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300/2
P. den 23 7
br
Dom. XVI.
Herbst Anf.
3
Den 21 Aug. da ich eben den Pyrmonter angefangen hatte, war ich blos
4
imstande eine offene
schedulam
beyzulegen weil ich blos Ihnen Antwort u
5
Nachricht von Ihrem Schwaben mittheilen wollte, von dem ich seitdem nichts
6
gehört habe, und in dem Fall nicht ermangeln werde den Erfolg Ihnen zu
7
melden. Durch den ersten Brief vom 11 d. welchen ich gegen Abend den 20
8
erhielt aufgemuntert
versuche
ich heute lieber Profeßor und alter Freund!
9
Ihnen zu danken, daß Sie sich meiner Hausangelegenheiten annehmen und
10
meine gute Hausmutter nicht abgeschreckt haben Sie fernerhin im Nothfall
11
der Meinigen anzunehmen. Soll ich mich wegen der
unerklärlichen
12
Anordnung
rechtfertigen? so werden Sie mir erlauben mit den
verkehrten
13
Berl. ebenso
verkehrt
zu handeln, und Ihnen auf Ihr Gewißen zu fragen:
14
ob Ihnen die Zurückweisung einer
Resolution
vom 14
Jun.
nach so manchen
15
vorgefallnen Zwischenhandlungen und ertheilten Anordnungen
nicht
noch
16
weit unerklärlicher seyn muß, als meine laconische Freyheit oder Licentz, den
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Minister von meiner wirkl. Abreise und persönl. Aufwartung einen deutlichen
18
Wink zu geben und allenfalls darauf vorzubereiten. Der Glaube versetzt
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Berge und der gute Wille verpflanzt Feigenbäume, und in Ermangelung
20
zureichender Gründe
deckt man die reinsten Blößen mit Feigenblättern.
21
Wißen Sie, liebster Freund, wie elend ich abreisete in der lächerl.
22
Einbildung auf dem Postwagen ohne Arzney meine stockende verdorbene Säfte
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aufzulösen. In Marienwerder wurde ich auf eben eine so unerwartete als
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dringend liebreiche Art von unserm guten Schwaben Megerlein gebeten einen
25
Posttag auszuruhen. Kaum hofte ich Fordon erreichen zu können; schöpfte
26
aber Muth das äußerste zu thun, um meinen alten Freund
D.
Lindner zu
27
fixiren, wenigstens zu
consuli
ren und in
gantz andern Absichten
, als
28
meiner eigenen Person, zur Reisegesellschaft zu
persuadi
ren. Ich bildete mir
29
ein, daß sein Weg nach Holland gienge. Da wir uns in Berl. bey unserm
30
würdigen, für mich unvergeßl. Landsmann Reichardt einander fanden: war
31
seine Meinung blos mich nach Weimar zu begleiten. Den 28
Jun.
kam ich
32
auf dem Posthause zu Mittag in Berl. an mit geschwollnen Füßen, nach 8
33
schlaflosen Nächten und nach einer Zehrung von 14 fl. den Weg über von 84
34
Meilen, wenn meines Sohns Rechnung richtig ist. Die erste Mahlzeit in
35
Berl. bekam mir so gut, daß ich den ganzen Vorrath, den ich unterwegs
36
gesammlet und von Hause noch mitgenommen habe, auf einmal von mir gab.
S. 301
Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie ich dort die 6 Tage welche ich theils im
2
Bette theils in der Stube zubringen muste, in dem Reichardtschen Hause
3
gepflegt worden bin, und was für eine musterhafte Einrichtung bey einer so
4
zahlreichen Familie herrscht. Man erschrickt über die beyden Tafeln, die jeden
5
Mittag gedeckt sind, und bewundert noch mehr die Harmonie der
6
Albertischen
Geistes u Herzens im Ganzen, die edle schöne Einfalt in Wahl und
7
Genuß – Den 1
Jul.
besorgte mein liebreicher Wirth alles beym Minister,
8
was ich nicht abzumachen im stande war. So wenig ich auch an
9
Ergötzlichkeiten Antheil nehmen konnte, und an Gesellschaften, habe ich doch den jungen
10
Spalding, Gedicke, den berüchtigten Leuchsenring pp
gesehen.
