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Pfingstmont. den 28 May 87.
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Tausendmal willkommen zu Ihrer Heimkunft, alter lieber Landsmann,
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Gevatter und Freund. Gott gebe daß Sie alles gesund und zufrieden wider
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gefunden haben. Der gute
D.
brachte mir den 19 zu Pferde den Vorläufer
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ihrer musikalischen Schicksale in Paris. Der Franzos ist nicht Gott, nicht
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Menschen getreu, sagte der alte Deßau. Wir können auch mit Friedr. Wilh.
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darauf antworten: wir habens auch erfahren.
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Gestern erhielt in Gesellschaft meiner jungen Freunde,
Nicolovius
,
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Hill und
Raphael Hippel
die unvermuthete Nachricht in einer
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einzigen Zeile. Ich war heute schon in aller Früh, und weckte den Apostel u
S. 214
Evangelisten auf dem Roßgarten aus dem Schlafe um wenigstens den Tag
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Ihrer Ankunft zu wißen. Er wuste nichts mehr vom hellen Tage, sprach bey
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dem Grafen Kayserling von Lustenau, der aus einem
Blättchen
(dergl es
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viele giebt) daß Sie angekommen u von der Pr. Friderike beschenkt worden
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war. Unser Geh. Rath Hippel erfreute sich auch der guten Nachricht, sein
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Nachbar Pr Kraus gleichfalls. Haben Sie nichts von meinen dortigen
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Freunden zu erzählen. Jonathan Jacobi stattet den 2
Junii
seinen Sohn aus.
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Virchau
hat mir einen
impliciten
Grus von unserm
Asmus
gebracht.
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Hartknoch wird auch bald mit unsers Herders neuen Gesprächen hier seyn.
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Mein Schicksal wird Ihnen auch schon bekannt seyn. Jedermann nimmt
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hier Antheil daran. Dort hatte ich keinen Freund meines Wißens, weil ich
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unmögl. so bald Sie vermuthete. So erfreut mir selbige ist; so hat sie mir
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doch in meinem
Concept
ein wenig irre gemacht. Ich habe die ganze Zeit in
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der grösten Verzweifelung gelebt, und das Gewitter hat mir in den Gliedern
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gelegen. Bin seit Jahr und Tag nicht vermögend gewesen einen Brief, kaum
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ein
Billet
zu schreiben auch nicht an Sie, liebster Freund, geschweige Ihrer
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Vorschrift folgen, u bey dem
Departements
rath mich zu melden. Ist er ein
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ehrlicher Mann, desto beßer für ihn und für mich. Ich wollte nicht den
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geringsten Einfluß in die neuen Einrichtungen mir anmaaßen, sondern überlies
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alles der Vorsehung. Jedermann drängte mich um den
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Packhofverwalterdienst mich zu melden. Ich konnte eben so wenig als ich wollte. Endlich schrieb
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ich in der grösten Angst den 16
Apr.
an den Minister wegen meines Urlaubs,
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wollte den Qvark aus dem Kopfe u dem Gesichte haben. Wie ich damit fertig
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bin, muß ich mich zu Bette legen u fühlte mich so matt, daß ich an unsern seel.
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Qvandt dachte, wenn er von der Kantzel kam. Ebenso war mir zu Muth. Den
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9 d. erhalt ich, abermal bettlägerig, eine
Resolution,
über die ich mich
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wunderte, erstaunte, ärgerte, lachte. Ich theilte alles den Tag drauf nach
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Düßeldorf mit. Gegen Abend, da ich mit meinem Briefe beynahe fertig war kommt
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Kraus zu mir, und thut mir auf einmal die Augen auf über meine Noth u
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ihrer Kinder ihre. Ich weiß selbst nicht wie mir geschieht, und erschreck auf
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einmal über meine traurige Lage. Den Sonntag drauf gehe ich wider zum
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erstenmal aus und theilte den allergnädigsten
Special
-Befehl zu verhungern
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mit meinem gantzen Hause meinem theuren Nachbar dem Dir. mit, der sich
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gantz unwißend stellt, ohngeachtet sich
Aune
schon den Dienstag in der
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Marterwoche auf der Straße verrathen hat mit dem hier angefertigten
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Operationsplan,
der eben in der Mache war, und in so fern selbige meine
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Personalität angieng. Nachdem ich die ganze Woche umsonst an ein
P.M.
an den
S. 215
Minister gearbeitet hatte, fällt mir auf einmal ein den 20 einen recht
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kriechenden Brief an den
Departements
rath zu erkünsteln; vom Pfingst heil. Abend
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bin ich mit meinem
Memorial
an die Excell. fertig geworden. Mittler weile
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haben meine Freunde an ihre dortige für mich geschrieben
Me
Courtan
an
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ihren Schwager u den Geh. Comm. Rath
Simson
nebst Comm.
Secr.
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Bährens
auf ihr Gesuch; Gr. von Kayserlingk an die Gr. von
Wartensleben,
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Ghr. H. an den Minister v
Gaudi,
Münzmeister an den G. F. R. Engelbrecht.
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Von meiner ersten Vorstellung an die Excell. habe ich keine gute Ahndung
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gehabt, und gab unserm
φφ
en von
Pempelfort
davon Nachricht, um im
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Nothfall dort zu wirken. Ich zweifele, daß mein
Pro Mem.
vom Pfingst heil.
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Abend mit der ersten Post abgehen wird, und will diese Woche meine
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Andacht halten, den Tag drauf als den 1
Jun.
denke ich mit der Uebergabe
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meiner Register und Schlüßel fertig zu seyn. Ist es Blindheit oder Muth,
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Gott weiß es, mir ist das Herz so leicht, als wenn ich neugeboren werde.
