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Königsberg den 13 Febr.
Dom. Inuocauit
85.

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So eine Reise laß ich gelten, liebster Gevatter Landsmann und Freund – Ich

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schrieb eben an unsere dänischen Pensionaire, Gott gebe daß es wahr sey! als ich

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Ihren fliegenden Brief erhielte. Muste gleich
punctum
machen. Habe aber von

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dem mir angewiesenen Freunde nichts bekommen. Die Natur Ihres Handels

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erlaubt dies nicht, – – sein außerordentlicher und dabey liebenswürdiger Bruder

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lebt nicht in London. Sonst hatte ich sehr gewünscht, daß Sie den Mann

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kennen gelernt hätten. Ich gieng drauf zu
Friedländer
, und diese gefällige

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Israeliten schickten mir noch denselben Tag 2 Empfehlungsschreiben zu, die ich gestern

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an unsern
Dorow
abgegeben – Heute war in der Vorstadt bey einem Freunde

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gleichfalls unter den hier studierenden Juden, der in Wandsbeck gewesen und in

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London einen jüngeren Bruder hat, den ich auch kenne und an dem ich

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Geschmack fand. Er sollte mir diesen Nachmittag eine Einl. bringen – dergl. ich

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auch diesen Mittag bey HE. Jacobi zu finden glaubte genommener Abrede

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gemäß. Dieser war nach Trutenau gefahren – und jener ist gar ausgeblieben.

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Dafür besuchte mich der gute
Sub-inspector
der
Alumnorum,
HE Sommer u

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bringt mir wider all mein Vermuthen etwas von HE
Hay
. Ich bin also nicht

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im stande heute mein
Contingent
abzuliefern und werde morgen so früh ich

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kann bey HE
Jacobi
gehen und von da zu Ihrem HErrn Schwager

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Gott schenke Ihnen Gesundheit und recht viel Glück und Seegen zu Ihrer

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Reise. Mit meinen Angelegenheiten hat es Zeit bis zu Ihrer Heimkunft. Bey

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mir alten Mann heist es:
Festina lente.
Es fehlt mir an Vertrauen zu den

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Großen dieser Erde, und an Geschick – Uebrigens muß auch noch von der Zeit

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den besten Rath erwarten. Wenn ich zur Einweyhung Ihrer schönen
Villa

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komme, desto beßer! Sollte ich mit Gevatter
Claudius
diesen Sommer nach dem

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Rhein gehen – ich zweifele aber noch daran – so könnten leicht noch mehr

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Wunder eintreffen

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Da kommen noch gantz spät 3 Briefe von meinem alten Freund
Jacobi

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Mehr bin ich nicht im stande aufzubringen. Ich wünsche, daß sie Ihnen Dienste

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thun mögen. Um Sie nicht länger aufzuhalten, und weil ich auch nichts mehr zu

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schreiben habe, empfehle ich Sie und Ihr gantzes Haus, die
Ehre
und
Freude

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deßelben Gottlicher Obhut und mich samt den Meinigen Ihrem

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freundschaftlichen unauslöschlichen Andenken. Erinnern Sie sich meiner in Wandsbeck und

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allenthalben wo es Ihnen wohl geht – Ich ersterbe Ihr alter treuer

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Johann Georg Hamann.

Provenienz

Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 1.

Bisherige Drucke

ZH V 360–361, Nr. 809.