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Pempelfort den 17
ten
Juni
1788.

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Ich erwarte Dich, lieber HerzensVater, mit offenen Armen, und mit dem

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Herzen das Du kennst. Eben so ruft Dir Mama Lene, mit Auge Mund u

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allem was an ihr ist das herzlichste Willkommen entgegen; Dir und allen

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Deinen lieben Begleitern. Mich wundert daß Du Dich des Postwagens

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bedienen willst. Weiter als bis Dorsten leide ich aber nicht daß Du Dich seiner

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bedienst, denn von da
ich
an rechne ich daß Du in mein Territorium trittst.

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Einen Bedienten kann ich Dir diesmahl nicht bis Dorsten entgegen schicken,

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weil Wolter krank ist, u ich, verschiedener Umstände wegen, Petern nicht

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schicken u 2 Tage ohne alle Bedienung seyn kann. Laße Morgen Abend mit

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der reitenden Post durch Fürstenberg, die Prinzeßinn oder sonst jemand

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Pferde u Wagen zu Dorsten auf Freytag, den 20
ten
bestellen, so daß Du von

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dort in der Frühe nach Mühlheim abfahren kannst. Zu Mühlheim findest Du

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meinen Wagen u meine Pferde, u kommst so gemächlich Freytag Abend zu

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Pempelfort an. Han
z
s Michael soll mein Renthmeister seyn, u ich ersetze

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ihm seine Auslagen. Morgen Abend meldest Du mir daß diese Einrichtungen

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gut geheißen u getroffen sind. Diese Nachricht erhalte ich Donnerstag Abend,

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u laße dann gleich den Kutscher nach Mühlheim abfahren. Wie unser Franz

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mit Mariane u Trutchen seine Reise einzurichten gedenkt, erfahre ich dann

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zugleich. Grüße sie recht herzlich von mir u den Schwestern, u sage ihnen, daß

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wir alle sie willkommen heißen.
Sicking
en werdet Ihr noch hier treffen; er

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wird euch aber wenig hindern, u bleibt gewiß nicht länger, als bis zu

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Anfang der künftigen Woche.

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Das Experiment daß wir zu Duisburg machen wollten, kann diesmahl

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nicht gemacht werden, weil wir uns wenigstens 3 Tage dort aufhalten

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müßten. Ich will Günther bitten daß er hieher kommt, wenn Du ausgeruht bist.

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– Gott geleite Dich! – Die Postcharte wird sich schon finden. Dein Befehl,

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daß ich sie parat halten soll, hat mir nicht gefallen. – Wegen des Packets

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habe ich von Leipzig Antwort erhalten. Hierüber mündlich. – Ich werde

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übermorgen mit großem Verlangen der Ankunft der Post entgegen sehen,

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und mit noch größerem Freytag Dir selbst. – Ich habe einige Tage her in

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großer Unruhe gelebt von Besuchen Rückkehrender aus Wesel u Cleve, die

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ihren Weg über Düßeldorf nahmen. – Ich verlaße mich auf Hans Michael,

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daß er unter Wegs gute Sorge für Dich tragen wird. – Ich herze Dich, Du

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Bester, mit innigster, treuester Liebe –

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Dein Fritz Jonathan.

Provenienz

Universitätsbibliothek Erlangen, Ms. 2035.

Bisherige Drucke

Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel, I 7: November 1787 bis Juni 1788. Hg. von Jürgen Weyenschops, unter Mitarbeit von Albert Mues, Gudrun Schury und Jutta Torbi. Stuttgart-Bad Cannstadt 2012, 254 f.

ZH VII 509 f., Nr. 1174.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
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1788.
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
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