem

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Jacobischen Hause die Freude. Laßen Sie auch etwas von sich hören, u. leben

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nicht, als ob Sie, jetzt näher, wie in einer andern Welt lebten. Heut kein

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Wort mehr. Das redlichste Lebewohl. Ihr ewiger

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Herder.

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den 17.
Dec.
87. Weimar.

Provenienz

Krakau, Jagiellonenbibliothek, Slg. Autographa der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin (ehemalige Berliner Signatur: Acc. ms. 1886. 53, Nr. 35).

Bisherige Drucke

Heinrich Düntzer, Ungedruckte Briefe zwischen Hamann und Herder. In: Bremer Sonntagsblatt. Siebenter Jahrgang, No. 43: 16. October 1859, 339.

ZH VII 382 f., Nr. 1128.

Zusätze fremder Hand

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Johann Georg Hamann

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
382/30
Dec.
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
Dec.
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6. ten
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
6ten
383/11
Dec.
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
Dec.