795
308/2
Kgsb. den 6 Jänner am Großen Neujahr 85.
3
Mein verehrungswürdiger Freund, ich habe Ihnen viel Neues zu melden,
4
und wünsche, daß Sie so viel Muße und Lust haben mögen zu lesen, als ich aus
5
dem Antheil Ihres Herzens an meinem bisherigen Schicksal voraussetzen kann
6
– daß die neuen Wege der Vorsehung auch zu Ihrer Aufrichtung und
7
Zufriedenheit beytragen
können
mögen! Vergeben Sie mir den Eckel einiges
details
–
8
A
77 wurde ich Packhofverwalter, nachdem ich mich 10
Jahre
als
9
Uebersetzer ins franz. gequält und durch die überhäufte Arbeit der ersten unter einem
10
Stockwelschen Director, der wie ein Bettelbube ins Land gekommen war und
11
wie ein
Marquis
heimgieng, mir die einzige Sprache, welche ich aus einem
12
geheimen Instinct geliebt, so versaltzen hatte daß ich alle Reinigkeit des Geschmacks
13
darüber eingebüßt und seitdem alle Fertigkeit zu schreiben verloren habe. Mein
14
Vorgänger war nicht nur Packhofverwalter sondern auch
Licent-Inspector
und
15
Admiralitäts
rath
gewesen. Durch die
Regie
wurde die
Admiralität
gänzlich
16
abgesondert zum
Ressort
der Kriegs- und
Domainen
Cammer,
und die
17
Inspection
des hiesigen und Pillauschen
Licents
in einen neuen
poste de
18
confidence
mit doppeltem Gehalt und
emolument
en verwandelt. Dergl.
postes de
19
confidence
heißen auch
neue
Posten, die blos den Creaturen der
General-
20
Administration
anheim fallen, und ziemlich
precair
sind. Ich freute mich also
21
einen alten zwar
ziemlich
sehr verstümmelten Posten erwartet und erbeutet zu
22
haben mit dem alten Gehalt von 25 rth. freyer Wohnung, von der aber auch
23
schon 2 Stuben meinem Vorgänger entzogen worden war
en
ohne Holtz – und
24
(außer den zufälligen
Gratificationen
vom jährlichen
Plus
) hatte ich kein
25
einziges andres
Emolument
als einen Antheil an gewißen anfänglich freywilligen
26
aber mit der Zeit fixirten Abgaben, welche die Schiffer den Zollbedienten
27
abzugeben schuldig sind, und den holländischen Namen
Fooi
-
oder
Bier- und
28
Trinkgelder
haben. Dieses
emolument
war uns durch widerholte
Rescripte
29
als ein
pars salarii confirmirt, ratihabirt
und bestätigt worden. Diese Gelder
30
wurden alle 6 Monathe den 1
Jun.
u
Xbre
vertheilt, und war für mich der
31
gewöhnl.
Fonds
zum Einkauf des Holtzes, des Jahrmarkts zu Johannis u
32
Weynachten. Seit 767/8 beraubte die
General-Administration
nicht nur
9
/
32
ihren
33
Officianten,
bald darauf
7
/
32
und endl. gar ¼ welches sie zu ihrem eigenen
34
willkührl. Gebrauch anwandte, sondern die
quota
der alten Bedienten wurde
35
auch durch den Zuwachs der neuen noch mehr geschmälert, bis es ihr gegen das
36
Ende des 782. Jahres einfiel diese ganze Summe dem Könige oder sich selbst zu
S. 309
berechnen. Auf diese
Fooi
zielen die
Pfuy
!
Pfui
! der armen Zöllner im
2
Schiblem. S. 25. Ich suchte reinen Wein einzuschenken und machte mich allen meinen
3
theuren Amts- und Leidensbrüder dadurch gehäßig, ließ sie schreiben – – und
4
weil keine Antwort kam, wagte ich mich selbst den 1 Jänner 83 ins Cabinet, und
5
erhielt weiter nichts, als daß ich über meine gehabte Furcht nachher selbst lachen
6
muste. Noch denselben Monath
ej. anni
drung mir ein Freund aus Curl. seinen
7
verwahrloseten Sohn auf, der schon hier studiert hatte, um ihn
declini
ren
und
8
conjugi
ren
zu lehren. Ohngeachtet mich seine nächsten Blutsfreunde wegen des
9
notorischen Geitzes abriethen, entschloß ich mich zum Experiment; war so
10
glücklich, daß der Vater kaum ¾ Jahr seinen Sohn bey mir ließ, und bezahlte mich
11
aus freyer Wahl, die ich ihm anheim gestellt hatte, so reichlich, daß ich mit dem
12
Golde mein Oelkrüglein ausgehen sahe, und für das nächste Jahr keinen Rath
13
mehr wuste, noch wie ich die Bedürfniße deßelben bestreiten könnte.
14
In jener
crisi
gegen das Ende
a.
82. machte ich ein
Testament
mit Beyhülfe
15
meiner juristischen Freunde zum Besten meiner Hausmutter, welche ihre
16
Jugend der Pflege meines
alten
seel. Vaters und für meine eigene Haushaltung
17
aufgeopfert, ohne die geringste Rücksicht auf unsere 4 Kinder nehmen zu
18
können, als auf meinen ältesten und zugl. einzigen
Sohn
in Ansehung meiner
19
mäßigen aber zieml. zum Theil ausgesuchten Bibliothek.
