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Königsberg den 19ten März 1785
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Mein gutes, stilles, sittsames Palm-Sonntags-Kind, Das warst du mir bey
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deinem letztem Besuche, und seit demselben habe ich während meiner ganzen
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Krankheit unter diesem langen Titel an dich gedacht. Habe gestern und heute ein
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wenig aufzustehen versucht, in der Hoffnung, daß es morgen besser damit gehen
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wird. Hat die gnädige Baronesse nichts dawider, und giebt dir Erlaubniß, und
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hast du selbst Lust, so wird es uns allen lieb seyn, dich morgen bey uns zu sehen.
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Sey aber so gut und bring mir dein Schreibbuch, zur Probe deiner
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Aufmerksamkeit, mit; auch bitte dir einige Musicalien für unser neulich gestimmtes
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Clavier aus. Kannst du zu Fuß kommen, desto besser; wo nicht, so wird eine
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Miethkutsche besorgt werden. Meine ehrerbietige Empfehlung an die gnädige
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Baronesse, nebst meinen besten Wünschen und Grüßen sowohl an die alte
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Mamsell, als an alle diejenigen, welche du das Glück genießest, zu deinen
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Freundinnen und Gespielinnen zu haben. Gott segne dich, meine liebe älteste
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Tochter, und schenke dir ein gehorsames, williges Herz zur Nachfolge alles
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Guten, und zum baldigen Vorbilde und Muster deiner jüngeren Schwestern,
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die dich nebst der Mutter herzlich grüßen.
Provenienz
Druck ZH nach Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VII 233 f. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort unbekannt.
Bisherige Drucke
ZH V 396, Nr. 819.