Ich ließ mich
11
durch nichts aufhalten u frühe Morgens den 6 Jul. giengen wir mit einem
12
Magdeburger Fuhrmann ab, mit deßen beqvemen Kutsche und guten
13
Verhalten wir so zufrieden waren, daß wir ihn bis nach Bielfeld mitnahmen.
14
Den 8 hielten wir Rasttag, wagte es in Schuhen auszugehen, feyerte das
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Evangelium von Petri Fischzuge, bestellte einen Gruß an Cons. Funk und
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überraschte unsern alten Freund
Philippi,
der denselben Morgen an mich
17
gedacht hatte. Den 10 wurde von Jenisch in Braunschweig überrascht, wo
18
eben Biester beschmaust werden sollte und mit genauer Noth den kleinen
19
Ungemächlichkeiten einer unverdienten Celebrität zu entwischen suchte. Den 13
20
kam ich in Bielefeld an mit dickern Füßen und muste
Qvarantaine
halten,
21
schrieb an meinen Alcibiades, der mir seinen Aufenthalt auf dem Gute
22
Welbergen
gemeldet hatte bis zu Ende des Monaths, wo ich ihn zu
23
überraschen hofte. Wider Vermuthen erhielt ich mit einer frühern Post eine
24
Einladung nach Münster, wo wir mit
Extra
post hineilten und den 16
Jul.
25
ankamen. Hier war eine förmliche Cur nöthig, die sich mit
Vomitiven
anfieng
26
und mit auflösenden Mitteln so lange fortgesetzt wurde, daß mir alle Lust
27
zu leben darüber vergieng. Da lag ich in einem großen Himmelbette, eine
28
chusse percée
zur Seite, und lernte den innigsten Hausfreund
Ernst
29
Druffel
kennen, der diesen Michaelis nach Göttingen geht und nach vielen
30
Ueberlegungen dort das
Ius
hören wird. Ein junger vortrefl. Mann von
31
mancherley Talenten, mit einer feinen Physiognomie und einem großen
32
Höcker, den er sich durch seine Wildheit erworben. In einem solchen Zustande
33
besuchte mich des Hemsterhuis Diotima – den 23 kam mein
Jonathan
–
34
brauchte hier den Pyrmonter bis zum 4
Aug.
den 11 reisete ich von Münster
35
ab u langte
Dom. X.
hier an, wo Hofrath Abel als Hausartzt sich mit
D.
36
Lindner vereinigten mir endlich stärkende Mittel zu geben, nachdem ich mich
37
beynahe während meines ganzen Aufenthalts zu Münster des Fleisches
S. 302
gänzlich enthalten hatte. Kleuker ist seit vorigen Freytag hier und nachdem
2
ich die vorige ganze Woche den Pyrmonter wegen der schlechten feuchten
3
Witterung aussetzen müßen, denke ich morgen wider von neuen in seiner
4
Gesellschaft den Gebrauch dieses Mittels fortzusetzen.
5
An meinem Geburtstag kam die Nachricht von der glückl. Entbindung
6
einer jungen Tochter an, die allen desto erfreulicher war weil Marianne
7
meines Franz junge Frau aus ihrem ersten Kindbette ein
schleichendes
8
Fieber
behalten hatte, das von dem Arzt in Münster verwahrloset worden
9
war, und weshalb
D.
Lindner in Gesellschaft meines Sohns nach
10
Aschaffenburg gereiset um den Aesculap dieser Gegend Geh. Rath Hoffmann zu
11
Rath zu ziehen.
12
Meines lieben Franzen Kopf und sein Haarwuchs ist sehr ähnl. dem
13
Gemälde des in seiner Jugend gestorbenen
D. Kühn
in meiner
14
Sommerstube. Es ist ein eben so liebenswürdiger als außerordentlicher Mensch. Ich
15
wurde durch seine hypochondrische Diät, durch die Krankheit seiner Marianne
16
und meine eigene beunruhigt, daß ich weniger Genuß gehabt, als in diesem
17
Elysium
, wo eine Uebereinstimmung und Ordnung herrscht, die nicht
18
schöner noch vollkommener gedacht werden kann. Mein Fritz Jonathan hat
19
2 Halbschwestern, davon die jüngste
Mama
Lehne
die Seele seiner
20
Haushaltung ist; die älteste
Tante
Lotte
des noch lebenden Vaters unsers
21
nächsten Nachbars Wirthschaft führt. Zwey Bediente
No
1. oder Peter und
No
2.