20
Ein Jahr vor dieser finstern
Epoque
hatte ich einen jungen rohen feurigen
21
Menschen auf unserer
k
Akademie
aufgefischt, von dem ich
hörte
daß er eine
22
brennende Lust zum Griechischen hätte, und den ich sogl. zum Gespann
23
s
meines Sohns machte, das Engl. anfieng, zum Arabischen,
spanischen
u
24
Portugiesischen Hülfsmittel verschaffte, einige einträgl. Stunden und ein
25
Stipendium
– Er unterrichtete meine älteste Tochter dafür auf dem Clavier mit eben so
26
viel Treue u Eifer als gutem Fortgange, fieng des Singens wegen das ital. mit
27
ihr an, ohne meinen rechten Willen und führte seinen tollkühnen Versuch aus
28
vorigen Sommer in die weite Welt zu gehen, ohne daß ich im stande war ihn
29
davon abzuhalten. Seit dem er die Schweitz paßirt, weiß ich nichts mehr von
30
ihm. Dieser in seiner Art außerordentl. Ebentheurer hieß Hill – und er ließ mir
31
mit s. besten Empfehlungen einen
Grenadier
zurück, der das ital. mit meiner
32
Tochter unter eben den Bedingungen wie mit ihm selbst fortsetzen möchte. Die
33
Bescheidenheit dieses Soldaten, der sich beynahe aufdrang nahm mich so für
34
ihn ein, daß ich 1 rth. für meine älteste Tochter monathlich aussetzte, aber
35
zugl. ihm einige vortheilhaftere Stunden verschaffte. Dies geschah nicht ohne
36
geheime Vorwürfe einer Verschwendung an einer Sprache, die einem übrigens
37
sehr unwißenden Mädchen sehr entbehrlich war. Hills Schwester erhielte eben
S. 310
so viel um die zwey ältesten Kinder nähen und einige nöthige Handarbeiten zu
2
lehren.
3
Diese 2 rth des Monaths hätten auch nächstens aufhören müßen, und ich
4
mochte noch weniger daran denken, daß mein Sohn vom Lande auf
5
bevorstehende Ostern zu seiner akademischen Laufbahn in mein Haus zurückkehren
6
würde, weil ich nicht ein einziges
Collegium
für ihn zu bezahlen im stande war.
7
Mit diesem Wurm im Herzen stellen Sie sich selbst vor, wie ich gelebt habe –
8
was für Zerstreuungen dazu gehören, um die Gedanken von einer so
9
trostleeren, verzweiflungsvollen Lage zu entfernen – das trotzige und verzagte Ding
10
in unserer Brust im Zaum oder Gleichgewicht zu erhalten, daß es sich nicht dem
11
natürl. Hang zu beyden Extremen überläßt. An dergl. Zerstreuungen –
12
worunter ein
Buch
oder ein
Brief
die beste Wirkung thaten, hat es die Vorsehung
13
nicht fehlen laßen, damit mich der Kummer nicht
verzehrte
14
Einen solchen, alle meine Gedanken und Sinnen hinreißenden Brief fand ich
15
bey mir zu Hause auf meinem Tisch den 4
Sept.
am späten Sonnabend vor
16
Dom
XIII. p. Tr.
da ich meine mitleidende Gevatterin
Me Courtan
besucht
17
hatte. Ich laß ihn 2 mal ohne ihn recht verstehen zu können, brachte die halbe
18
Nacht beynahe schlaflos zu, erwachte zum fröhlichsten Sonntage mit dunkeln
19
Anschlägen einen Besuch in meinem Vaterlande zu erleben, der mir zu einer
20
Jahre lang aufgeschobenen Arbeit – (Sie verstehen mich, Verehrungswürdiger
21
Freund, meine
Saalbadereyen
mit 4 Augen durchzugehen und wo mögl.
22
ins reine zu bringen) sehr erwünscht zu seyn schien, oder eine eben so nöthige
23
Reise zu meiner Erholung und
Valet
meiner Freunde in W. u M. vielleicht
24
ausführen zu können. Diese Ideen waren Balsam für meine Wunden und Beulen.
25
Ohngeachtet ich erst durch Herder, hernach durch Lavater mehr als zu viel
26
zubereitet war: so waren doch alle Zurüstungen meiner aufgebrachten
27
Einbildungskraft nichts gegen das
Fest der Erscheinung
, welches ich den 15 des
28
Christmonats erlebte. Es war ein Brief, der mehr
Gold
,
Weyrauch
und
Myrrhen
29
in sich hielte für meine arme Muse und die von ihr enterbte Kinder meines
30
Leibes, als die Weisen aus Morgenland dem neugebornen Könige der Juden aus
31
ihren Schätzen zu opfern im stande waren. Gott aber sey Dank für Seine
32
unaussprechliche
Gabe 2
Cor IX.
15.
33
Da sehen Sie mich, liebster bester J. mich 55jährigen Greis beynahe wider
34
verjüngt und aus einer Wüste in ein Eden versetzt – durch ein Spiel der Natur –
35
oder ein Wunder der Vorsehung. Was ist am Namen
gelegen.
Nenn
mich
36
einen
Backopfen
, sagt ein litthauisches Sprichwort, aber Brodt wirst du nicht in
37
mir backen.
