1046
115/7
den 10 März 87.

8
Meins Herzens lieber Jonathan und Bruder, ich lebe noch immer
in

9
suspenso
und schreibe dies auf dem Bette, wo ich Gottlob! jetzt ohne

10
Schmerzen 14 Tage liege, als ein armer
Oedipus
an geschwollenen Füßen. Den

11
letzten Febr
. stärkte mich Dein voriger Brief, wie ein Engel, nach einer

12
schlaflosen unruhigen Nacht, und beschloß den zweiten Monath dieses Jahrs

13
mit ruhiger Zufriedenheit.

14
Ich schickte heute, wie jeden Mittwoch und Sonnabend, meinen Sohn

15
ohne Hoffnung eines zweiten Briefs, schrieb eben an dem andern Bogen der

16
Beyl. Ehe ich es mich verseh, stand mein Bote vor meinem Bette, daß ich

17
beynah über seine plötzliche Erscheinung erschrak. Das schwarze Lack Deines

18
Briefes erinnerte mich gleich an unsern seel. Märtyrer, der mir jeden Morgen

19
und Abend im Sinn gelegen. Ich habe mehr Freudenthränen vergoßen, als

20
mich über
s
meinen Verlust betrüben können. Ich rechnete beynahe auf

21
seine persönl Bekanntschaft, aber ohne Wirth. Meine seel. Mutter starb auch

22
an einer auszehrenden Krankheit. Viele Jahre vor ihrem Ende rief unser

23
Vater einen Morgen uns aus dem Schlafe auf und schrie: Kinder! eure

24
Mutter stirbt in meinen Händen. Sie ist beynahe die aller einzigste Person,

25
von deren sanften Tode ich ein Augenzeuge gewesen bin. Vor einigen Wochen

26
lag eine Frau, deren Mann der beliebteste Prediger für die hiesige
beau

27
monde
ist, schon in den letzten Zügen, und erholte sich wider. Daher dachte ich

28
eben so von unserm Freunde bey einer Jahreszeit, die dergl. Patienten bis an

29
den Rand des Grabes führt. Aber Gottlob! daß Er überstanden hat und Du

30
lieber treuer! auch eine Last weniger hast. Die
tiefe, tiefe Schwermuth

31
enthält also einen
hohen, hohen Trost
der nicht ausbleiben wird.

32
Bey meinem Sonnabendsliede nach dem Eßen überfiel mich ein neuer

S. 116
Schauer und Platzregen, durch den ich vollends erleichtert und erqvickt bin.

2
Der Herr
ist mein getreu
der aller Enden
regiert mit Seinen

3
Händen
p

4
Vor einer halben Stunde erhalte einen Brief von Scheffner mit dem ich

5
fast seit
und
Jahr und Tag keine Zeile gewechselt. Er ist seit Weinachten

6
2 mal wider in Kgsb. gewesen, das erste mal nur auf einen einzigen Tag in

7
einem
strengen
incognito.
Das andre mal wollte ich ihm zuvorkommen,

8
fand ihn aber nicht zu Hause, und kam eben von diesem Besuch so lahm

9
zurück, daß ich mich gleich ausziehen und legen muste.

