1062
183/14
Vermerk von Hamann, Nummerierung und Erhalten-Vermerk von roter Tinte:

15
64   den 12 May.

16
Geantw. den 13, 14.
Pempelfort den 30
ten
April 1787.


17
Deine zwey Briefe, lieber Vater Hamann, der vom 9
ten
, u der v 18
ten
,

18
sind richtig angekommen. Ich hab es mir auferlegen müßen den ersten bis

19
hieher unbeantwortet zu laßen, weil ich zu krank war, um auch nur das nöthigste

20
verrichten zu können. Den 10
ten
kamen
sind Reventlows angekommen, u

21
geblieben bis zum 19
ten
. Den 14
ten
wurde ich mit meinem bösen Kopfübel

22
heimgesucht, welches sich, wie gewöhnlich an der rechten Seite fest setzte, u

23
noch nicht hat weichen wollen. Gestern den ganzen Tag u den größten Theil

24
der vergangenen Nacht habe ich entsetzlich ausgestanden. Dein Brief kam um

25
Mittag, u erfreute mich sehr durch den Beyfall den Du dem letzten Werke

26
meines lieben Wizenmanns giebst. Meine Gleichgültigkeit gegen diese

27
Reliquie ist Dir ein Räthsel; u mir ist es mehr als ein Räthsel, daß Du mir so

28
etwas auf den Kopf zusagen kannst, daß ich Dir nicht früher v diesem

29
Aufsatz geschrieben, u hernach versäumt habe, die zwey Hefte v Leipzig aus Dir

30
gleich schicken zu laßen, dazu haben so viele u vielerley Dinge mitgewirkt, daß

31
mir davor schwindelt, ein kritisches Verzeichnis davon zu entwerfen. Ich

32
weiß auch nicht einmahl mehr gewiß ob ich bloß versaumt habe die
ordre

33
nach Leipzig zu ertheilen, oder es mit Vorbedacht unterließ. Ich erinnere mich

S. 184
wenigstens in Bedenken gestanden zu haben was ich thun sollte. Da Kants

2
Aufsatz über das Orientieren erschien, schriebst Du mir darüber mit

3
freundschaftlicher Offenherzigkeit. Ich antwortete eben so u kündigte Dir mein

4
Gespräch an. Hierauf zogst Du Dich zurück, umgiengst den Artikul v Kant, u

5
sagtest etwas über die Hauptpuncte seiner Lehre, welches mir so vorkam, als

6
wolltest Du mich nur abweisen. – Mein Gespräch, daß damahls (Ende
Xbr.
)

7
bis
S
122 fertig war (Die Beylage war vor der Erscheinung v Kants

8
Aufsatz über das Orientieren schon entworfen), hatte ich auf feines Postpapier

9
abschreiben laßen, um vor dem Druck Dein Urtheil darüber zu erfahren.

10
Ich behielt die Abschrift zurück, weil ich glaubte, Du wolltest nichts davon

11
wißen, wenn ich oder Wizenmann gegen Kant schrieben. Da hast Du das

12
ganze Räthsel, wenn ja ein Räthsel da ist. – Crispus Urtheil über

13
Wizenmanns Schreiben ist in der That läppisch, u es freut mich daß Du ihn bey’m

14
Worte gehalten hast, sein Urtheil darüber schriftlich aufzusetzen. Ich glaube

15
die Herren sind mit dem Stück schon früher bekannt gewesen. Es ist

16
wenigstens nicht wahrscheinlich, daß Kants sehr active Freunde ihm nicht sollten

17
eine Schrift zugesandt haben, die allgemeine Aufmerksamkeit erregt hat u

18
großen Beyfall findet. Schon den 6
ten
Februar war dieses Stück
s
des

19
Museums in meinen Händen. Also schon 3 Monathe daß es die Preße verlaßen

20
hat. – Der gute Wizenmann, wie ihn Dein Beyfall gefreut haben würde,

21
wenn er es erlebt hätte! – Sage mir doch, wenn es möglich ist, was Dich

22
hindern konnte in den Resultaten,
dem wesentlichen nach
, denselbigen

23
Mann zu erkennen. Nie bin ich in meiner Erwartung mehr betrogen worden,

24
als da Du
s
diese Schrift so kaltsinnig aufnahmst. Zu Witzenmann selbst

25
sagte ich v den Resultaten, was
Voltaire
v seinem
enfant prodigue
sagte:

26
mon enfant est bossu, mais il se porte bien.
“ – Gieb mir einen Rath

27
wegen der 2
ten
Auflage, die für die künftige Meße erforderlich seyn wird. –

28
Und soll ich das Schreiben
über d
an Kant dieser 2
ten
Auflage, oder einer

29
zweyten Auflage meines Gesprächs beydrucken laßen. Letzteres war meine

30
Absicht, u ich habe de
s
wegen v Gespräch nur 900 Ex abziehen laßen, die,

31
wie ich vermuthe vor Ausgang des Jahrs vergriffen seyn werden.