S. 311
Meine einzige Sorge besteht nunmehr darinn meinen Wohlthäter zu sehen,
2
der Ihnen vielleicht bekannter als mir und wo nicht schon wie ich vermuthe
3
einer Ihrer Freunde ist, doch es verdient zu seyn. Unser gemeinschaftl. Wunsch
4
einander kennen zu lernen, ist auch auf guten Wege erfüllt zu werden, ohne die
5
Gefahr zu scheuen das durch die Gegenwart zu verlieren, was ich in der Ferne
6
erobert.
7
Den 27
pr.
kam mein Sohn auf meine
Citation
mit seinem Hofmeister nach
8
der Stadt, zu deßen Versorgung auch alle Anstalten gemacht sind, und an eben
9
dem Tage die beynahe aufgegebene und wegen ihres langen Ausbleibens für
10
verloren gehaltene
Gratification
wegen des eben so außerordentlichen
Plus,
als
11
die
Schiffart
seit 2 Jahren alle übrigen in Preußen übertroffen hat. Mein Sohn
12
sollte mir als Bibl. die Bücher in Ordnung bringen und einige Schriften unter
13
meinen Briefschaften aufsuchen, und führte den Tag drauf seine älteste
14
Schwester in
Pension
bey der Baroneße von Bondeli, welche sie als die 9
te
in ihre
15
Akademie aufgenommen, unter der Bedingung sie nicht als Fräulein noch
16
Demoiselle, sondern wie ein ehrl. Dienstmädchen zu erziehen, für die nackte jährl.
17
Pension,
zu der ich nichts als den Thaler für den welschen Sprachmeister
18
beytragen kann. Der bloße Umgang einer so ausgesuchten Gesellschaft von adl. u
19
bürgerl. Mädchen, als diese vortrefliche und gelehrte Meisterinn erzieht, ist das
20
gröste Glück, was ich meiner Tochter wol im Herzen gewünscht aber niemals
21
für sie hoffen können; und ich höre mit unaussprechlicher Freude, daß zwey
22
ihrer edelsten und schönsten Züglinge, eine Fräulein von Hallmann, die als eine
23
Virtuosin schon bewundert und eine Fräulein von Bardeleben, welche durch
24
ihren außerordentl. Geschmack an
Lectür
und Talenten sich unterscheidt, um ein
25
ander wetteifern meiner
Lisette Reinette
in der Music und im französischen
26
fortzuhelfen, wozu ihr der Anfang im Ital. eben so günstig ist, als wenn sie mit
27
dem französischen angefangen hätte. Bey meinem Sohn ist der Anfang im
28
Griechischen vor dem Latein eben so gut eingeschlagen.
29
Wozu dieser Aufwand
? Ein Mädchen bildet und entwickelt sich von selbst.
30
Dieser leidige Einwurf ist mir schon von meinen nächsten Freunden gemacht
31
worden. Aber meine liebe weise Herren! Es ist Pflicht das Geld was mir Gott
32
und
Sein
Mittler gegeben zu beyder Ehre und der
Bestimmung gemäß
33
anzuwenden – und mir ist sehr wenig an der äußeren – aber desto mehr an der
34
inneren Bildung gelegen, mit der es nicht so geschwind geht, als Ihnen ihre
35
Erfahrung einbildet – und ins Allgemeine läst sich gut reden. Die Geheimniße
36
meines Busens und meines Heerdes mag ich nicht gern gemein machen, weil
37
man selbige schwerlich glaubt oder darüber lacht. Also die Armuth hat ihre
S. 312
Sorgen und Versuchungen, aber bisweilen noch größere der Ueberfluß des
2
Reichtums; und man muß gegen beyde sich wapnen und auf seiner Hut seyn.
3
Die Ebentheuer des verfloßenen Jahres sind aber noch nicht zu Ende. Den 29
4
Xbr.
komt des Morgens ein Bedienter aus dem Kaiserlingschen Hause, in dem
5
ich seit langer Zeit nicht gewesen, mit einem Gruß von Beyderseits Excell. die
6
mich den Morgen drauf zu sich bitten laßen – weil Sie wißen daß ich ungern zu
7
Mittag erscheine, und seit der Durchreise der Kammerherrin von der Reck nicht
8
da gewesen bin.
9
den 7.
10
Seit vorgestern ist ein so starkes und plötzliches Thauwetter eingefallen, daß
11
ich heute nicht im stande
bin
auszugehen sondern zu Hause bleiben muß, daß
12
ich also Zeit gewinne meinen Brief
fortzusetzen
–
13
Ich gieng also den 30 des Morgens zum Gräfl. Kayserlingschen Hause. Die
14
Gräfin leitete das Gespräch mit der allgemeinen Anmerkung ein, daß ich außer
15
meinem Vaterlande in sehr gutem Andenken stünde. Mit einem widerholten
16
Ja! brachen alle Schleusen meiner Seele durch, und der Strohm war nicht in
17
meiner Gewalt; ich war auch nicht im stande eher das geringste zu hören, biß
18
ich mein Herz von den Begebenheiten der vorigen Tage ausgeschüttet hatte.