10
Dein voriger Brief war eine Erzählung Deiner häuslichen Unruhen, an

11
denen ich herzl. Antheil nahm, und eine gute Nachricht von dem Fortgange

12
Deiner Arbeiten, auf die ich mich eben so innigst freue.

13
Ich habe diese 10 ersten Tage des März in einem Zuge an Dich gedacht

14
und jeden Tag schreiben wollen. Da mich heute Dein zweiter Brief
No
60

15
überrascht: so bekam ich den letzten Stoß, dem ich nicht länger widerstehen

16
konnte. Bleibt Dein lieber
Tiro
Schenk in Deinem Hause nach seiner

17
Versorgung; dieser wichtige Artikul wurde mir auch von Dir im vorigen Briefe

18
gemeldet. Dein gutes Verständnis mit Alc. B. ist meine Vermuthung und

19
Hoffnung gewesen. Er hat also Petri Stuhlfeyer bey Dir gefeyert und

20
Witzenmanns Heimfahrt.

21
Ich hoffe Dir wenigstens 1½ Bogen
Mst
beylegen zu können mit der

22
freundschaftlichsten Bitte aber es so wie ich damit zu machen und Dir Zeit zu

23
laßen, wenn Du einen müßigen Augenblick zu dieser herkulischen Arbeit übrig

24
hast, und recht zum Tadel aufgelegt bist. Den 15 Febr. bin ich mit meines

25
Sohns geborgten
Quintilian
glücklich fertig geworden, und nach dem

26
Telemaque
uns
beide
rechtschaffen an
Floriani Numa Pompilius ennuyi
rt, seit

27
dem in dieser
Litteratur punctum
gemacht. Die Sahmsche
Correspondentz

28
hab ich verschlungen auf meinem Bette; eine Woche früher Voltaires

29
Lebensbeschreibung.

30
Vorgestern bringt mir
Nicolovius
Trenks Leben mit der Bedingung, daß

31
er es den morgen drauf wider haben müste. Ich erhalte zu gl. Zeit ein

32
dringendes
Billet
von einem alten Freunde, Kriegsrath
Li
li
enthal,
an dem ich

33
nur noch den Familiennahmen verehre. Er bittet mich um einen engl.
article

34
von
Argand’s
Lampe zu übersetzen. Ich überlaße diese Arbeit
Nicolov
und

35
meinem Sohn, und gehe mit wenig
appetit
und einem zieml. Vorurtheil und

36
d
Verdacht, den ich Scheffners Urtheil von Weynachten zuschreiben muß.

37
Ich komm ins Lesen, bringe die halbe Nacht mit einem Lichte vor meinem

S. 117
Bette über dies Buch zu – wider alle meine Sitte und Diät, schlaf einige

2
Stunden herrlich drauf und eile den Morgen gleich damit fertig zu werden.

3
Auch Düßeldorf kommt darin vor. So erschrecklich hat mich in langer Zeit

4
kein Buch electrisirt und
illumini
rt
, als dieser außerordentl. Mensch, der beste

5
Pendant,
der unsern nordischen Salomon aus
salomi
sirt. Das ist eine wahre

6
Encyclopädie und Metaphysick der Humanität und Moralität. Sag mir

7
doch, lieber Jonathan auch Deines Herzens Gedanken von diesem Buch und

8
alles was Du aus
dir
der ersten Hand von diesem Ungeheuer und

9
Wundergeschöpfe weißt und wißen kannst.

10
Wie lange die Idee und das Ideal dieses Mannes mir in meinem Gehirne

11
gelegen,
kanst
Du daraus schließen, weil sein Marterbild Jahre lang in

12
meiner Sommerstube unter des Königs Kupfer hängt. Wie sich der arme

13
Schelm über St. Pauli Gefäße des Zorns den Kopf zerbricht und dies mit

14
seinem Ideal der Gottheit nicht unter einen Hut bringen kann!

15
Ich habe mich am Quintilian so begeistert, daß ich gern ihn auf allen

16
Seiten meiner Arbeit citirt hätte. Ein paar Anführungen habe ich doch Herz

17
gehabt auszustreichen. Nichts hat mich mehr aufgerichtet als die
Relatio

18
curiosa,
daß
Cinna
9 Winter u Sommer an seinem Smyrna gearbeitet und

19
Isocrates
nach der sparsamsten Rechnung 10 Jahre. Ich bin dadurch so

20
neugierig gemacht des letzten
Panegyricum
auch zu studieren. Er lobt Athen,

21
und ist gegen die Barbaren eben so gestimmt, wie ich gegen die Berliner.

22
Ich schäme mich nicht es Dir zu beichten und lüge nicht, daß ich über ein

23
ganzes Buch Papier und mehr verderbt, ehe meine Handschrift eine Gestalt

24
gewonnen, die ich ihr mehr wünschen als geben kann. Mit den roth

25
gezeichneten Stellen bin noch nicht recht zufrieden.

26
Der
Catalogus
meiner Schriften ist mir so sauer geworden, wie es dem

27
Leser wird den
Catalogum
der Schiffe in der Odyssee durch zu zählen. Das

28
letzte
not
9 fällt weg. Die zweite rothe Stelle könnte vielleicht beßer heißen:

29
in den Collissionsfällen
unvollkommener leerer Gründe und sattsam

30
zureichender Widersprüche
. An den 2 letzten Zeilen und überhaupt der ganzen

31
letzten Anmerkung des ersten Bogens habe gnug gefeilt; es scheint aber noch

32
kein rechtes Geschick zu haben. Wenn ich nach Beqvemlichkeit und bey

33
Gelegenheit eine Abschrift mit Deinen Randgloßen und
Monitis
erhalten kann:

34
so kommt selbige Zeit gnug.

