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443/16
Ddorf den 30
ten
Marz 1788.


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Vermerk von Hamann:

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Erhalten den 2. April. Geantw

19
eod
nebst einem
P.S.
des
D. Rapha
el
zum

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Vale et faue!


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lieber HerzensVater.

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Da hast Du Neckers neues Buch, welches ich Dir schicke, ohne es selbst

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gelesen zu haben. Zugleich hätte ich gern Starkens Nachtrag geschickt; aber

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ich habe noch einige Blätter darin zu lesen, u dann will auch Schenk es gern

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ansehen. Mein Befinden ist seit vorgestern merklich beßer geworden. Wir

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sind in vollem Ausziehen. Die 3 letzten Tage dieser Woche habe ich mich

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jämmerlich plagen müßen, den Saal u das Speisezimmer zu Pempelfort mit

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Kupferstichen u Gipsköpfen auszuzieren. Nun bin ich an der Bibliothek. Da

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v einer neuen Ordnung der Dinge die Frage ist, ist es gar nicht der Rede

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werth was ich thun
laßen
kann. Das schwerste ist aber nun geschehen, u

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alles auf das genaueste angeordnet. Du mußt durchaus noch einmahl nach

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Pempelfort kommen, u sehen wie es nun da aussieht.

S. 444
Du schreibst in Deinem letzten Briefe von einem Buche das ich mit nach

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Münster bringen soll,
welches Du noch nicht gelesen hättest
, u

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weder ich noch Schenk kann heraus
bringen,
was es für ein Buch ist. Ich will

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versuchen Deine Züge nach zu machen:
Die
Welss hauptione,
welche ich

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noch nicht gelesen habe
, bring zum Exempel mit.

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Ich sehe zuversichtlich Nachrichten v Dir mit nächster Post entgegen.

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Du wirst Dich eines Vorschlags von Schloßer zu einer Zirkular

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Correspondenz erinnern, den ich höchst ungern annahm. – Ich schicke Dir den ersten

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Zirkel Brief, der manches enthält was Dich ergötzen wird. Seitdem habe ich

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keine neue Anfechtung gehabt. Aber schloßer meldet, daß er doch ehestens

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wieder ein
Scriptum
aussenden
werde.

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Ich habe nicht das Herz mich auf die Gevatterschaft, wozu Du mich

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einladest, zu freuen, bis ich das Kind auf dem Arm habe – Du kriegst aber,

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wenn es nicht zur Welt kommt etwas recht arges von mir zu hören.

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Ich herze Dich, Du lieber! – Grüße in meine Seele was zu Dir gehört

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Dein Fritz Jonathan.

Provenienz

Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.

Bisherige Drucke

Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 7: November 1787 bis Juni 1788. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 157 f.

ZH VII 443 f., Nr. 1147.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
444/3
bringen,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
bringen
444/4
–5
Die […] mit.]
Mit anderer Tinte von Jacobi notiert. Darüber von fremder Hand notiert:
Weisshauptiana
444/11
werde.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
werden.