19
Mitten unter dem Erstaunen, womit man zuhörte, bemerkte ich eine
20
vorübergehende Schaamröthe – –
21
Dies Haus ist die
Krone
unsers ganzen Adels, unterscheidet sich von allen
22
übrigen durch Gastfreyheit, Wohlthätigkeit, Geschmack – hat aber kaum den
23
Schatten der vorigen Pracht, und liebt zu sehr den Glantz davon. Der Herr
24
Graf hatte mir in der vertraulichen Stunde einmal ein ziemlich unanständiges
25
Parallele ausgeholt, daß ich durch die Einziehung der
Fooi
gelder nicht wüste,
26
woher ich meinen Bedarf an Holtz bestreiten würde und mir 4 Achtel des Jahrs
27
angeboten. Ich antwortete, daß ich an der Hälfte gnug hatte und im Nothfall
28
mich melden würde – welches Gottlob! nicht geschehen. Von diesem Flohstich
29
mitten unter den Sprüngen einer völlig unbestimmten Erzählung schien mir die
30
bemerkte Röthe zu entstehen. Zweytens vermuthe ich, daß man es mir übel
31
genommen, den Juden zum ursprüngl. Edelmann des gantzen menschl.
32
Geschlechts gemacht zu haben, denn ich hatte wider meine Gewohnheit zwey Excell.
33
wegen einiger naher Verhältniße, in denen ich mit ihnen stehen muste, ein
34
Exemplar meiner jüngsten
Brochure incognito
mitgetheilt. Mein alter Freund Kant
35
ist ein alter vertrauter im Kayserlingschen Hause, und der Pr. Mangelsdorf,
36
der mich zu einer sehr
unglückl.
Stunde einmal besuchte, um den Pr. Werthes bey
37
mir einzuführen, hat sich bey dem
Curator
unserer
Akademie
ziemlich tief
S. 313
eingewurtzelt. Ich habe weder Mangelsdorf seitdem gesehen noch einen Gegenbesuch
2
bey ihm abgelegt. Seine Frau ist jüngst mit Zwillingtöchtern entbunden, und
3
gestern sind sie getauft worden. Unser
Kanzler von Korf
mit 2
4
Staatsministern und der Gräfin von Kayserling hatten Gevatter gestanden. Wie viel
5
Einfluß dergl. Windbeuteleyen in das
Publicum
haben, und mein geheimer Dienst
6
dieses Oelgötzen und der mir noch heiligern
Dryade
ist Ihnen bekannt. Also
7
Sapienti sat!
8
Nach der herzlichen Versicherung, daß ich durch ein Wunder einer mehr als
9
väterlichen und mütterlichen Vorsehung aus meinen Drangsalen erlöst wäre,
10
volle
Gnüge
bereits empfangen hätte und ich mich selbst für undankbar halten
11
müste
mehr
zu
wünschen oder zu begehren, auch mein gegenwärtiger Reichtum
12
fast eben so viel Sorgen mir machte, als die Armuth – kam es endlich zur
13
Erklärung des neuen Wunders oder Ebentheuers.
14
Die gute Gräfin theilte mir das Verlangen einer
Fürstinn
mit, die ganze
15
Familie meiner fliegenden Blätter zu kennen und zu besitzen, auch ein Gemälde
16
des Autors, seiner
maniere d’être, de son caractere et de son ton – Homo sum,
17
mein Verehrungswürdiger Freund – und da Sie selbst Vater und Autor sind, so
18
kennen Sie den Adel und das Elend dieser menschlichen Gefühle.
19
Den ersten Tag dieses Jahres erhalte einen Brief von unserm Freunde und
20
guten Manne
Kleuker, der mir seine vollzogene Ehe meldet, und daß Sie mit
21
dieser
Fürstin
sich in Hofgeismar aufgehalten auch auf einer Reise nach
22
Weimar begleitet. Daher halte ich es für meine Pflicht Sie so wol von meiner
23
ganzen Lage als besonders in dieser Angelegenheit zu meinem Vertrauten und
24
Rathgeber zu machen.
25
Ich habe 57 das Glück gehabt einem sehr liebenswürdigen Fürsten
Galliczin
26
der Abgesandter am Engl. Hofe war, zu London zweymal meine Aufwartung
27
zu machen. Der bloße Name ist also schon ein sehr günstiges
Omen
für mich;
28
wie der
Geschlechtsnahme
dieser Fürstin mir auch durch einen kleinen
29
Umstand eindrücklich geworden.
30
Auch besinne mich schon mehr als einmal den Namen
unserer Fürstin
,
31
wenn ich Selbige so nennen darf, irgendwo gelesen zu haben. Die Gräfin K.
32
schien sich gleichwol zu wundern, wie ein Geschmack an
Diderot
u H. zusammen
33
bestehen könnte. Sie fielen mir ein, als ein Gleichnis dies
Phaenomen
zu
34
erklären. Sie bat sich daher Ihre Schriften aus, welche ihr gantz unbekannt waren,
35
und selbige mit Ihres HErrn Bruders verwechselte.
36
Vorgestern legte ich des Morgens meinen Besuch wider im Kayserlingschen
37
Hause ab, überreichte der Gräfin die ihr versprochene Sammlung nebst einem
S. 314
berichtigten Auszug aus Meusels gelehrten Deutschland, und was ich von
2
meinen Kleinigkeiten durch Freunde und aus den Buchläden zu erhalten bisher
3
im stande gewesen.
4
Dem HErrn Grafen, der sich sehr mit der Erziehung seiner Enkel beschäftigt,
5
war es lieb die neuste Ausgabe von
Gesner Isagoge
kennen zu lernen, welche ich
6
währender Zeit aus Graventihn verschrieben, wo
meinem
Sohn ein Geschenk
7
mit diesem in meinen Augen vortrefl. Buche vom HE Kr. Rath Deutsch und
8
seiner Gemalin zum Geburtstage gemacht worden war.