35
Den 15 Febr bin ich mit einem Briefe
sine die et consule
aus Weimar

36
erfreut worden. Unser alter Herder klagt, daß er seit deiner engl. Reise keine

37
Zeile von Dir gesehen. Er kann über die 3 ersten Bogen meiner Schrifft nichts

S. 118
sagen, bis er sie ganz haben wird, bittet mich nicht zu zögern, da ich die Hand

2
einmal an den Pflug gelegt, sie nicht zurückzuziehen, sondern die Furche

3
hinunter zu fahren.

4
Gottlob! daß nur seine Ideen unter der Preße sind. Daß er mir von den 3

5
Bogen nichts sagen kann, will ich gerne glauben, mag auch nichts wißen.

6
Stachel brauch ich nicht um mit meiner Furche hinunter zu fahren. Wenn ich

7
man erst den Hügel des Tituls durchgegraben hätte. In dem schäumenden

8
Ton, wie ich anfieng wäre ich mit 15 Bogen nicht zu Ende gekommen. Nun

9
hoff ich die vorige Verschwendung durch Sparsamkeit zu ersetzen. Auf diesen

10
Fall habe ich das
Datam
meines Anfanges zum voraus geschickt, und will

11
mich nicht dran kehren wenn ich auch bis 89 also 30 runde Jahre an der

12
Vollendung meines Autoreyes brüten soll. Gott helfe mir nur erst über den Titel

13
meiner Autorschaft, denn hoff ich auch aus meinem
Quintil. XII.
10 zu sagen

14
Desinit in adversa niti, qui pervenit in summum. Scandenti circa ima

15
labor est: ceterum, quantum processeris,
mollietur clivus
et

16
laetius solum
.

17
Hippel hat beßer Wort gehalten, als ich gedacht. Die Gesellen des

18
Schweitzers sind verhört worden und haben ihn alle einmüthig für einen
Schweitzer

19
und
Zürcher
erkannt. Dies ist ein nothwendiger Anhang
zu meinem
vorigen

20
Bericht über
Heidegger
.

21
Noch ein Misverständnis von meiner Seite, das ich immer bisher

22
vergeßen habe zu berichtigen. Du hast mir, lieber J. nichts geschrieben von L.

23
Philemon, wie ich mir eingebildet. Also hierinn ist kein Fehler von Seiten

24
Göschens vorgegangen; sondern es liegt an mir. Ich habe hier von Deines

25
Bruders Predigten gehört, die gar nicht angekommen sind auch kaum zu

26
erwarten stehen. Wenn ich von denen mit Meßgut oder durch Hartknoch etwas

27
erhalten könnte, geschähe mir u meinen Freunden ein großer Gefallen. Lav.

28
zweites Heft oder die fortgesetzte Rechtfertigung ist auch nicht hier. Nach des

29
alten guten
Des marées
2
ten
Heft an die Wächter habe schon zum zweitenmal

30
nach Berl. schreiben laßen und hoffe es nächstens zu erhalten.

31
Mein alter Freund u Verleger
Hintz
ist in Pernau plötzlich gestorben

32
und auf der Straße liegen geblieben. Er hat
kürz
. geheyrathet und seine junge

33
Frau sieht ihrer Entbindung entgegen. Daß ich an ihn gedacht, aber nur

34
Antwort, Glückwunsch zur Heirath und meinen Dank für einen Homer den er

35
m
einem Sohn geschenkt, ist nicht meine Schuld. Sein Name steht auf der

36
Liste
die
ich einmal Dir zugeschickt. Wenn man es nicht mehrern so geht,

37
daß meine
Autor
schaft für sie zu spät kommt.


S. 119
Oculi.

2
Ich muste gestern aufhören. Das Schreiben wurde mir im Bett zu schwer,

3
und bey Licht leiden schon meine Augen. Mein Michael muste mir auch die

4
Beyl. Deines Briefes vorlegen. Ich habe aber eine elende Nacht gehabt. Der

5
fürchterl. Sturm seit vorgestern, und der schwerfällige Heerrauch in der Luft,

6
wirken auf meinen kranken Leib und meine noch schwächere Lebensgeister.

