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Kgsb. den 1 Christm. 86.
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Lieber alter Freund H.
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HE
D.
Stein wird sich am besten selbst empfehlen und mit beßeren
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Empfehlungen versehen seyn, als ich zu ertheilen im stande bin. Als Artzt wird er
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Ihnen Nachricht von meinen Gesundheitsumständen u den darauf beruhenden
S. 71
Alterkrankezustand
die glaubwürdigste Nachricht ertheilen können.
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Gott begleite Ihn u
Seine
Reisegesellschaft zu einer vergnügten u gesunden
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Ankunft in Riga und weiterer Fortsetzung der Laufbahn!!!
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Ich bin von meiner jüngsten
Digestion
des Kopfs u Magens wider glückl.
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hergestellt, und diese
Recidive
werden nicht eher
radicaliter curi
rt werden
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als durch den Postwagen, dem einzigen
vehiculo
meiner zu hoffenden
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Integration
und Palingenesie.
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Mit dem Anf. der vorigen Woche schickte mir HE Str Wirth zu meiner
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großen Freude u Beruhigung eine Einl. von unserm bisher verlornen
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Landsmann zu, der aus Jena nach Halle sich begeben und nunmehr an seiner
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Promotion
arbeitet. Ein junger Curl. u Schriftsteller
Urban
und Mitarbeiter
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unsers Landsmanns
Mnioch,
der unsers Herders Zögling seyn soll, hat den
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Brief mitgebracht, der bereits vom 7 8
br. dat
i
rt ist und diese Woche noch
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beantwortet werden wird. Sie können also wegen Ihrer
Caution
ohne alle
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Sorgen u Unruhe seyn. Ich werde ihn gewiß daran erinnern, und das
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Intermezzo
meiner Krankheit hat Schuld an dem Aufschub meiner Antwort.
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Den 25
pr.
meldete mir J: „daß er nicht weiß was er dazu sagen soll
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weil Schönborn
uns
ohne Nachricht wegen des Schw. läßt. Spalding
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(fil.)
sagte: er hatte Bedenken getragen, ungeachtet seines
(J.)
ausdrückl.
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Befehls so viel dafür zu geben. Ich habe von neuem an ihn geschrieben.
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Den Auftrag wegen der andern Bücher habe ich meinem Freunde
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Schlabberndorf gegeben. Dieser aber hat mit 2 Freunden eine Reise ins Land bis
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nach Schottl. unternommen, muß aber doch nun wider zu Hause seyn.
“
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Das unterstrichene Wort im obigen
passu
bezieht sich auf eine Stelle die
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ich den 18
Oct.
schon
erhielt
„Ich habe wegen des Schw. aus Engl. noch
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keine Antwort, und vermuthe daß
Schönborn die Versendung
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unmittelbar angezeigt haben wird. Die andern Bücher will ich auch besorgen.
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Ich kann aber mit der heutigen Post nicht schreiben; es soll unfehlbar mit
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der nächsten geschehen.“ Das
Datum
dieses Briefs war den 5
Oct.
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Sie sehen, daß Ihre Angelegenheit nicht schläfrig von uns getrieben wird.
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Wer kann vor Zwischenfällen.
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Diesen Augenblick bin ich mit einem Pack neuer Bücher fertig, die ich im
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Fluge habe lesen müßen. Die
allgem
Bibl. von 68 bis 70/2 Bande
,
das
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letzte Vierteljahr des Musei wegen eines merkwürdigen Briefes von Schloßer
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über das was Autores von sich selbst sagen z. E. Leßing, Garve, Nicolai.