9
Meine ganze Autorschaft besteht aus 3 Uebersetzungen und 24 eigenen
10
Ausarbeitungen von Einem oder wenigen Bogen, wie Sie wißen, alle auf besondere
11
Veranlaßungen meines Lebens entstanden, und als so viel
Ohren
im Exemplar
12
deßelben gezeichnet. Die meisten wimmeln von Druckfehlern, am ärgsten die
13
hierophantische Briefe, durch Schuld des Censors in Leipzig. Zum Beweis und
14
Denkmal davon hab ich mein
Mst
aufgehoben
15
Meine älteste Schriften habe schon Jahre lang gesammelt herausgeben sollen,
16
mich aber immer davor gescheut. Hartknoch in Riga hat sich um mich und meine
17
Kinder so verdient gemacht in dieser Erwartung, daß ich selbige nicht länger
18
verzögern oder täuschen kann.
Es fehlt mir blos an einem Freunde und
19
Gehülfen
dieser Arbeit,
den ich hier aufzutreiben
nicht im stande bin.
20
Einige Wochen
Muße
und einiger
Geschmack
an meiner
sonderbaren
Denk
21
und Schreibart gehören dazu – was
Homer
den
alten
Sophisten war; sind
22
für mich die
heiligen Bücher
gewesen, aus deren Qvelle ich bis zum
23
Misbrauch vielleicht mich überrauscht
ευκαιρως, ακαιρως
. Noch bis diesen
24
heutigen Tag, wo ich stumpf, kalt und lau geworden bin, lese ich niemals ohne die
25
innigste Rührung das
XXXVIII.
Kap. des Jeremias und seine Rettung aus der
26
tiefen Grube vermittelst
zerrißener und vertragener alter Lumpen
–
27
Mein Aberglaube an diese Reliquien ist im Grunde herzlicher Dank für die
28
Dienste, welche mir diese Bücher gethan und noch thun, trotz aller Kritik, die
29
von der Bühne und nicht aus dem Loch der Gruben raisonnirt.
30
Von den Uebersetzungen habe nur
Bollingbroke
bisher gefunden. Die
31
Sokr. Denk. sind hier schon gegen
4.
fl. auf Auctionen aufgetrieben worden; ein
32
guter Freund hat mir sein Exempl. für einen rth. überlaßen, weil er es für sich
33
zu theuer bezahlt. Jetzt fehlt mir selbst eins zur Ausarbeitung. Sieben Stück
34
kann ich nicht schaffen, habe Hofnung noch einige davon aus Riga zu
erhalten
35
1. Kreuzzüge 2. die dazugehörige Hamb. Nachricht. Gött. Anz. Berl. Beurtheilung.
36
3. Schriftsteller u Kunstrichter sind ein einzelner Bogen, der schon lange
S. 315
ausgegangen. (Gellius) Anmerkungen zum Gebrauch deutscher Kunstrichter.
2
Nebst einigen andern Wahrheiten 762. gaben dazu Anlaß.
3
4. Fünf Hirtenbriefe das Schuldrama betreffend fehlen auch. Sie waren an
4
meinen seel. Freund Kirchenrath Lindner und die beyde
Billets-doux
an
5
Pr. Kant gerichtet.
6
5.
Essais à la Mosaique
fehlen auch, und möchten kaum ausstehlich seyn
7
einem französischen Gaumen.
8
6. 7. Versuch einer Sibylle über die Ehe u
Κογξομπαξ
hoffe noch aus Riga
9
zu erhalten.
10
Von Recensionen und Beyl. zur hiesigen ehmaligen Kanterschen Zeitung
11
habe ich nicht mehr als 9 Stück zusammengebracht, worunter auch
Defecte.
12
Meine Ankündigung unsers
Asmus
im Namen des Freundes Hein ist mir auch
13
ausgegangen. Die 18 vorhandene Exempl. habe zum Theil aus den hiesigen
14
beyden Buchläden, welche
s
für mich jetzt
le ventre de ma Mere
sind, und der
15
Dengelsche (
olim
Kantersche) verkauft und nicht verkauft ist, durch die
dritte
16
Hand
heraus holen müßen, und den ganzen Bettel gestern zum Buchbinder
17
gebracht, um das nöthige planiren und alles in reinem weißen Papier einkleiden
18
zu laßen, um alles
revid
irt und
corrig
irt der Gräfin zur weiteren Beförderung
19
einreichen zu können, wie ich hoffe mit dem Ende künftiger Woche.
20
Sollten sich auch die fehlenden Stücke finden: so erlaubten Sie mir wohl
21
selbige an Sie, mein liebster bester J.
an Sie
zu
addressi
ren
. Meine eigentl.
22
Autorschaft hebt sich mit 759 u den
Sokr
Denkw. an. Die
zween
welche
mich
23
feyerlich besuchten um mich zur Autorschaft zu verführen, sind der jetzige
24
Rathsherr
Johann Christoph Berens
in Riga der an den Schicksalen meines
25
Geschmacks u Lebens den grösten Antheil hat, und unser
Prof. Kant
.
,
durch
26
deßen und des seel. Geh.
Commercien
Rath Jacobi
Hülfe
, der mich damals
27
noch gar nicht kannte, ich bey der neuen
Provincial Accise-
und Zoll
Direction
28
67 die Stelle als
Secretaire-Traducteur
erhielt.