7
Nun Herzenslieber J. laß die Todten schlafen und ruhen von ihrer Arbeit.

8
Schone Deine Gesundheit und lebe desto mehr für die Lebenden, auch Deine

9
entfernten Consorten. Ich hoffe die hinterlaßene Handschriften in seiner

10
Stube einmal durchzuwühlen. Wenn sie, wie ich vermuthe, von einigem

11
Werth sind und verdienen erhalten zu werden, wirst Du dafür von selbst

12
sorgen. Einen kleinen Geschmack von dem was er über Matth. im Sinn

13
gehabt und von seinem Fragment über Kant, wünschte ich wol, wenigstens

14
Dein unpartheyisches Gutachten. Gott wolle Dir und Deiner würdigen

15
lieben
Helena
reichlich ersetzen und an den Deinigen wider vergelten. In

16
meinen reiferen Jahren war dies das einzige Glück was ich mir wünschte, wie

17
der seel. W. bey einem Freunde zu hausen, und hoffte dies von meinem

18
einzigen Bruder. Gott hat mich gantz
andere
Wege geführt, die beßer gewesen seyn

19
müßen, als meine thörichten Entwürfe. Nun bin ich auf meine alte Tage in

20
ein neues Labyrinth gerathen, zu dem ich ohne neue Wunder und Zeichen

21
keine
n
Ausgang zu finden weiß
nichts wie Finsternis
in
mir und
um
mich

22
sehe. Wie kindisch! wie wichtig! mir alles vorkomt.
Was ist der Mensch, daß

23
Gott seiner denkt? und ihn würdigst, Dich seiner anzunehmen. Der Staub!

24
die Made! Unser Verdienst und Würdigkeit bewegt Ihn gewiß nicht dazu!

25
Seine grundlose Barmherzigkeit ist das Einzige – worauf wir im Leben und

26
Tode uns verlaßen können, und welcher Abgrund für unsern
Schwindel des

27
Vernunftglaubens
.

28
Mich wundert daß die Aerzte nicht die Neugierde gehabt den Leichnam zu

29
öffnen, daß sie über den Grund seines Uebels so verlegen waren. Ueber die

30
gottl. Entwicklung des Satans habe ich hier eine zieml. weitläuftige

31
Recension
ge
l
esen
, die ein Freund gemacht hatte, deßen Urtheilen ich nicht recht

32
traue u der ein reformirter Prediger in Litthauen ist. Es scheint mir die Idee,

33
wie der Ausdruck, verfehlt zu seyn. Wenn Du kannst, bist Du wohl so gut

34
auch ein Exemplar dieser kleinen Abhandl. den obigen Predigten beyzulegen

35
durch Hartknoch.

36
Kannst Du mir wohl sagen, was
Grove
in den
Argand
schen Lampen

37
bedeutet. Vielleicht hast Du dergl. selbst in Augenschein genommen. Ich habe

S. 120
meine und meiner Freunde Wörterbücher umsonst zu Hülfe genommen.

2
Bocage
ist die einzige Bedeutung dieses Worts vom
Gebüsche
in beyden

3
Sprachen u giebt keinen Verstand bey einer Lampe. Bey einer
Laube

4
konnte man sich eher eine uneigentl. Bedeutung vorstellen. Aber Gesträuche

5
läßt sich gar nicht bey einer Lampe denken.

6
Herder muß eben meinen Brief erhalten haben, wie ich seinen erhielt.

7
Wenn ich könnte, wollte ich gern ein paar Zeilen beyl um die Eindrücke

8
des vorigen auszulöschen und Dich auch dazu zu nöthigen. Thu es doch.

9
Vielleicht wird Deine neue Schrift zur Meße fertig, und hast alsdenn Anlaß.

10
Crispus
ist auch krank, ich habe ihn die ganze Zeit über nicht gesehen. Wir

11
sind Brüder gleicher Kappen. Mehr von ihm, wenn ich mehr wißen werde.

12
Meine Füße sind diesen Morgen Gottlob! ziemlich geschlungen. Vielleicht

13
mache ich heute oder morgen wieder einen Versuch aufzustehen, der beßer

14
geht, als der in voriger Woche.