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Wegen Ihrer Abwesenheit war ich willens mich in Berl. gar nicht
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aufzuhalten, sondern in Deßau auszuruhen und meinen Häfeli und den alten
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ehrwürdigen Greis
des Marées
kennen zu lernen. Da Sie jetzt wider daheim
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sind, wünschte ich, so
incognito
als mögl., Nachtlager bey Ihnen zu erhalten
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mit meinem Sohn. Kein Mensch hat hier mein
P.M.
gesehen, und ich behalte
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es im Hinterhalte, höchstens bis zum 1
Juni
oder 2ten Posttage. Es scheint
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mir zu glühend, und ein unschuldiger ehrlicher Tropf ist nur im stande ein
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solcher Waghals zu seyn.
Das
Datum
des Pfingst heil. Abends bleibt
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unverrückt, weil ich an demselben fertig wurde oder es wenigstens meynte zu seyn.
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Vielleicht erhalte ich währender Zeit andere Eindrücke, Winke oder
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Nachrichten, die mich anders bestimmen. Verzeyhen Sie, liebster Gevatter und
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Landsmann, daß ich Sie immer mit meinen
malis domesticis
behelligen
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muß. Was Ihnen
Paris
seyn muß, ist für mich das deutsche
Babel
. Wißen
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Sie nicht mit welchen barbarischen güldenen Bullen versehen ein gewißer
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Xheremont
ins Land gekommen seyn muß. Ich habe ein einzig mal in
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meinem Leben das Unglück gehabt mit ihm bey dem seel. Kloht zu speisen,
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wo er auf meine Stelle und ich
vis-à-vis
zu sitzen
be
kam. Ich habe
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seitdem den Menschen nicht gesehen, und kenne ihn auch nicht mehr. Er ist
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Assessor
geworden mit dem Titel eines Kriegsrath, bekomt 800 rth ohne daß
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jemand seine Geschäfte weiß, noch seine Verdienste. Er stand damals vom
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Tisch auf in einer großen Gesellschaft, wo er zum ersten mal als ein
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Phaenomen
oder
Meteor
erschien und nahm mit den Worten Abschied:
C’est une
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compagnie odieuse!
Die laute Gesellschaft verstummte auf einmal und
S. 216
keiner hatte das Herz ihn aus der Thür oder aus dem niedrigen Fenster zu
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werfen. Für die 24 gl:
Porto
welche mir der so genannte
allergnädigste
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Special
-Befehl
mit meinem ganzen Hause zu verhungern kostet, hab
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ich um ein Vorspannpaß angehalten, zur Beförderung meiner Reise die mir
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damals so auf dem Herzen lag, daß ich an nicht
s
weiter dachte. Jetzt muß
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ich doch abwarten biß alles ins Reine gebracht seyn wird. Gott seegne Sie
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u Ihre liebe Familie. Ich küße Sie in Gedanken guter Hoffnung uns einander
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zu sehen und bitte mich der lieben Frau Gevatterin u Pathchen nebst
Comp.
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anzumelden. Melden Sie mir doch den Tag ihrer Ankunft, daß ich ihn in
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meinem Hauskalender eintragen kann.
Ihr alter Landsmann, Freund und
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Gevatter.
Lisette Reinette
ist
gestern
und
heute
zu Hause mit dem
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Ende des Jahres ist ihre Lehrzeit bey unserer
Beaumont
zu Ende und ich hoffe
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ein ganzer Packhofverwalter mit einer
ganzen
Wohnung zu seyn und zu
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werden. Die Meinigen sind die Ihrigen und
vice versa.
Meine Beichte ist
15
Ψ
LVII – anno aetatis et quietis meae.
Eigenhändig Gott Lob!
ohne Brille.
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ad interim Pensionnaire par excellence depuis la date omineuse
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du XXIV. Avril.
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Gloria in excelsis et pax hominibus bonae voluntatis. Amen!
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Auf der Adressseite:
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Unter den Denkwürdigkeiten dieses laufenden Jahres gehört noch daß ich
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21 May um 11 Uhr den
ersten
Mittag bey der Frau Schwester bey einem
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Sauerbraten, Limburger Käse u einer
Bolle Ale
und um 1 Uhr den
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zweyten
Mittag bey HE Münzmeister
Gösche
(nach einer vieljährigen
eclipsi
)
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im Garten bey einer pommerschen Mandelsuppe, einer Schüßel
Carotten
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mit Flinsen und Holl. Heeringen einem
Ragout
mit Kapern und abermal
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Limburgschen Käse, auch mehr als Einem Glase
Constantia
gehalten habe
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ohne die geringste Gefährde und Beschwerde meines Magens. Ein Mann
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der noch so fein sehen schreiben, eßen und trinken kann
qualificirt
sich noch
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nicht zum
Invaliden
und
Pensionnaire
– es sey denn
par excellence
und
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ad interim. Vale et
faue
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Lisette
hat mich im Schreiben mit der 1
Sonate
des
Haydn Oeuvre XVII.
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erlabt auf einem
Clavier
was der ehrl. Hartknoch ihrer Schwester Lehnchen
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geschenkt hat. Das übrige mit Gottes Hülfe mündl.
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Adresse mit Mundlackrest:
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An / meinen
einzigen
Freund in Berlin /
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 1.
Bisherige Drucke
ZH VII 213–216, Nr. 1069.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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215/4 |
Me |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Mme |
|
215/12 |
Jun. |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Juni. |
|
215/22 |
Das ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: das |
|
215/29 |
Xheremont |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Xhenemont |
|
216/15 |
ohne Brille. ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; in ZH in eigener Zeile. |
|
216/30 |
faue |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: faue. |