29
Berens war hier mit einigen jungen Liefländern mein akademischer Freund,
30
der mich zuerst mit der franz. u deutschen Litteratur bekannt machte. Bey seiner
31
Zurückkunft aus Paris, nachdem er vorher in Göttingen studiert, suchte er mich
32
in Curland auf, pfropfte mir seinen Geschmack an den neusten welschen
33
politischen und Handlungsschriften ein, munterte mich zur Uebersetzung des
34
Dangeul’s auf zum Besten eines neuen Buchhändlers in Mitau, der eher mit seinem
35
Bankerout
als ich mit meinem Autor fertig wurde, den ich nicht mehr habe um
36
meine unschlachtige Uebersetzung damit vergleichen zu können. Wenn ich mich
37
ja jemals dazu entschlüßen möchte, so würde für den Auszug aus
Ulloa
den
S. 316
Tucker
setzen, deßen Schriften ich aus Engl. mitgebracht, so viel davon damals
2
ausgekommen waren. Aber daran kann niemand etwas gelegen seyn, und eben
3
so wenig an der Warnerschen Uebersetzung von der Gicht, die ich einem hiesigen
4
engl.
Negociant
en, einem vertrauten Freunde unsers Kant,
HE
Green
und
5
meinem alten treuen Verleger und nachherigen Gevatter, jetzigen Erbherrn von
6
Trutenau zu Gefallen übersetzte. Diesem braven Mann Joh. Jakob Kanter hat
7
meine ganze Autorschaft wenig eingebracht, aber mancher Gefahr und
8
Verantwortung ausgesetzt, und wir sind noch bey aller Ungleichheit unsers
K
Characters
9
standhafte
Freunde
10
Dergl. individuelle Personalitäten, die gantz aus dem Gedächtniße
11
verschwinden, sind die
Ingredientien
meiner
Composition
gewesen, die sich öfters auf
12
einen sehr einzelnen Gesichtspunct oder auf einen eben so zufälligen
13
Gemüthszustand bezog. Ich habe so viel poßierliche Autorversuche gemacht mich selbst
14
zu lesen, daß ich fast eben so leicht und lebhaftig mit den Vorurtheilen meiner
15
Freunde als Feinde sympathisiren kann.
16
Verzeyhen Sie mir diese
Umständlichkeit mich
zu rechtfertigen oder zu
17
entschuldigen. Da ich Sie, mein Verehrungswürdiger, in Verdacht haben muß, daß
18
Sie einigen Antheil und vielleicht mehr als ich weiß, an der Verlegenheit haben,
19
allen meinen Vorrath
von
Maculatur und Pompernikel der Gräfin von
20
Kayserling einzuhändigen – – so überlaß ich es Ihrer Freundschaft und Vorsorge allem
21
Misverständniße vorzubeugen und meiner eigenen Unmündigkeit und
22
imbecillität
nachzuhelfen oder zu ersetzen.
23
Meine Absicht das französische wegen der mir angewöhnten Nachläßigkeiten
24
und Unrichtigkeiten gänzl. zu verlernen, ist so bald erreicht, daß ich nicht mehr
25
im stande
bin eine
Zeile in dieser Sprache zu schreiben und seit einem halben
26
Jahr noch eine Antwort auf ein
Billet
schuldig bin, da
ß
s eine vortrefliche
27
Mutter
2
Brüder von Hogendorp, dem Schreiben ihres ältesten Sohns
28
vom Vorgebirge der guten Hofnung beygelegt. Ich habe ihn genauer und länger
29
gekannt, und mehr geliebt als den andern, der mir Ihres
Hemsterhuys
Werke
30
angeboten und versprochen, aber noch nicht Wort gehalten. Seine
Lettre sur
31
l’homme
habe jüngst für alt gekauft.
32
Wenn Gott zum Erziehungsplan meiner ältesten Tochter Seegen und
33
Gedeyen giebt, daß sich selbige zum Dienst der Durchlauchtigen Fürstin auf
34
irgend eine noch so kleine Art
qualificiren
möchte: so wünschte ich daß durch jener
35
ihren guten Willen und
Eifer sich
einer so glücklichen Aussicht würdig zu
36
machen, doch Etwas Gutes für die lange Weile und Ueberdruß meiner welken
37
Blätter bewürkt würde.
S. 317
Können Sie mir, guter lieber J. ein wenig Licht darüber geben, wie der ganze
2
Handel zusammenhängt, wie die Minerva dazu kommt sich um einen
3
Eulenspiegel zu bekümmern. Ich bin so neugierig und leichtgläubig, wie eine
4
Nachtigall. An Menschenverstand zum Umgange mit Großen fehlt es mir auch –
5
Wenn
Azarias, mein Bruder
, nicht komt, so bin ich reisefertig. Aber dazu
6
gehört
Erlaubnis aus dem Cabinette
.
Am
Midas Ohren wag ich mich nicht
7
mehr – und seiner General H– – habe ich den Schwur
Catons
gethan:
Delenda
8
est Carthago.
Hier stehen die Ochsen – und mir
zugl
die Haare zu Berge. Meine
9
Brüder im Mercur haben sich wegen der verwünschten Biergelder an Pr. H.
10
gewandt. Ich hatte Lust und Muth zu einem geraden Schleichwege, zu dem, der
11
dem Herrn der nächste ist, –
Conf.
Schibl. S. 25 Z. 13. Vielleicht wäre unsere
12
Fürstin eine
Dea ex machina.
