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Kgsb. den 7
Aug.
86.
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Geliebtester Mentor und Freund,
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Vorgestern ist
D. Buck
gestorben; ich war bey Ihrem Wirth
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angesprochen um mich zu erkundigen, ob etwas an Sie angekommen wäre, daß bey
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der dortigen Unruhe leicht vergeßen oder verschmißen werden könnte, zugl.
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habe ich abgemacht, wenn etwas anlangen sollte, solches sogl. an HE
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Jacobi zu befördern, wo ich heute speisen und Abrede nehmen werde. Sie
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können daher gantz ruhig seyn, haben auch kein ferneres Misverständnis beym
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Abgange der Post zu besorgen.
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Vorige Woche wurde Minister v
Z.
schon todt gesagt, und seine Stelle
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durch p Werder besetzt. Jetzt lebt er wieder und giebt Hoffnung gesund zu
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werden. Der Anfall von Raserey soll aus einem bloßen Magenkrampf
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entstanden seyn.
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Gestern habe ich die vier gedruckte Bogen erst durchlesen und übersehen
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können, bin fest entschloßen die Arbeit aufzugeben, weil ich völlig überzeugt
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bin von der Krankheit meines Kopfs und seiner Unvermögenheit. Ich denke
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mit nächster Post Freund
Tiro
davon Nachricht zu geben, und so bald ich
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kann an meinen Jonathan zu Pempelfort selbst zu schreiben; dem am meisten
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daran gelegen seyn muß, den Credit eines gesunden Urtheils nicht
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einzubüßen.
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HE Pfarrer Hippel hat gestern seine Antrittspredigt in Arnau glücklich
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abgelegt, und es ist alles ruhiger abgegangen, als man besorgt hat.
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Die Hauptursache, warum ich schreibe, ist das Anliegen Ihres Wirths
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und Wirthin, doch wenigstens nicht vor dem Ende der Ferien einzutreffen.
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Ihre Stuben sind noch offen, man treibt die Arbeit so stark wie mögl. bis 9
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Uhr des Abends; aber vor diesem
Termin
glaubt man ohnmögl. fertig
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werden zu können.
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Vetter Jacobi reist heute ab mit seiner Familie nach Trutenau, und ich
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will noch diesen Mittag bey und mit ihm eßen. Wir werden uns bey dieser
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Gelegenheit auch Ihrer erinnern. Bitte ein gleiches dort zu thun und mich
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der gnädigen Herrschaft bestens zu empfehlen.
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Abel schreibt gegen die Resultate; und dies war das auch das Problem,
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woran Sie neulich dachten. Muß noch zu meinem kranken Freund laufen.
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Ich umarme Sie und wünsche Ihnen Gesundheit und mir ein frölich
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Widersehen.
Vale et faue
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TVO J. G. H.
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Ich gieng heute gegen Abend nach dem philosophischen Gange um HE
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Pr. Kant zu begegnen, den ich zu Hause zu stöhren befürchte, und war so
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glückl. ihn eben auf dem Rückwege zu begegnen. Er hat nichts als seinen
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Gruß zu bestellen und wünscht, daß Ihnen die Ausflucht heilsam seyn möge.
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Von Berl. weiß er nichts –
Me
Hartknoch ist gestern abgereiset, und
Me
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Motherby
hat gestern erzählt, daß
Me le Noble
die Albertinchen auch hätte
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wider abgeliefert, worüber ich sehr erschrocken bin, weil ich vorgestern
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Abschied nahm und die Mutter mir alles Gute von ihr sagte. Die Baroneße ist
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also gerechtfertigt.
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HE
Commissarius perpetuus
begegnete uns auf dem Wege mir einen
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Theil des
Monthly Review
zu bringen und biethet Ihnen seine Stube an,
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welches ich gleichfalls zu thun im Sinn gehabt, den Hayn Mamre zum
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Auditorio platonico.
Sie werden sich also die nothgedrungene
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Inhospitalität
ihrer Wirthsleute nicht anfechten zu laßen, Königsberg bald wider zu
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sehen, wenn es Ihnen, wie kaum zu vermuthen, auf dem lieben Lande nicht
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mehr behaglich werden sollte. Daheim ist daheim.
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Mein Anacharsis bringt mir Garvens 3 Vorlesungen in der ökonomischen
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Gesellschaft über den Character der Bauren mit und für sich die niedliche
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Brunck
sche Ausgabe des
Anacreons
in Taschenformat. HE Pf.
Fischer
ist
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unterdeßen bey mir gewesen u hat mich nicht gefunden. Die Abhandl. über
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das Orientiren ist bereits nach Berl. an ihre Behörde abgegangen. Vorige
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Woche erhielt aus Pillau einen Brief von
Me Courtan,
die dort ihres
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Lebens auch nicht froh wird. Jachmann ist dort auch krank. Unser
Prov.
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Rendant Fritsch,
des Cons. Raths Gräf Schwager, hat hier viel
Spectacle
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gemacht, und läuft Gefahr seinen Verstand u Dienst zu verlieren.
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Das preuß. Magazin soll so gefährlich nicht seyn, wie man es mir
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erzählt. Wegen der Glavschen Geschichte hat die Regierung hier den Druck
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untersagt.
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Hans mit dem übrigen großen und kleinen Gesindel bitten im geneigten
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Andenken zu bleiben. Auf glücklich Widersehen!
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
Karl Hermann Gildemeister (Hg.): Johann Georg Hamann’s, des Magus im Norden, Leben und Schriften. 6 Bde. Gotha 1857–1868, III 216–218, 223.
ZH VI 523–525, Nr. 1008.