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308/29
Kgsberg den 2 April 777.

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Herzlich geliebtester Freund,

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7 Januar
Brief Lindners nicht überliefert
Wundern Sie sich nicht, daß ich Ihnen noch eine Antwort seit den 7 Januar.

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Quartanfieber
viertägig wiederkehrendes Fieber, vgl.
Krünitz
, s.v. Quartan: „viertägig, als Quartanfieber, ein Fieber, welches sich jederzeit am vierten Tage wieder einstellt, nähmlich den ersten Fiebertag immer wieder mitgerechnet, so daß also zwischen 2 Fieberanfällen 2 gute Tage gezählt werden.“
schuldig geblieben bin. Ein neues
Quartan
fieber, das mich mehr als das erste

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mitgenommen und hundert häusliche und andere Unruhen können mich

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hinlänglich entschuldigen ohne daß ich nöthig habe mich in eine umständl.

S. 309
Veränderung
die Ernennung zum Oberpackhof-Inspektor
Erzählung einzulaßen. Meine Veränderung wißen Sie und ich befinde mich in

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einem solchen Labyrinth deßen Ausgang ich noch gar nicht absehen kann.

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Häuschen
wohl Hamanns Haus am alten Graben, vgl.
HKB 484 ( III 304/22 )
Gottlob! mein Häuschen ist verkauft für die Hälfte deßen, was es mir baar

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kostet; und bey meiner neuen Einrichtung sucht man mir das Leben auch so

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sauer als mögl. zu machen. Doch ein schwerer Anfang verspricht ein desto

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September
der Tod von
Johann Gotthelf Lindner
beßeres Ende und ruhigern Fortgang. Seit dem
fatal
en September habe ich

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Consistorial Rathin
Auguste Angelica Lindner
die Frau Consistorial Rathin
p
nicht mit Augen gesehen und zum ersten mal

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am vorigen Charfreytage bey Ihnen einen Besuch ablegen können. Sie hat

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ein recht mütterl. Verlangen und Sehnsucht Ihnen das letzte Lebewohl! auf

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der Welt zu sagen, klagte über ein schweres Lager, das Sie wider Hofnung

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überstanden und von dem Sie mir wirklich schien sich sehr erholt zu haben.

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Ohngeachtet ich noch mit den Erben in Rechnung stehe wegen des

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Ueberschußes der durch den Druck verursachten Unkosten, muste ich um Auszahlung

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17 rth 2 ggl.
rth: Reichstaler, eine im ganzen dt-sprachigen Raum übliche Silbermünze, entspricht 24 Silbergroschen (Groschen: Silbermünze [ca. 24. Teil eines Talers] oder Kupfermünze [ca. 90. Teil eines Talers]; in Königsberg war der Kupfergroschen üblich; für 8 Groschen gab es ca. zwei Pfund Schweinefleisch); ggl: Guter Groschen.
der 17 rth 2 ggl. anhalten, die ich auch sogl. erhielt gemäß Ihrer Anweisung

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Xbr. pr.
Dezember vergangenen Jahres
dazu vom 24
Xbr. pr.
aber zu meinem grösten Verdruß erfuhr, daß man eine

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Remise
von Büchern an Sie gethan ohne mir den geringsten Wink davon

17
Fabricii Bibl. Graec.
Fabricius,
Bibliotheca graeca
gegeben zu haben, des
Fabricii Bibl. Graec.
Ihnen beylegen zu können – den

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also
Hinz
mitnehmen muß. Es sind aber nur 9
Volumina,
wie im
Catalogo

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die Anzahl derselben angesetzt ist und ich vermuthe daß entweder nachher noch

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einige ausgekommen seyn müßen oder eine neuere Ausgabe davon seyn muß.

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In welchem Fall der erste Käufer mit Ihnen ein gl. Schicksal gehabt hätte.

22
In Ansehung des
Catholici
habe ich bedeutet, daß Sie den
Auctions
Preiß

23
nebst dem Bande gutthun, der Ueberschuß zur
Praenumeration
unter sämtl.

24
Erben vertheilt werden muß. Aber das ärgste ist, daß man Ihnen die 2 Theile

25
A
u
E
roh miteingepackt, die ich willens war dem Verfaßer zu
remitti
ren.

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Also steh ich wider am Berge und kann noch der Sache kein Ende rein machen.

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Ich wünschte daher, wenn sich dort ein Liebhaber dazu fände, der 2 # bezahlte

28
oder
s
Sie mit Hintz einen Vergleich machen könnten, weil die Hin- und

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Herversendung und die Versäumung gegenwärtige
r
Meßzeit einen verdrüßl.