15
Gott wolle Dich und Deinen
Tiro
Sch. versorgen nach Eures Herzens

16
Wunsch. Ich weiß nicht ob Du wirst lesen können was ich geschrieben habe.

17
Es ist voller Lücken, die Du so gut wie mögl. errathen u ausfüllen wirst.

18
Seit einigen Sonntagen habe auf meine
Lisette Reinette
gewartet, umsonst.

19
Vielleicht kommt sie heute, aber nur auf einige Stunden, wie ich höre. Noch

20
sind ¾ und dann hoffe ich sie wider aufzunehmen. Gott wolle unterdeßen

21
meine Hütte geraumer machen. Unsere Veränderungen sollten schon zu

22
Anfange des März eintreffen; aber ich
weiß
noch gar nichts. Das neue

23
Collegium
der
Prov. Dir.
soll schon eingerichtet seyn. Stockmar hat einen
Sous-

24
Directeur, Xenemon,
einen Brabanter oder Flandrer, den ich kaum von

25
Ansehn kenne. Man redt auch von
Assessoren,
die aus Berlin kommen sollen.

26
Was über mich verhangen seyn wird, überlaße ich der Vorsehung. Sie wirds

27
wohl machen.


28
den 12.

29
Der gestrige Tag nach der schlaflosen Nacht war sehr unruhig für mich.

30
Meine Tochter verlies mich sehr frühe, u hatte Besuch von 2 Nachbarinnen

31
Stockmars u Miltzens
Töchtern.
Die erste ist in langer Zeit nicht mit einem

32
Fuß in unserm
Hause
gewesen, wie ihr Vater. Die 4 jungen Freunde meines

33
Sohns, Mayer u Miltz sprachen auch auf ein paar Stunden an, und der

34
Abend schloß sich mit einer kleinen Aergernis über eine verlogene untreue

35
Magd. Mein linker Fuß war stärker geschwollen; aber ich habe eine

36
erwünschte Nacht gehabt. Tiefer Schnee – und noch ärger ist, liebster

37
Jonathan! Du must mit diesem Geschmiere und dem
ersten
Bogen für lieb

S. 121
nehmen. Die Hälfte des zweiten kann nicht fertig werden. Gott schenke Dir

2
Gesundheit, Friede und Freude des Geistes Dein Leben zu genießen.

3
Erinnere Dich meiner, vergiß des Seeligen, und habe Mitleiden mit dem

4
Superbus.
Sey mein
Paraclet
bey B. dem ich nicht eher schreiben kann

5
w
bis ich weiß, was? Tausend Grüße an Deine würdige Schwester und

6
Dein ganzes Haus.
Ich bin bis in den Tod wie W. Dein Schatten und

7
Consors
Johann Georg. Der Brief muß mir aus den Augen, wenn ich noch

8
diesen Tag etwas thun soll – Gott sey mit uns. Immanuel! Amen.
Bleib

9
auch Herders Freund und schreibe es ihm. Er wäre nicht der meinige, wär er

10
nicht der Deinige.
Vale et faue. TVVS.

Provenienz

Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.

Bisherige Drucke

Friedrich Heinrich Jacobi’s Werke. Hg. von Friedrich Roth. 6 Bde. Leipzig 1812–1825, IV 3: J. G. Hamanns Briefwechsel mit F. H. Jacobi, 325–329.

Karl Hermann Gildemeister (Hg.): Johann Georg Hamann’s, des Magus im Norden, Leben und Schriften. 6 Bde. Gotha 1857–1868, V 456–463.

Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 6: Januar bis November 1787. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 40–45.

ZH VII 115–121, Nr. 1046.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
116/7
strengen
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
strengem
116/14
No
60
]
In der Handschrift mit roter Tinte; ZH:
No
60
116/26
beide
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Beide
117/4
illumini
rt
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
illuminirt
117/11
kanst
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
kannst
117/29
–30
unvollkommener […] Widersprüche]
Geändert nach der Handschrift; in ZH nicht unterstrichen.
118/19
zu meinem
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
zum
118/32
kürz
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
neul
119/18
andere
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
andre
119/21
–22
nichts […] vorkomt.]
In der Handschrift von Jacobi unterstrichen.
119/26
–27
Schwindel […] des Vernunftglaubens]
In der Handschrift von Jacobi unterstrichen.
119/31
ge
l
esen
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
gelesen
120/31
Töchtern.
]
Unlesbar wegen eines Defekts in der Handschrift.
120/32
Hause
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Haus
121/6
–7
Ich […] und Consors]
In der Handschrift von Jacobi unterstrichen.
121/7
Consors
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Consors
121/8
–10
Bleib auch […] Deinige.]
In der Handschrift von Jacobi unterstrichen.