32
Witzenmans
Schreiben hat einige Stellen die gegen Mißverstand nicht genug

33
gesichert sind u einer Zugabe bedürfen. Z. B. S 138 u 39. – Der Unfug des

34
Kantischen Orientierens ist auch nicht ganz
an
seiner Quelle entblößt.

35
Wizenman war schon zu schwach da er sich entschloß diesen Aufsatz drucken zu

36
laßen, als daß
es
eine recht scharfe Kritik damit hätte vorgenommen

37
werden können. Was nicht durch Ausstreichen gut gemacht werden konnte,

S. 185
daran ist keine sonderliche Verbeßerung geschehen. – – Der Entwurf über

2
Matthäus ist den 16
ten
in einem Packet an Dich abgegangen. Auch hierüber

3
bitte ich um Deinen Rath. Du weißt, Wizenmann verlangt in seinem letzten

4
Willen ausdrücklich, daß seine Aufsätze vor der Publication sorgfältig

5
gereinigt werden sollen. Wem könnte man diesen Matthäus anvertrauen?

6
Wäre Hafelyn vielleicht der Mann? Ich habe v Hafelyn
noch
nie eine

7
Zeile gelesen. Wizenmann sagte, er wäre minder affectiert
et se mirant,
als

8
die andern Zürcher, aber doch auch nicht ganz frey v diesem Fehler. Du mußt

9
mir jemand vorschlagen, denn ich bin nicht fähig hier eine Parthie zu

10
ergreiffen.