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Sept. u
Oct
des Mercurs, dem gr. Ungeheuer und dem
goldnen Hahn
,
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deßen Verfaßer ich gern wißen möchte, der andere geärgert und mich erbaut
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hat, wie ein
purissimus penis
so etwas wirken kann. Aber dem Reinen ist
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alles rein. Erfahren Sie den Verf. des
goldnen Hahns
so melden Sie
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mir ihn, wenigstens den Verleger. Pr. Haße ist hier und ein junger feuriger
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Mann, den ich als einen Herderianer herzl. liebe und auf die
veniam
eines
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magni ingenii
Ansprüche machen kann. Ich habe seine
Idiognomik
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Davids
nicht recht beurtheilen können. Von einem so brennenden Kopf u
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Herzen hat unsere Akademie was zu hoffen. Die neusten Aussichten über die
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Bücher des A. T. sind von ihm; ich kenne sie aber blos aus einer
Recension
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und bin nicht neugierig seine übrige Sachen zu lesen. Er fängt mit
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Wunderzeichen an von Eifer und Fleiß. Wald soll unterwegens seyn, u auch diesem
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Gelehrten Mann ist das Gerücht günstiger, als die Idee seiner Gelehrten
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Geschichte, welche mich beynahe abgeschreckt u mistrauisch gemacht hatte. So
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wenig läßt sich aus Worten und Werken der Gelehrten schließen.
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Ich eile nun zum erstenmal wider auszugehen, auf mein
Telonium
und
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wo mögl. nach der Stadt.
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Grüßen Sie unsern Landsmann Arndt aufs herzlichste u innigste.
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Freyherr von Ungern Sternberg ist der neuste Kantianer der einen Blick
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auf die moralische u politische Welt geschrieben was sie ist und seyn wird.
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Bremen (Förster)
.
Unser Meßgut ist in Trave eingefroren. Also
wird
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Theurung im Lande seyn.
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Lehne Käthe geht morgen in ihr 13 Jahr. Miltz mit seiner Louise feyren
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auch zugl. ihren Geburtstag, also dort nicht hier.
Tant mieux,
wenn die
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Indigestion
nicht wider
Disciplin
heischen wird. Gott erfreue unsern
Claudius
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mit einer guten 7. und seine Rebecca, deren
Termin
abgelaufen ist.
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In dem Meßkatalog wurde ein
Bethlehem
angemeldt, wovon nichts
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erfahren können. Es betraf die Mendelsohnsche u Morschelsche
Farce.
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Wißen Sie was davon, so melden Sie mir doch. Sie können leicht denken daß
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ich ein näheres
Interesse
habe auf alles was zu diesem
verworrnen
Handel
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gehört, auf deßen trüben Gründen ich noch zum Fischzuge Rechnung mache.
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Mens sana in corpore sano!
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Empfehlen Sie mich Ihre Fr Gemalin u ganzen Hause. Ob der Gletscher
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Spiritus
ankommen wird; die bestimmte Patientin ist schon curirt,
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unterdeßen erwartet man ihn für die nachgelaßene Familie. Mein großes u kleines
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Gesindel nimt an Gesinnungen Antheil, womit ich bin u niemals aufhören
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werde zu seyn
Ihr alter treuer Landsmann, Freund und Schuldner Joh Georg H.
S. 73
Gott gebe, daß ich nächstens Ihnen meinen Urlaub melden kann. Die
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Vorsehung hat Ihre Hand mit im Spiel zehn Jahr Uebersetzer, welscher Charon
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do – Packhofverwalter. Der ehrl. Landsmann u Freund, dem ich 777 im
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Jänner meinen Posten zu verdanken habe, schreibt mir 12 Stunden vor seiner
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Abreise nach Frkr. u Engl. daß er noch so viel Stunden seine
Extra
post
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aufschieben wird um diese letzte Angelegenheit meines Lebens ins reine zu
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bringen. Gott begleite alle Reisende und gebe Ruhe denen daheim.
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Ich freue mich daß es unserm Nic. bey Ihnen gefällt und hoffe auch, daß
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Sie mit ihm zufrieden bleiben werden. Seine Brüder sind gestern nach
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Sperlings
gewandert
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von Hartknoch ganz am linken Rande der zweiten Seite vermerkt:
12
Empf u beantw
d.
9
Dec
786.
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
ZH VII 70–73, Nr. 1034.
Zusätze fremder Hand
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73/12 |
Johann Friedrich Hartknoch |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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71/2 |
Seine ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: seine |
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71/25 |
erhielt ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: erhielt: |
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71/33 |
allgem ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: allgem. |
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71/36 |
Oct ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Oct. |
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72/28 |
verworrnen ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: verworrenen |
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73/10 |
gewandert ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: gewandert. |