Ihre öffentl. Verhältniße sind mir unbekannt, und
13
ich habe eine abscheuliche hypersokratische Unwißenheit in solchen Dingen die
14
jedermann weiß.
Bey
aller meiner
poltronnerie, lacheté
und
imbecillitate
15
Hominis
fühl ich bisweilen eine
securitatem Dei
und einen
furorem vterinum
die
16
Weißagungen eines M. u L. wahr zu machen. Sie lesen das Innerste meiner
17
Seele, wenn und so gut ich es selbst zu lesen vermag. Kommt meine Reise zu
18
stande; so ist
Münster
der Mittelpunct. Nichts als
vis inertiae
in mir, welche
19
durch
Central
Kräfte außer mir überwunden werden muß. Noch ist nichts reif,
20
weder hier noch dort. Nicht ein
jota inuita Minerva
– aber ihr Wink sey
Α
u
Ω
,
21
Anfang u Ende.
22
Sie können leicht denken, liebster bester J. daß ich bey dieser doppelten
23
Revolution
in meiner Arbeit mit
Spinoza
nicht weit gekommen bin. Seinen
Tr. Th.
24
polit.
habe durchgelaufen
– auch
seine Briefe studirt. Die
Principia
25
Cartesii
sind hier aber in keiner öffentl. noch Privatbibliothek aufzu
dringen
treiben,
26
und an diesem Eckstein seines Systems ist mir alles gelegen.
J
Vor seiner
27
Ethik eckelt mir wegen der lächerl. abgeschmackten Methode. Ich habe die 3 ersten
28
Definition
en nicht verdauen
können
.
,
und mein Magen hat keinen Raum für
29
mehrere. Ich fieng auch an sein
Fragment de
intellectus
emendatione
mit
30
Cartesii Methodo
zu vergleichen – aber ist es Eigensinn oder Ahndung, ich habe
31
nicht eher Ruhe bis ich das erste u unter seinem Namen ausgekommene Werk
32
zu sehen bekomme, wenn mich nicht die hällische Bibl. eines Beßern belehrt, die
33
ich eben so wenig bisher gefunden als das Museum von 83. worauf Sie mich
34
verwiesen.
35
Schreiben Sie nach W. oder M. so denken Sie an mich, ohne sich von meinen
36
Reisegedanken etwas merken zu laßen. Es liegt ohne das noch alles im weiten
37
Felde. Je
unerwartete
t
r
desto durchdringender wird die Freude der Ueberraschung
S. 318
seyn. Ich habe heute einen sehr rührenden Brief zum Neujahr von der frommen,
2
unschuldigen, vortrefl. Schwester unsers Herders
erhalten
den ich noch
3
beantworten muß. Erfreuen Sie mich auch bald mit einer Nachricht von Ihrer
4
Gesundheit und Gemüthsruhe, die Gott mit neuen Kräften wiederherstellen und
5
alles ergänzen wolle – und was Sie aus Freundschaft für nöthig halten zu
6
beßerer Unterweisung und Richtung meines Verhaltens in denen aus
7
Vertrauen Ihnen mitgetheilten Angelegenheiten.
8
Gott seegne Sie und die Ihrigen an Seel und Leib. Ich umarme Sie
9
anticipando
und ersterbe Ihr
10
alter verpflichteter und ergebener
11
Freund und
Diener.
J G H.
12
Entschuldigen Sie mein Geschmier, und melden Sie mir ob Sie es lesen
13
können, um mich künftighin darnach zu richten. Nochmals Gott empfohlen.
14
Adresse:
15
Des / HErrn Geheimten Raths
Jacobi.
/ Wolgeboren / zu /
Pempelfort
16
bey Düßeldorf /
fco Wesel.
17
Vermerk von Jacobi:
18
Königsberg den 6
ten
Jan
1785
19
J. G.
Hamann.
20
empf. den 21
ten
21
beantw. den 4
ten
Febr.
Dem Brief lag eine Abschrift eines Briefes der Fürstin Amalia von Gallitzin an Caroline von Keyserling bei; Provenienz: Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035:
487/17
Madame,
18
J’ai déja éprouvé les effets de la Continuation de vos bontés pour
19
moi, d’une maniere trop éfficace pour balancer de m’addresser à
20
Vous dans une occasion ou probablement Vous pouvez me rendre
21
un Service qui me seroit très agréable.
22
Vous possedez a Konigsberg un Homme de Lettre nommé
23
Haamann, dont les ouvrages assez multipliées, toujours sans Nom – sont
24
très difficile a avoir, j’en ai lue une partie – mais d’emprunt, et ce que
25
j’en ai lu a fait naitre en moi un vif désir de les lire non seulement –
26
mais de les posseder
tous
. Ce plaisir Madame augmentera de prix a
27
mes yeux si c’est à Vos bontés que je puis esperer le devoir. je suppose
28
qu’aportée de l’auteur comme Vous l’ètes Madame – il Vous sera facile
29
(si ce n’est de me procurer tous ce qu’il a ecrit, du moins, une
30
instruction de sa part, sur les moyens d’y parvenir – et une Liste
31
exacte de tout ce qu’il a donné au Public, il est peu d’hommes que je
32
desirerois autant connoitre que lui, et Vous ajouterez Madame aux
33
obgligations que je Vous ai, en contentant autant que Vous le pouvez
34
ma curiosité que j’ai d’apprendre de sa maniere d’Etre, de son
35
Caractère, et de son Ton – tous ce que Vous en savez.
