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Welbergen
den 27 Febr. 88. um 10 Uhr
des Morgens.
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Vermerk von Jacobi:
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beantw. den 16
ten
März.
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Mein Herzenslieber Jonathan, Hättest Du alle Briefe erhalten welche
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seit so manchen schlaflosen Nächten, die schon ganzer 8 Tage von meinem fast
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vierteljährigen Krankenlager, im Sinn an Dich geschrieben! – Nun habe ich
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so viel zu erzählen, daß ich nicht weiß wie und wo ich anfangen und
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aufhören soll. Wird Dein Kopf nicht auch zu schwach seyn für die
indigesta
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moles,
die sich in meinem gesammlet.
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Vorgestern frühe erzählte mir mein Sohn, der eben nicht viel von
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Träumen weiß, daß er die Nacht auf einen Tag nach Düßeldorf geritten gewesen
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wäre und daselbst erfahren, daß Du seit vielen Wochen auch bettlägerig
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gewesen wärst. Wenn ich denselben Tag gekonnt hätte, würde ich schon
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Montags geschrieben haben. Ich hatte den heutigen Tag dazu bestimmt nach
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einer wahrscheinl. Schätzung meiner zunehmenden Kräfte, von der ich gestern
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die
erste
Probe gefühlt und abgelegt. Ich war nemlich im stande noch
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einmal so lange, fast 4 Stunden nach einander aufzusitzen, legte mich ohne
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Entkleidung zum ersten mal nieder, um zum Abendbrodt desto leichter
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aufstehn zu können, das in einem Teller Vorkost, 2 oder 3 Gläser von der guten
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Fürstin Bier u. einem Pfeifchen besteht. Ohne an die Post zu denken, erhielt
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ich ein dickes Päckchen mit Briefen von Dir u von Hause, nach denen ich seit
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langer Zeit geschmachtet, war aber nicht imstande selbige selbst zu erbrechen
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noch zu lesen; sondern muste dies wider meine Art u Sitte meinem
Famulo
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überlaßen. Diese Nacht ist schlafloser als die vorigen gewesen; unter deßen
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habe ich diesen Morgen keine Ruhe im Bette gehabt, bin eine ganze Stunde
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früher wie sonst aufgestanden, und mache mit diesen Zeilen an Dich den
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Anfang meines verjüngten u erneuerten Briefwechsels.
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Hier muste eine
Pause
machen, vor und nach dem Mittagseßen mich vor
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Mattigkeit niederlegen. Was half es mir nun, eine Stunde früher
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angefangen zu haben. Mittlerweile habe ich 3 Oefnungen gehabt, die kritisch
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gewesen seyn sollen, weil meine diesen Morgen noch ziemlich belegte Zunge
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nun auf einmal rein geworden.
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den 29 –
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Meine Entkräftung und Unlust nahm gestern so überhand, daß es mir
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sauer fiel aufzubleiben und umsonst aufzustehen versuchte
.
Ohngeachtet
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der sehr guten Nacht meldete sich diesen Morgen doch wieder mein kritischer
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Durchfall. Mein Puls war stärker, meine Zunge rein; aber weder Kraft
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noch Lust mich zu rühren.
D. Cormann
ist heute
unserm
lieben
Frantz
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entgegengeritten, der diesen Abend erwartet, morgen hier rasten und
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übermorgen widerabreisen wird. Ich hoffe ihm entgegen gehen zu können, und
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habe mich aufgerafft mit beßerm Erfolge – Ich habe mir das Schwatzen
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in meiner
horizontallen
Lage so angewöhnt, daß ich den Mund nicht still
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halten kann, überließe mich diesem Wortfluße, als der einzigen Bewegung,
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die ich mir damals machen konnte. Zum Eßen hatte ich mein Maul eben so
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gern gebraucht; da war mir aber ein Korb und Gebiß angelegt. Kopf und
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Magen blieben mir fast immer thätig; aber der Schlaf fehlte mir desto mehr.
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Meine Neugierde einen Versuch mit
Opium
zu machen wurde auch einmal
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befriedigt, aber vornemlich in der Absicht den Ausschlag zu befördern. Ich
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habe aber einen Abscheu vor dem Gebrauch dieses Mittels durch die einzige
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Probe, die ich in meinem Leben gemacht, bekommen; es ist dem ganzen
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Geschmack
meiner
Natur
zuwieder
, und ich werde mich nach keinem
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zweiten Versuch mehr sehnen – Die
Crisis
währt fort; ich habe diesen
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Nachmittag 5 Oefnungen gehabt, und bin dadurch mehr erleichtert als entkräftet
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worden. Nun zur Geschichte meiner Krankheit
ab ouo.
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Den 5 Nov. taumelte ich aus Deinem Hause, freute mich über die
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Achtsamkeit Deines Kutschers der auf mich wartete. Die Witterung war so
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elend daß es mir unmöglich gewesen wäre den kleinen Weg nach dem
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Posthause zu Fuß zu thun. Eben so sehr entzückt Extrapost auf mich wartend zu
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finden kam ich den Abend drauf bey guter Zeit an, und freute mich Münster
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zum erstenmal in seiner nächtl. Erleuchtung zu sehen. Die Straßen schienen
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mir lauter Hallen eines vom Altare erleuchteten großen Tempels zu seyn.
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Meine Ankunft war ein sehr herzlicher Willkommen und meine
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Reisegefahrten außerordentl. damit zufrieden, daß ich sie eines ausdrückl. Briefes
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überhoben hatten, durch den sie eben im Begriff gewesen waren mich auf den
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nächsten Sonntag den 11 Nov.