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Verzug und die Gefahr etwas an dem Buche zu verderben oder zu verlieren

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leicht nach sich ziehen könnte.

32
Da ich Selbst für 3 Buchstaben
C. B. D.
mein
Quotum
übermachen muß

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und das mir zugedachte Geschenk nicht annehmen kann, weil ich mich für die

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2 Mahnbriefe bedanken muß: so wünschte ich wenn mein Vorschlag die beyde

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durch ein Versehen Ihnen roh übermachte Theile, dort anzubringen Ihnen

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Louis d’or
Louis d’or; frz. Goldmünze, entspricht ca. 5 Talern bzw. 9 Gulden.
gelingen möchte u Sie im stande wären mir den Werth von 2 # in
Louis d’or

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so bald wie mögl. zu übermachen.

S. 310
Um von einer unangenehmen Sache zu einer andern überzugehn, bin ich

2
einem
Bancorutto
näher gewesen, als ich es selbst gewust. Mein Erbtheil war

3
fl.
Gulden, Goldmünze, hier aber vmtl. 1 polnischer Gulden, eine Silbermünze, entsprach 30 Groschen oder weniger.
5000 fl. mein Haus kostet mir 6000 fl. Mit der Hälfte, die ich

4
widerbekommen, bin jetzt im stande 3000 fl. zu decken, für die ich meinem unglückl.

5
Bruder hafte. Ich fange also von vorn an und mein gegenwärtiger Dienst ist zu

6
rechter Zeit gekommen. Mein Gehalt bleibt daßelbe; freye Wohnung habe

7
Gartens
eine lang andauernde Auseinandersetzung mit der
Witwe Blom
aber gewonnen – und wegen des Gartens wird es noch ein Strauß seyn. Der

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Geitz straft sich selbst und aufzuopfern hab ich nichts mehr, wozu ich immer

9
willig gewesen bin. Mein Plan war gemacht mich erst meiner Bibliothek,

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darnach meines Hauses zu entledigen u dann mit meinen Kindern öffentlich

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aus dem Lande zu gehen. Gott hat meinen guten Willen durch einen beßern

12
Ausgang belohnt.

13
Mein Freund Penzel ist
Musquetier
bey dem Hiesigen Alt Stutterheimschen

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Fragment über die Gräntzen der alten Welt
nicht ermittelt, mglw. ein Aufsatz Penzels aus dem Strabon-Zusammenhang in den
KGPZ
(Jg. nicht überliefert)
Regiment.
Das Fragment über die Gräntzen der alten Welt ist von ihm. Der

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Verfolg seines Lebenslaufs ist die Einleitung zum dritten Theil des
Strabo.

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Bischof zu Würzburg u Ritter Michaelis
Adam Friedrich Graf von Seinsheim
ist der dritte Band von
Strabon,
Erdbeschreibung
gewidmet;
Johann David Michaelis
ist Penzels früherer Göttinger Universitätslehrer.
Den 24 Mä
y
rz hielt er in meinem Hause eine öffentl. Vorlesung sr.

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beyden künftigen Vorreden an den Bischof zu Würzburg u Ritter Michaelis. So

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ungl. wir auch denken: ist unsere Freundschaft noch nicht unterbrochen

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worden, hat aber wohl noch mancherley
Crisis
zu überstehen. Für die Bezahlung

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seiner Bücherschuld hat er gesorgt erwartet aber erst das Geld von seinem

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Verleger nach der Oster Meße. –

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Meine kleine Kama, wie sie
Prof. Kreutzfeld
nennt, hat die Pocken

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Inoculation
Impfung
Inoculation
Gottlob herrlich überstanden und wir werden uns vielleicht alle mit

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dem schönen Sommer erholen, wenn der Winter ausgeschneyet. Leben Sie

25
si Diis placet
dt. so Gott will
vergnügt und besuchen Sie bald
si Diis placet
in seiner Gartenlaube Ihren

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alten redl.

27
Freund Hamann

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Garde-Magazin

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Packhof Verwalter


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Räuberin
wohl die Tochter von
Carl Christoph Stockmar
, von Penzel
„Selma“
genannt
Ihre schöne Räuberin ist hier gewesen auf Eroberungen.
Penzel
hat sie bey

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Dr. Laubmeier
kennen gelernt, der sich viel Mühe gegeben sie nach Riga zu

32
empfehlen
a Dio.


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Adresse mit rotem Lacksiegel (Kopf des Sokrates nach links) und Postvermerken:

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Rossitten
heute
Rybatschi
à Monsieur / Monsieur Lindner / homme de lettres / à /
Rossitten
/ en

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Courlande
.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 4.

Bisherige Drucke

ZH III 308–310, Nr. 485.