36
Je me flatte que loin de considerer mon procedé du Coté ou il
S. 488
pourroit être taxé d’indiscret – Vous voudrez bien n’y voir que la
2
Confiance absolu que j’ai en vos bontés – et que je me souviens
3
parfaitement combien L’empressement a obliger et a faire des heureux
4
Vous caractérise.
5
Agrée l’assurance des Sentimens distingués et particuliers avec
6
lesquels j’ai l’honneur d’Etre
7
Madame
8
Munster en Westphalie
Votre tres hum: et tres
9
le 5. Dec: 1784.
obeïssante Servante
10
A. Gallitzin
11
P.S. S’il y a quelques Deboursés à faire, daignez tirer sur mon frere
12
le Comte de Schmettau Chanoine de Halberstadt à Berlin
.
13
La Somme réquise.
14
Adresse:
15
Fr: Cassel / A Son Excellence / Madame La Comtesse de / Kayserling /
16
à
Königsberg
/ en Prusse
17
Notiz und Nachbildung des Siegels von Hamanns Hand:
18
Copié par Me C- - le 30 Xbr. 84.
19
Sume Psyche / Immortalis esto.
Provenienz
Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.
Bisherige Drucke
Friedrich Heinrich Jacobi’s Werke. Hg. von Friedrich Roth. 6 Bde. Leipzig 1812–1825, IV 3: J. G. Hamanns Briefwechsel mit F. H. Jacobi, 3–17.
Karl Hermann Gildemeister (Hg.): Johann Georg Hamann’s, des Magus im Norden, Leben und Schriften. 6 Bde. Gotha 1857–1868, V 29–42.
Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 4: 1785. Hg. von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2003, 3–13.
ZH V 308–318, Nr. 795.
Zusätze fremder Hand
|
318/18 –21
|
Friedrich Heinrich Jacobi |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
|
308/15 |
Admiralität |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Admiralität |
|
308/15 |
Admiralitäts rath ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Admiralitätsrath Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Admiralitäts rath |
|
308/16 |
Cammer, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Cammer, |
|
308/30 |
Jun. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Jun. |
|
309/7 |
declini ren ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: decliniren |
|
309/8 |
conjugi ren ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: conjugiren |
|
309/18 |
Sohn ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sohn, |
|
309/21 |
hörte ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: hörte, |
|
309/21 |
k Akademie ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Akademie |
|
309/23 |
spanischen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Spanischen |
|
310/13 |
verzehrte ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: verzehrte. |
|
310/16 |
Dom |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Dom. |
|
310/35 |
gelegen. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gelegen? |
|
310/35 |
Nenn ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Nenne |
|
310/36 |
Backopfen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Backofen |
|
311/7 |
pr. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: pr |
|
311/11 |
Schiffart ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Schiffahrt Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Schiffa h rt |
|
311/24 |
Lectür ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Lectur Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Lectür |
|
311/32 |
Sein ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Seine |
|
312/11 |
bin ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bin, |
|
312/12 |
fortzusetzen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: fortzusetzen. |
|
312/36 |
unglückl. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: ungl. Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): unglückl. |
|
312/37 |
Curator |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Curator |
|
312/37 |
Akademie ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Academie |
|
313/5 |
Publicum ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Publikum Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Publicum |
|
313/10 |
volle |
Geändert nach der Handschrift; ZH: volle |
|
313/11 |
zu |
Geändert nach der Handschrift; ZH: zu |
|
313/33 |
Phaenomen |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Phänomen Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Phaenomen |
|
314/6 |
meinem ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: mein em |
|
314/14 |
aufgehoben ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: aufgehoben. |
|
314/31 |
4. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 4 |
|
314/34 |
erhalten ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: erhalten. |
|
315/21 |
addressi ren ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: addreßi ren |
|
315/22 |
zween welche ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: zween , welche Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): zween welche |
|
315/22 |
Sokr ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sokr. |
|
315/25 |
Prof. Kant . , ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Prof. Kant , |
|
316/4 |
HE Green |
Geändert nach der Handschrift; ZH: HE. |
|
316/8 |
K Characters ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Characters |
|
316/9 |
Freunde ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Freunde. |
|
316/11 |
Ingredientien |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Ingredentien Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Ingredientien |
|
316/16 |
Umständlichkeit […] mich] |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Umständlichkeit, mich Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Umständlichkeit mich |
|
316/19 |
von ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: an |
|
316/25 |
bin eine ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bin, eine Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): bin eine |
|
316/27 |
2 ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: zweyer In der Kustode auf der vorherigen Seite: „zweyer“. |
|
316/35 |
Eifer sich ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Eifer, sich Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Eifer sich |
|
317/6 |
Am ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: An |
|
317/7 |
gethan: ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gethan. Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): gethan: |
|
317/8 |
zugl ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: zugl. |
|
317/14 |
Bey ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Bei |
|
317/24 |
– auch ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: – und auch Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): und deleatur |
|
317/28 |
können . , ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: können, |
|
317/29 |
intellectus |
Geändert nach der Handschrift; ZH: intellectus |
|
317/37 |
unerwartete t r ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: unerwarteter |
|
318/2 |
erhalten ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: erhalten, |
|
318/11 |
Diener. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Diener |
|
318/16 |
fco Wesel. |
Hinzugefügt nach der Handschrift. |
|
318/19 |
Hamann. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Hamann |