Dom. XXIII.
auf Franzens Geburtsfest
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feyerlichst einzuladen. Ich war also ihren Wünschen ohne es zu wißen
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zuvorgekommen. – Der erste Abend wurde also sehr vergnügt zugebracht.
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Als ich den Morgen drauf meine Füße ansahe, die eben so dick zurück kamen
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wie ich sie in Kgsb. aufgeladen hatte, gieng es mir durch Mark und Bein.
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War es Verzweifelung, oder Leichtsinn oder beßere Bewegungsgründe, daß
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ich mich dieser traurigen Gedanken bald entschlug, die mir wie ein electrischer
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Funke durch die Seele fuhren. Alles schien mir verloren zu seyn, der
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liebreichen
Mama
außerordentliche Pflege, Dein Aufwand in Pyrmont und
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martialischen Hülfsmitteln zu meiner Stärkung. Wie nahe gieng es mir,
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meinem
Raphael
untreu geworden zu seyn! Ich erinnerte mich gantz
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lebhaft der feyerlichen Mine, womit er mich an einem Morgen im Vertrauen
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zu mir sagte: lieber H. ich habe nichts mehr als noch einen einzigen guten
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Rath für Sie übrig. Voller Ungedult spitzte ich die Ohren; aber wie
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sunken sie, als er mir ein Fontanell vorschlug. In der Hitze begieng ich das
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mir gewohnl.
quid pro quo,
Fontenelle mit einem Haarseil zu verwechseln.
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Ich eine Wunde an meinem Leibe – ohne die höchste Noth – kam mir als
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das wiedersinnigste Ding vor, und bestarkte mich desto mehr in meinem
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Vorurtheil für den Weg der Stärkung, der meinen Neigungen mehr schmeichelte
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und leider! die meisten Stimmen für mich hatte.
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den 29 Febr auf dem Bette.
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Ich muste gestern abbrechen, und mich ein wenig auf meinem Lager
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stärken zum Empfang des lieben Frantz der gestern Abend zwischen 7–8
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glücklich ankam und den ich in der Küchenstube, meinem ersten
Logis
hier
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überraschte. Wie sich meine Lenden zu krümmen schienen bey dem ersten
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Treppensteigen seit so viel Wochen. Diese Nacht habe in Hitze zugebracht und
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mit dem Morgen fuhr mein gestriger Durchlauf fort.
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Ich bin nicht einmal zum Anfange der Geschichte meiner Krankheit
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gekommen, die Dir nicht gleichgiltig seyn und Dich lieber Jonathan!
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überführen wird, daß mich kein böser Geist in diese Wüste geführt, und daß ich
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selbige nächst göttlicher Hülfe mit einem triumphirenden
Ευρηκα
! werde
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gegen den von Dir bestimmten
Termin
verlaßen und
Dich
nebst Deinem
2
George
in Münster werde umarmen können. Der gesetzte, männliche feste
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Ton, in dem er schreibt, hat mir viel Freude gemacht und noch mehr
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Neugierde ihn von Angesicht und persönlich kennen zu lernen. –
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Ich habe 3 Briefe von Dir zu beantworten, und werde bestmöglichst das
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versäumte nachzuholen wißen. Gott erhalte Dich nur gesund. Ich glaubte
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eher wegen
Deiner Arbeit mit der neuen Auflage
von Dir ein
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wenig vergeßen zu seyn, und mochte nicht gern etwas ärgeres argwohnen.
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Du hast auch Ursache, mit Deiner Gesundheit säuberlich umzugehen
,
nichts
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als eine physische Unmöglichkeit soll mich abhalten, Dir entgegenzueilen.
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Was ich aus Kgsb. erhalten, theile ich auch mit, bitte aber es mit
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umlaufender Post nebst dem
Stammbuche
meines Sohnes zurück, weil ich
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gern
D. Arnolds
und seiner guten
Angela
Andenken von hier mitnehmen
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wollte, auch meiner Gevatterin antworten. Dein lieber Max und Clärchen
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sind auch wohl so gut ein paar Worte in meiner Tochter Stammbuch
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einzutragen. Bring doch die Mythologie mit, welche der unartige Hans Michel
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dort gelaßen hat, ohn daß weder er noch ich selbige angesehen haben. Ich
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zweifele ob ich im stande seyn werde, heute aufzustehen. Meine Entkräftung
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geht fast bis zur Ohnmacht. Dies scheint aber auch die letzte entscheidende
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Crisis
meiner Krankheit zu seyn, und ich hoffe durch selbige einer
ὁλοκληρια
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oder
Redintegration
meiner ganzen animalischen Oeconomie nahe zu seyn.
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Alles was ich weder mit Mund noch Feder auszudrücken im stande bin,
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sage in meinem Namen und der Meinigen – der besten
Mama
und
Tante,
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und Deinen lieben Kindern in der Nähe und Fern. Gott sey mit uns allen –
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Amen!
Provenienz
Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.
Bisherige Drucke
Karl Hermann Gildemeister (Hg.): Johann Georg Hamann’s, des Magus im Norden, Leben und Schriften. 6 Bde. Gotha 1857–1868, V 596–600.
Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 7: November 1787 bis Juni 1788. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 109–112.
ZH VII 395–398, Nr. 1137.
Zusätze fremder Hand
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Friedrich Heinrich Jacobi |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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395/11 |
des Morgens. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: des Morgens |
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396/16 |
unserm ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: unferm Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1979): lies: unserm |
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396/20 |
horizontallen ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: horizontalen |
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396/29 |
Natur zuwieder ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Natur zuwieder |