11
Wie mich nach Donnerstag verlangt, wo ich wieder Briefe v Dir, u darin

12
Dein Urtheil über mein Gespräch zu erhalten hoffe, ist unaussprechlich.

13
Seiner Zeit mußt Du mir auch melden, was Kant zum Lobe
meines Styls

14
gesagt hat, u Crispus gegen meine Klarheit. Vor allen Dingen aber mußt

15
Du mir folgende Stelle aus Deinem gestern angekommenen Briefe erklären.

16
„Ich bin wie der Seelige nur
halb eins
Dir auf dem Wege,
quoad

17
materiam
möchte ich sagen, aber
quoad formam
halte ich es mit den Berlinern,

18
u beydes gehört doch zusammen u macht das
Ganze
aus, wornach ich

19
strebe, wenn es möglich ist, oder mir zugedacht zu treffen.“ – Den ersten

20
Satz versteh ich vollkommen, u du sagst auch
daßelbige
schon am Anfange

21
Deines Briefs: „ich stimme ganz mit ihm
(Wiz)
und eben so halb wie Er mit

22
Dir“. Von allen folgenden aber versteh ich nicht das geringste, u jeder

23
folgende Satz macht mir den vorhergegangenen noch unerklärlicher. Ich habe

24
nie etwas gesehen das mir inextricabler geschienen hätte. Bey meinen argen

25
Kopfschmerzen gestern mußte ich das nun beständig in Gedanken haben u hin

26
u her werfen; es war eine rechte Marter. Erklären mußt Du mirs zur

27
Vergütung schlechterdings.

28
Morgen schreibe ich nach Münster wegen Deines Urlaubs, u nach Leipzig

29
wegen des Starkischen Buchs. Aber wie ich aus der Berliner MonatsSchrift

30
verstanden zu haben glaube, soll das Buch erst nach Entscheidung des

31
Proceßes heraus kommen. Ich werde mich zugleich an meine beyde Verleger

32
wenden, u auch
. Ich werde
wegen des goldenen Hahns u des Verfaßers

33
des Systems der Weltbürger Republik Erkundigung einziehen. Der goldene

34
Hahn ist mir noch gar nicht zu Gesicht gekommen. Was den Verfaßer des

35
Systems
der
einer Weltbürger Republik betrifft, so stand im Januar

36
der Berliner MonatsSchrift,
der bekannte Herausgeber dieser

37
Schrift zu Wernigerode sey wahrscheinlich auch ihr

S. 186
Verfaßer
. Sollte dieser bekannte Herausgeber der Bibliothekar Benzler seyn?

2
Ueber die Verlegenheit wegen der Argandschen Lampe habe ich recht lachen

3
müßen. Der Mann muß den gläsernen Cilinder nicht über den brennenden

4
Doch gesetzt haben, sonst ist es unmöglich daß die Lampe schwadmen kann.

5
Die ganze Mechanik, die so einfach wie möglich ist, hat allein zum Zweck,

6
mittels der zwey Luftsäulen die die Flamme fest halten, ein unbewegliches

7
helles Licht, ohne allen Dampf zu verursachen. Es ist wunderlich daß der

8
Mann seine Lampe anzündete, eh er alle Stücke beysammen hatte. Das

9
Spermaceti Oel kann entbehrt werden. Ich selbst brenne gewöhnlich nur

10
Baumoel. Das Spermacetioel giebt aber freylich ein helleres Licht.

11
Hier in Abschrift ein zweyter Brief den ich über Wizenmann an

12
Hausleutner schrieb. Du kanst diese Abschrift behalten. Dagegen schicke Du mir

13
den Brief den Du während ich in England war v meinem Freunde erhalten

14
hast.
S
Meine Schwester Lotte u Schenk, die ihn gelesen haben, sagen er

15
sey sehr intereßant. Ich laße ihn abschreiben u schicke Dir das Original

16
zurück.
Die Abschreiberinn der Beylage küßt Dir die Hände.

17
Mit den Berlinern gebe ich mich ohne Noth gewiß nicht weiter ab. Ich

18
zweifle aber daß sie mich in Ruhe laßen. Kommen sie mir so nah daß ich

19
gewiß bin ihnen die Klinge bis ans Heft in den Leib zu jagen, so mag ich mich

20
schon rühren – Deine Ahndungen wegen des Ausgangs des Krieges über

21
Jesuitismus möcht ich wißen. Mir komt die Hypothese der Berliner so

22
offenbar wie ein Märchen vor, daß ich gar nicht wüßte wie ich es anfangen

23
sollte, um sie einen Augenblick für etwas anders anzusehen. Daß Stark u

24
andre gewünscht haben ein bischen hexen zu können; daß
E
ein
Betrüger

25
dem andern sein Geheimniß absieht, u die Kunst vollkommener macht,
u.s.w
:

26
das kommt mir sehr natürlich vor. Was aber die Berliner erzählen u

27
prophezeihen,
daß
das scheint mir der menschlichen Natur u allem was wir

28
von den Gestalten die sie anzunehmen fähig ist wißen, durchaus zu

29
widersprechen. Nikolais Anmerkungen gegen Lavater u Sailer habe ich noch nicht

30
gesehen
.


31
den 1
sten
May.

32
Ich schrieb gestern Abend noch das nöthige Deinetwegen an die Prinzeßin,

33
damit der Brief desto gewißer heute Morgen auf die Post käme. Hernach

34
zündete ich zu einer Taße Thee eine Pfeife Tobak an u las Deine
V
te

S. 187
Fortsetzung. Ich war kaum damit fertig u wollte noch einmahl lesen, als mein

2
Arzt, Hofrath Abel erschien. Er hatte mir wißen laßen daß er gern zum

3
Nachteßen bleiben möchte. Wir spielten 1½ Parthien Schach u giengen zu

4
Tisch. Ich gab beym Nachtische die Geschichte Deines Bekannten mit der

5
Argandschen Lampe zum besten, deren Mechanik er so sehr bewundert, u sich

6
gegen den Dampf den sie verursacht mit einem naßen Schwamm hilft. Wir

7
haben herzlich gelacht. Versäume ja nicht mich an der weiteren Entwickelung

8
dieser Geschichte Theil nehmen zu laßen, u mir zu melden, ob die Reparation

9
Deines Holzstalls bey’m Schein dieser Lampe sich würklich zum Ziel legt.

10
Deine
V
te
Beylage habe ich heute früh noch einmahl gelesen, u daraus v

11
Deinem Geiste so viel in mich
aufgenommen
.
,
als ich faßen konnte. Du glaubst

12
nicht wie ich an Dir kaue u sauge; wie Du
noch
mich oft aufrichtest, u
wie

13
Du mich hältst
. Sonnabend kam mir der Gedanke daß ich die

14
hierophantischen Briefe wieder lesen wollte. Ich ergriff den Band der Kreuzzuege

15
u blieb daran hängen, u erquickte mich unsäglich. Mein Vorhaben die

16
hierophantischen Briefe wieder zu lesen, ist aber nicht unausgeführt geblieben. Das

17
mehrste darin kann ich nicht verstehen, weil ich, meines Wißens v Stark

18
nichts als seine
alte u neue Mysterien
, u auch diese Schrift nur

19
flüchtig gelesen habe. Die neue Abschrift Deines fliegenden Briefes soll

20
unternommen werden mit dem Anfang der künftigen Woche.

