1151
450/2
Pempelfort den 25
ten
April 1788.


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Vermerk von Hamann:

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Erhalten den 26 –


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lieber HerzensVater!

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Ich habe vorgestern Abend ein Packet an Dich, mit einem kurzen Briefe,

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welcher die Factura enthält, auf die fahrende Post geschickt, u hoffe es ist

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morgen, vor Ansicht dieses, schon in Deinen Händen. In dem Briefe versprach

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ich, daß ich heute, mit der reitenden Post die Rezension meines Gespräches

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über Idealismus u Realismus nachsenden wollte, welches ich hiemit erfülle,

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und ein zweytes Blatt, welches die Rezension v Starkens Nachtrag enthält,

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beyfüge. Du wirst so gut seyn, mir beyde Blätter Sonntag Abend mit der

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reitenden Post zurück zu schicken, weil ich diese Zeitung mit sieben andern in

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Gesellschaft halte, u nicht zu lange warten laßen darf. Ich bin nicht im

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Stande meinen Rezensenten zu errathen. Vielleicht kann Boie mir ihn

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entdecken.

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Mein Kutscher ist von der Post zurück gekommen, u hat keine Briefe v

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Münster mitgebracht, welches mich ein wenig beunruhigt, wegen Deiner

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ausdrücklichen Verheißung, daß ich mit der heutigen Post Briefe v Dir erhalten

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sollte.

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Gestern erhielt ich einen Brief v Baron Hirschen, den ich Dir, der

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Sonderbarkeit wegen überschicke
n
. Den Brief erwarte ich zurück, das

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Avertißement aber kanst Du behalten, u Dich gelegentlich bey Deinem Doctor u der

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Prinzeßinn damit breit machen.

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Einliegenden, unter einem bloßen Couvert angekommenen
Ble

26
Be
i
yschluß an Lindner, muß ich Dir zur Besorgung überschicken, weil ich seine

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Adreße nicht weiß.

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Für heute muß ich es hiemit genug seyn laßen, um noch ein paar Worte

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an die Prinzeßinn zu schreiben. Ich hoffe Sprickmann hilft für Deine

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Gesundheit sorgen. Grüße ihn wenn Du ihn siehst.

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Künftigen Posttag, so Gott will mehr. Die herzlichsten Grüße an Buchholtz

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ewig Dein Fritz

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Jonathan – Gamaliel

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Act. V.

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vergl. m. d. Allg.

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L. Z. N
o
92.


S. 451
Ich habe dem Goettinger Studenten zum Theil Unrecht gethan; die 2

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Bücher haben sich,
am unrechten Ort
gefunden. Mama Lene versichert, das

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Manuscript sey gewiß nicht unter seinen Sachen. Doch werde ich anfragen.


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Vermerk von Hamann:

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Zurückgeschickt die beyden Abhandlungen des
Bercley
den 2 Theil v

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S. Pierre
Reisebeschreibung nebst Wizelmanns gedruckten Abhandl. von

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der Fürstin, auch das Ende meiner Vorlesung über das Sp. Büchlein.

Auf der dritten Seite, vmtl. von der Hand Johann Michael Hamanns:

555/19
Vaterland Chronik.
XXI.
11
ten
März 88.

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Gelehrte Notizen. S. 172.

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Hamann
, ein Geistessonderling, dessen dumpfen, magisch-

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kabbalistisch- Jakobböhmischen- apokalyptischen Ton meine Seele so

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gern behorchte und auffaßte, hält sich iezt bey dem Socratischen

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Weisen
Jacobi
auf und arbeitet am Thema:

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„daß das Daseyn Gottes nicht aus Demonstrationen sondern aus

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Erscheinungen erwiesen werden müste.“

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Möchte die himmlische Schickung ihm leuchten, und mögt’ er die

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Herrlichkeit Gottes, wie der große Seher auf dem Donnerberge –

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nur von hinten schauen! !

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Gelesen den 29
ten
April.

Provenienz

Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.

Bisherige Drucke

Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 7: November 1787 bis Juni 1788. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 178 f.

ZH VII 450 f., Nr. 1151.

Zusätze fremder Hand

450/4
Johann Georg Hamann
451/5
–7
Johann Georg Hamann

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
450/25
Ble
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Bl