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408/13
den 3. April
Dom. Quasimod.
85.
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Ohne Ihre 3 vor mir liegende Briefe, HöchstzuEhrender Freund beantworten
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zu können, übersende Ihnen blos den 1 Theil von Necker, 3 Schriften des
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Hemsterhuis, eine kleine Erzählung des Jacobi in Freyburg u Erinnerungen des
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Düßeldorfers, wie ich vermuthe – von dem ich am Charfreytage ein mir sehr
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erfreuliches Päckchen erhalten. Wegen der Pasqu. bitte mir einen Termin zu
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Unterhandlungen mit dem Morczinimastix aus, der mir je länger je fremder
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wird, und mit dem ich temporisiren muß.
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Da ich meinen lieben Hill schon beynahe aufgegeben hatte, wurde ich am Oster
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heil. Abend mit einem langen Briefe aus Rom erfreut, daß ich also jetzt mein
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Wort zu halten im stande bin und nächstens seine 3 Briefe mittheilen werde.
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HE Stadtrath W. ist so gütig gewesen mir selbst Ihr letztes zu überbringen.
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Kant hat ohnstreitig den grösten Einfluß auf den Minister als der Bibliothekar,
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dem er einen Beytrag nach dem andern liefert, und wider 3 oder 4 in der Mache
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hat. Da ich doch schon einmal dem letztern antworten muß: so werde ich es wo
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mögl. mit dieser, höchstens mit der nächsten Post thun; aber die Wahl Ihres
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würdigen Nachbars muß erst entschieden seyn, welches unser Freund noch gar
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nicht zuverläßig absehen konnte, weil die Partey für einen Neumann
II
zum
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Kaplan ziemlich stark seyn soll.
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Dienstags werden die Graventhiner
in pleno
hier erwartet. Vermuthl. ist
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Tacitus schuld dran, daß ich seit 3 Wochen keine Zeile von meinem Sohn
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erhalten, wodurch ich zuletzt ein wenig beunruhigt worden bin. Raphael brachte
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mir gestern die gute Bothschaft vom HE. Kr. H. der Briefe erhalten.
S. 409
Kennen Sie Brenkenhofs Leben, das beste Buch, welches Meißner
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geschrieben? Ich bin erst durch einen Wink aus der Schweitz auf selbiges aufmerksam
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gemacht worden. Es gehört zu den Büschingschen Lebensbeschreibungen – die
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ich auch noch schuldig bin. Bey Leßings theol. Nachlaß habe mich Ihrer auch
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erinnert – und werde es noch thun. Faustin habe auch nun erst nach der dritten
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Ausgabe zu lesen bekommen können, nebst einem neuen Almanach für Dichter u
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schöne Geister
a. c.
der nicht viel beßer als der von 82 ist, auf den der elende
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Schmierer mit dem Motto des Corregio: auch ich bin ein Maler! zurückweist.
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Wünsche guten Empfang und der geneigten Ueberbringerinn eine glückliche
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angenehme Heimfahrt, bin und verbleibe
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Ihr
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alter ergebener Joh. Ge. Hamann.
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N. S. Wieland hat seine Recension der Herderschen Ideen gegen die Litteratur
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Zeitung gerechtfertigt im Februar des T. M. der noch nicht hier ist, die 2 dahin
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gehörigen Bogen hat Kant ausdrückl. zu seiner Gegenantwort erhalten, welche
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er in aller Kürze auch bereits an Schütz in Jena expedirt, von deßen Arbeit über
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seine Kritik er sich viel verspricht.
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Jacobi hat mir auch des Sp.
Principia Cartesii,
die einen
kleinen
dünnen
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Quartband ausmachen, überschickt, welche ich hier auf keinerley Art habe
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auftreiben können. Mendelssohn soll wacker an einer Vertheidigung der Gottheit
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arbeiten, und sich in Ansehung des Predigers des zureichenden Grundes und in
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der Wüsten mit einem Ehmann vergleichen, der von seiner Frau der
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Unvermögenheit und von seiner Magd der Beschwängerung beschuldigt wird, auch
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beyden Parteien Recht geben muß. Es fehlt nicht viel zu eine
r
m
Parabel
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Gleichnis mit dem Vater Abraham.
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Adresse mit Mundlackrest:
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Des / HErrn Kriegsrath Scheffner / Wolgeboren /
Nebst sechs Brochüren
.
Provenienz
Druck ZH vmtl. nach einer nicht mehr überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas oder einem Typoskript Walther Ziesemers. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Preußisches Staatsarchiv Königsberg, Nachlass Johann George Scheffner.
Bisherige Drucke
Arthur Warda (Hg.): Briefe an und von Johann George Scheffner. München u.a. 1918. Bd. 1: A–K, 238 f.
Siegfried Sudhof (Hg.): Der Kreis von Münster, 1. Teil, 1. Hälfte. Münster 1962, 213–214.
ZH V 408 f., Nr. 824.