21
Leuchsenring ist v Zürich weg u wieder nach Berlin. Von da will er nach

22
Pyrmont. Dieses hat er v Carlsruh aus an Dohm geschrieben, mit dem er

23
viel Umgang zu Berlin gehabt hat, so wie auch mit Tellern, der ihn heimlich

24
mit dem Judenmädchen copulieren wollte, wenn die Entführung gelungen

25
wäre. Es fand sich aber daß die große Liebe des Mädchens zu Leuchsenring

26
ein Märchen war. Es hatte gar keine Lust sich entführen zu laßen.

27
Loewens Commißionair, der Buchhändler Schneider, hat vielleicht die

28
Schriften die ich ihm aufgetragen hatte an Dich zu befördern nicht

29
abgeschickt, weil er böse auf mich
ist
war. Die Packen die ich für Loewe an ihn

30
abzuschicken hatte giengen über Frankfürt, durch die Hände eines Spediteurs,

31
der
Pater
de
Johann Balthasar Grunelius
firmiert. Schenk hat

32
wahrscheinlich Mühe gehabt diese sonderbare
firma
zu behalten, u sie darum

33
so fest sich imprimiert, daß er auch Schneidern den Vornahmen
Johann

34
Balthasar
ertheilte. Dies hat Schneidern so sehr entrüstet, daß er Briefe

35
u Packete gar nicht annehmen wollte. Goeschen der von dem Lärm hörte, war

36
zum Glück so gut u so klug daß er alles einzog, u hernach Schneidern bewog

37
alles zu ubernehmen. Hierauf ließ nun aber gleich der tief beleidigte Schneider

S. 188
seinen Zorn gegen den unschuldigen Frankfurter Spediteur aus, u bedeutete

2
ihm in zwey grimmigen Briefen, daß wenn gleich er (Grunelius) ein
Balzer

3
wäre,
so wollte
er (Schneider) darum doch keiner seyn wollte. Auch gegen

4
mich äußerte er seinen Schmerz, aber mit großer Zurückhaltung. Ich habe

5
ihm auf der Stelle eigenhändig u sehr höflich geantwortet, so daß hoffentlich

6
nun alles beygelegt seyn wird.

7
Du wirst aus meinem Briefe an Hausleutner sehen, daß wir hier Willens

8
sind Wizenmann einen Grabstein zu legen. Gieb Deinen Rath wegen einer

9
Inschrift. Einen Schattenriß von unserm Lieben bekommst Du auch; u wenn

10
Du willst auch eine
sehr
seiner Locken. Er hatte das schönste blonde Haar

11
das ich je gesehen
s
habe.

12
Schenk arbeitet fleißig an seiner Abhandlung, die eine inaugural

13
Dißertation wird, um mit der erhaltenen Licenz die Doctorwürde zu vereinigen.

14
Sie wird im September erscheinen, u der Verfaßer hofft, sie Dir persönlich

15
zu überreichen. – Ich thue was ich kann um mirs nicht in den Kopf zu setzen

16
daß Du würklich kommen wirst. Verbrandte Kinder scheuen das Feuer.

17
Von einem bekannten Koenigsberger Gelehrten existiert ein bekanntes

18
Buch über den Aristoteles, u ich kann mich weder auf den Nahmen des

19
Gelehrten, noch auf den Titel des Buchs besinnen. Sey so gut u weise mich in

20
Absicht des einen u des andern zurecht. – Vor allen Dingen aber mußt Du

21
nicht vergeßen mir die dunkle Stelle in Deinem letzten Briefe auszulegen.