22
Wolther, ein Kutscher ein Gärtner, ein kleiner Bursch von Copiste, 1
23
französische Kammerjungfer, 1 Stubenmädchen u eine Köchin; lauter ausgelernte,
24
gesittete, zugestutzte Leute, die alles mit lachendem Muthe, im Singen und
25
ohne Zwang ihre Arbeit thun. Der älteste Sohn hat seiner seel. Mutter
26
Tochter eine Fräul. von
Clermont
vor einigen Monathen geheyrathet und
27
das junge Paar ist aus Aachen zum Besuche hier. Der 2te Georg studiert
28
seit Ostern zu Göttingen. Der jüngste Max ist noch zu Hause nebst der
29
einzigen Tochter
Clärchen
, die einige Stunden von HE. Schenk unterrichtet
30
werden, und die übrigen unter Aufsicht der
Mama
Lehne oder besondern
31
Lehrmeistern arbeiten, worunter auch der irrende
gra
e
culus
gehört, und mit
32
ihnen jetzt das Zeichnen angefangen hat, auch die Reitschule bey seiner
33
Widerkunft besuchen soll.
34
In meines Franzen Wirthschaft herrscht mehr Verschwendung, als
35
Ueberfluß. Er ist zu philosophisch, zu gutmüthig, zu abhängig von den Launen
36
seiner Diät und Hypochondrie. Behilft sich mit einem grundehrlichen, aber
37
blos dem guten Willen nach brauchbaren Bedienten. Die liebe Marianne ist
S. 303
von einer Grosmutter erzogen u von ihrer leibl. Mutter scheu gemacht
2
worden, die eine beßere Wirthin zu seyn scheint. Sie hat daher ihre Noth mit den
3
beyden Mädchen, und durch ihre Unpäßlichkeit auch bisweilen zu wenig
4
Gedult wie durch ihre Jugend nicht Erfahrung gnug, verdorbenes Gesinde
5
durch Zucht zu beßern. Frantz hat sich selbst und sie zu lieb um den kleinen
6
Mängeln abzuhelfen oder vielmehr vorzubauen. Sie hat allen Geschmack
7
am Lesen verloren – unterdeßen die beyden würdigen Schwestern meines
8
Jonathans im Shakesp. und Humens Geschichte eben so bewandert sind als
9
in allen schönen Künsten ihres Geschlechts und zugl. eben so sehr der Feder
10
gewachsen. Kurz ich lebe hier in einer wahren Feenwelt, ohne ein Dichter zu
11
seyn. Die Fürstin ist ein Wunder ihres Geschlechts, der alte
Pericles
und
12
Ex-Minister von Fürstenberg ihr Schatten, und Sie können sich leicht von
13
einer Frau einen Begriff machen, die unausgesetzt jede Woche 2 Briefe von
14
ihrem Sokrates im Haag bekommt, und eben so genau antwortet. Kurz
15
dieser kleine Circul von ausgesuchten Köpfen und Herzen hängt wie eine
16
Klette zusammen, und Sie können leicht denken, wie desorganisirt ich
17
anfangs durch ihren Magnetismum der von allen Seiten gleich stark auf mich
18
wirkt und wie schwer es mir anfängl. geworden meinen 5 Sinnen zu trauen,
19
weil ich alles für Täuschungen meiner befangenen Einbildungskraft ansahe,
20
und noch bis diese Stunde meinen Augen und Gefühlen nicht trauen kann.
21
Wie sehr wünsche ich öfters meinen lieben
Crispum
zum Zeugen und
22
Teilnehmer meines Glücks, und wie oft entfährt mir der Seufzer:
DEVS nobis
23
haec OTIA FECIT.
24
den 24.
25
Ich habe heute meinen Pyrmonter wider in Gesellschaft des
olim
26
Prudentius,
jetzt Kleuker genannt angefangen und es zum ersten mal bis auf
27
eine gantze
Bouteille
gebracht. Stieg anfängl. von 3 bis 7 Gläser, muste
28
aber wider auf 4 und 3 herunter, habe
vor
und
nach
dem
Caffé
Oefnung
29
gehabt. Eine Engbrüstigkeit und Heiserkeit beunruhigt mich bisweilen. Der
30
rechte Fuß wechselt, schwillt mehr u weniger den Tag über. Mit meinem
31
Gehirn und Eingeweiden hoffe ich auch allmählig ins reine zu kommen. Gestern
32
Abend erhielt mein Jonathan ein Schreiben nebst der ersten Hälfte der
33
neuesten Apologie. Die andere wird in ein paar Monathen fertig werden. Der
34
Buchdrucker Schlegel in Erfurt ist davon gelaufen und dadurch der Abdruck
35
verzögert worden. Der gewes’ne Canonicus ist 3 Jahr älter als mein
36
erwünschter
Gast
Wirth, der es Witzenmann bis an sein Ende gewesen und
37
dem Verf. der eleusinischen Geheimniße und des Ardinghello zu seiner Reise
S. 304
nach Italien und jetzigen Posten in Aschaffenburg
verhalf
. Er hat sich viele
2
Jahre lang hier aufgehalten – Die beyden Schwestern und noch ein Bruder
3
Eduard sind aus der zweiten Ehe des noch lebenden Vaters, der durch die
4
grösten Unternehmungen, deren Spuren um uns herum wüste liegen und
5
außerordentl. Schicksale sich epileptische Zufälle und eine dadurch geschwächte
6
Vernunft zugezogen hat.
7
Was sagt man zu des gewesenen Preuß. Oberhofpredigers
Deduction in
8
loco?
Verdient der Mann nicht, mein Beichtvater gewesen zu seyn? und
9
einen △ Hut mit der Feder eines Mamamuschi? Ihr Ruhm ist nicht fein, daß
10
Sie seit 10 Jahren keine Zeile von einem der würdigsten Schriftsteller
11
Preußens gelesen. Sie wünschen sich + Politik und eine andere Moral, als ein
12
armer Sünder hat oder zu haben begehren kann. Freylich schmeckt die Ihrige
13
nach dem Sauerteige Herodis und nach dem Sauerteige der Pharisäer. Wie
14
können Sie in aller Welt einem
filio thalami
das Fasten empfehlen, und mir
15
abrathen zwier des Tages zu eßen und zu trinken. Wer
hier schmeckt
,
16
wird
dort
zu
sehn
bekommen, wie freundlich der HErr des Weltalls ist.
17
Nein, lieber
Crispe,
bleiben Sie mir mit Ihrer hypo- und metakritischen
18
Diät und HungerKur vom Leibe. Ein solcher
helluo
im Lesen und ein solcher
19
Abstinens
im recensiren und kritisiren und Richten, daß man sich hier in
20
meinem pythagorischen
Silentio
und polygrammatischen manischen
21
Schwindel (wie Agrippas
Act. XXVI.
25) gar nicht finden kann – Eben erhalte
22
den Nachtrag von Originalschriften der Illuminatensecte v. ihrem Stifter
23
Adam
Spartacus
–
24
Ich hoffe den vielversuchten Invaliden beßer zu kennen u tiefer als Sie –
25
Gesetzt, daß mancher irrende Ritter der besten Welt eben so nöthig seyn
26
sollte, als irgend ein moralischer u politischer Clausner wie ich leider seyn
27
muß: so sage ich mit Herzen und Munde:
Fiat Voluntas TVA.
Keiner lebt
28
ihm selber, und keiner stirbt ihm selber. Ich habe heute ein freundschaftl.
29
Schreiben von meinem lieben Wirth, Landsmann Gevatter und Freunde aus
30
Berl. erhalten. Bis Ostern hat es mit der Wohnung Zeit, aus der ich
31
vertrieben
zu werden wünsche; weil ich selbige für meine 4 Kinder nicht
32
brauchen kann und die Zurückkunft meiner
Lisette Reinette
und die
33
Ersparung der bisher für sie bezahlten
Pension
für die Bedürfniße künftiger
34
Miethe hinreichen wird, durch Göttl. Seegen.
35
Wir haben ordentl. 6 Gerichte ohne
Dessert
sind aber von 1 – bis 2
36
mehrentheils fertig habe nicht nöthig den halben Nachmittag und Abend mit
37
Colloquiis familiaribus
und
iudiciis trascendentalibus
zu verderben. Ach!
S. 305
wenn Sie wüsten mit was für Leckerbißen, Schätzen, Büchern und Papieren
2
ich hier umgeben bin, und
gl
einem neuen
Tantalus
mehr sehen und riechen
3
als genießen muß; so würden Sie mir kaum meine Lüsternheit zur Sünde
4
rechnen und Enthaltsamkeit und
ephecti
sche
Ataraxie
predigen, die der
5
Mangel an VerdauungsKräften u Gegenständen und die Schwäche der
6
reinen Vernunft u des guten Willens von selbst verbietet –
7
Eben kommen die beyden Schwestern mit
D.