22
Ich kann mich nicht darauf besinnen, ob ich Dir in meinem letzten Briefe

23
schon gemeldet habe, daß ich in Gottes Nahmen meinen Georg habe nach

24
Goettingen abreisen laßen. Heute ist die Nachricht v seiner glücklichen

25
Ankunft eingelaufen. Meiners u der junge Lavater haben es über sich

26
genommen, ihn dort auf die beste Weise einzurichten u über ihn zu wachen. Er

27
selbst ist v Mißtrauen gegen sich auf das lebhafteste durchdrungen, u

28
vollkommen überzeugt, daß die Worte des Salomo:
Wer sich auf sein Herz

29
verläßt der ist ein Narr
, keinen Menschen näher als ihn angehen

30
können. Das weitere muß ich nun abwarten.

31
Ich glaube nichts wesentliches zu beantworten unterlaßen zu haben, u will

32
nun schließen – Ich drücke Dich an mein Herz! Gott gebe daß ich bald recht

33
frohe Nachrichten v Dir erhalte – Wie ich Dich liebe weiß Gott, der mich

34
endlich einmahl ansehen wolle. Ich lebe in immerwährendem Gebeth, oder

35
vielmehr in immerwährenden Aufschreyen zu ihm – Was wird es endlich

36
werden? – Noch einmahl ich drücke Dich fest fest an mein Herz

37
Dein Fritz Jonathan

Dem Brief lag ein Oktavblatt bei; Korrekturen mit roter Tinte:

531/6
THOMAS WIZENMANN

7
GEBOHREN ZU LUDWIGSBURG

8
DEN ZWEITEN NOV: MDCCLIX

9
ERZOGEN VON FROM
M
EN ELTERN

10
IN DER FURCHT GOTTES, BILDETE SICH

11
ZUM Ö
E
FFENTLICHEN LEHRER DES WOR
I
TS

12
DAS IHM EWIGES LEBEN WAR, AUF DER

13
HOHEN SCHULE ZU TÜBINGEN, GIENG

14
IM JAHRE MDCCLXXXIII ALS PRIVAT ER

15
ZIEHER NACH BARMEN, WURDE KRAEN
C
K-

16
LICH, SUCHTE ZU DUSSELDORFF GENE-

17
SUNG IN DEN ARMEN EINES FREUNDES,

18
BRACHTE HIERHIN NACH MUHLHEIM

19
SEINE LETZTE IRRDISCHE HOFFNUNG

20
UND STARB IN DEM HAUSE SEINES

21
ARTZTES VON FREUNDEN UMRINGT

22
DEN XXII FEBR: MDCCLXXXVII

23
  ––––––––––

24
UM DIE
SE
STELLE SEINER RUHE ZU BEZEICH-

25
NEN SETZTEN SEINE FREUNDE DIESEN STEIN

26
Nota.
Der Fehler oben, in der

27
6
ten
Zeile, mit dem
IVORIS

28
läßt sich leicht ausbessern.


29
Rückseite:

30
QUIS DESIDERIO SIT PUDOR

31
AUT MODUS

32
TA
M CARI CAPITIS?

33
HORAT

34
Nota.
die 2 Buchstaben
TA.
sind

35
von der Ecke abgestossen, ehe der

36
Stein aufgerichtet ward.

37
Auch dieser Fehler läßt sich bessern.

S. 532
SELIG IST DER MENSCH

2
DESSEN ZIEL UND LAUFBAH
R
N

3
SICH IN DIE WOLKE IENER

4
ZEUGEN VERLIERT

5
DEREN DIE WELT NICHT

6
WERTH WAR.

7
HAMANN

8
Not
:
Der Fehler in der 2
ten
Zeile

9
LAUFBAH
R
ist der schwerste

10
zu verbessern, weil der

11
Buchstabe gerade an der

12
schroffen Ecke steht.

Provenienz

Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.

Bisherige Drucke

Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 6: Januar bis November 1787. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 129–135.

ZH VII 183–188, Nr. 1062.

Zusätze fremder Hand

183/15
–16
Johann Georg Hamann

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
184/6
Xbr.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Xbr.
184/22
dem […] nach]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
dem wesentlichen nach
184/32
Witzenmans
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Witzenmanns
184/34
an
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
von
186/16
Die […] Hände.]
Hinzugefügt nach der Handschrift; neben dem Absatz nachträglich von Jacobi vermerkt.
186/24
E
ein
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
e
Ein
186/25
u.s.w
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
u.s.w.
186/30
gesehen
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
gelesen
187/11
aufgenommen
.
,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
aufgenommen,
187/31
de
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
de
531/27
IVORIS
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
WORIS
531/33
HORAT
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
HORAT
531/34
TA.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
TA
532/8
Not
:
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Nota.
532/9
LAUFBAH
R
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
LAUFBAHR