Raphael und dem
8
Ebentheurer Michael in mein Zimmer geplatzt. Wir hatten auf den Mittwoch
9
ihre Ankunft calculirt. Da war Freude wie bey den Engeln im Himmel,
10
wenn ein irrender Sünder Buße thut. Michael hat den Ritt zu Pferde nach
11
Grünthal gethan, den alten Vater nicht zu Hause gefunden, weiß von den
12
beiden schönen Schwestern unsers lieben
Jacobi,
meines alten Gevatters nicht
13
schön gnug zu reden, hat den Vetter Reinold gesehen. Es ist alles in
14
Aufruhr, und wir speisten heute eine Stunde früher zu Nacht, neml. um 8 Uhr.
15
Er ist nach Düßeldorf mit einem Briefe von Wichtigkeit gelaufen, zu meinem
16
alten Freunde Schenk
alias Tiro,
der Doctor werden wird, wenn die Karten
17
gut gespielt werden und an einer
Disputation de Autonomia
auf allen Fall
18
arbeitet. Ich bin von der
Gen. Adm.
und – für einen rasenden Eliasjünger
19
erklärt worden. Helfen Sie mir die Anordnung erklären, wie eine
Resolution
20
vom 14
Juni
den 8
Sept.
an einen abwesenden, der sich bey seiner Durchreise
21
melden laßen, zum zweiten mal
addressi
rt werden kann.
22
HE Pr. Kant Auftrag ist von mir buchstäbl. bestellt worden. Machen Sie
23
Ihren Mittagsgenoßen unsere aufrichtigste Empfehlung trotz unser – der
24
Politik und unserer freyeren Moral und zwiefachen Diät. Nehmen Sie sich
25
der Meinigen an, wenn selbige Rath und That nöthig haben sollten –
26
Grüßen Sie unsern Jacobi, an den ich sobald ich kann, selbst schreiben werde –
27
den Bischofshof und alle, die uns eines treuen Andenkens in der Ferne und
28
bene latentes,
ohne all unser Verdienst und Würdigkeit werth halten. Mein
29
Jonathan theilt alle Gesinnungen für Sie und die mir
g
wie Er gut sind,
30
und trägt mir auf Sie nach Pempelfort zu bitten um selbst meine
relationes
31
curiosas
bewähren.
Vale et faue TVO
Hamann
32
Auf dem ersten Stück der
vaterl. Chronik
von Schubart komt auch
33
der nordische Magus vor nebst seinem Landsmann dem Kr. d. R. V. – Ach!
34
wie vieles
hatte
ich zu erzählen von
M. Seyffer
und
ppp
35
Auf der Anschrift-Seite:
36
Erst den 28 7
br
abgegangen, nachdem ich mich erst beym Abgange der Post
S. 306
auf die
Aspasia
besinnen können. So mürbe ist mein Kopf – Tausend
2
Glückwünsche und Freudenbezeigungen zu einer Tochter die Ihrer vortrefl. Mutter
3
ähnlich werden möge. Autor und Vaterwonne unserem alten Freunde,
4
Erbherren auf Faulen. Ich hoffe selbst alles
cum mente sana in corpore sano
5
in Augenschein zu nehmen und mich währender Zeit alten kranken Mann
6
dem besten Andenken zu empfehlen, und selbiges so oft zu erneuern bis ich
7
selbst komme.
a Dio,
das
heist
Gott empfohlen.
8
Adresse:
9
An / HErrn Prof.
Kraus
/ in /
Königsberg
.
10
Signiert mit roter Tinte
:
11
Nr
o
9.
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 3.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VII 379 f.
ZH VII 300–306, Nr. 1101.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
|
302/31 |
gra e culus |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: graeculus |
|
305/2 |
gl ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: gleich |
|
305/34 |
ppp ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: ppp. |
|
305/34 |
hatte ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: hätte |
|
306/1 |
Aspasia |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Aspasia |
|
306/7 |
heist ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: heißt |
|
306/9 |
Königsberg |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Königsberg |
|
306/9 |
Kraus |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Kraus |
|
306/11 |
Nr o 9. ]
|
Hinzugefügt nach der Abschrift Wardas. |