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210/8
Glück und Heil zum neuen 1786. Jahr für Sie u. die Ihrigen, wie für
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mich
u.
die Meinigen, auch alle unsre Freunde u. Lieben, Amen.
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Die erste Feder, die ich in diesem Jahr in die Hand nehme, ist außer der
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gestrigen Predigt
, ein Brief an Sie, lieber Freund u. Gevatter, da mir
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durch
Jakobi
der Ihrige eben in den letzten Dezemb. Tagen des vorigen Jahrs
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geworden ist. Ihr Zufall, lieber H. geht mir nah u. ich bitte,
ihn
,
nicht leicht
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zu nehmen. Das Erste, worauf Sie, ich bitte Sie um alles sehen müßen, ist
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die
Diät
, die
vor
bei
Ihnen
mali fons et origo
zu seyn scheinet. Was soll
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die verhaßte Schlange, die Neunauge? die ich seitdem ich lebe, nicht habe
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eßen können, ohne eine Unverdaulichkeit, die sich theuer gnug bezahlet. Sogar
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jedes kleinste Stück Aal, Säufleisch, wenn ichs auch unwißend zu mir
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genommen, straft sich hart u. ich muß als ein
Phryx
u.
piscator ictus
mit
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Gewalt klug seyn lernen. Thun Sie ein gleiches, lieber Alter: denn in Ihren
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Jahren verträgt der Magen nicht, was er wohl sonst vertrug:
fuimus
22
Troës
.
Auch habe ich manchmal in Ihren Briefen über die Schweiße u.
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plötzl. Erkältungen gezittert, denen Sie sich nach jenen aussetzen. Was will
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das werden? Ihre Natur ist bei dem kleinsten Funken ein Feuerrad, das Sie
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darauf mit Eiswaßer begießen u. das also wohl stille stehn oder stocken
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muß. Ich bin der erbärmlichste Arzt auf Gottes Erdboden, aber da ich Sie
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kenne, ist hier leicht zu warnen, vielleicht schwerer die Warnung zu befolgen.
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Auch bei Ihrer Reise hüten Sie sich doch ja vor Erkältung u. reisen daher
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nicht, wenns noch zu kalt ist. Giebt Ihnen der Himmel Frühling
u.
eine
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Reise, wie ichs wünsche, so bin ich gut dafür: nach so langem Einsitzen wird
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diese Hauptveränderung zu Ihrer neuen Gesundheit dienen u. ein neues
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großes Jahr in Ihrem Lebenslauf und Umlauf bewirken. Könnten Sie mit
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uns das Karlsbad brauchen, wohin wir auf den späten Sommer wieder zu
S. 211
gehen gedenken: so wäre dies eine Reinigung u. Erquickung von innen, die
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wohl kein Mittel auf der Erde bewirken oder ersetzen kann; nur muß
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Brunnen u. Bad einige Wochen fortgebraucht werden. Wie über alle heilsamsten
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Dinge in Gottes Welt sind auch über diesen Gesundheits- u. Lebensquell
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Vorurtheile im Schwange, an die man sich nicht kehren muß u. die wir im
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vorigen Sommer durch Erfahrung haben abschütteln lernen. Wir können
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Ihnen also sichere Mystagogen zu diesem Heiligthum der Gesundheit
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werden, wenn Gott Sie nur erst von Ihrer Nordküste, wo die Nymphen am
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Eridanus harte
Bernsteintropfen
weinen, die niemand hört sondern sie in
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Kabinetten aufstellt, zu uns führet. Kommen Sie, sobald die Verabredung
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mit Buchholz getroffen ist, wenn Sie wollen; unser Haus u. Herz soll Ihnen
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offen stehen. Dörfte u. könnte ich zum Neujahrswunsch noch eine kräftige
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Segnung zufügen, so wärs, auch Ihr Gemüth etwas mehr zu beruhigen
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und sich von dem Freunde in Düßeldorf nicht gar zu sehr mit Gedanken
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umher jagen zu laßen. Er ist ein Treiber Jesu, der selbst in unaufhörlichen
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Kopfschmerzen denket u. lebet, weil er die Diät eines Reichen, der keine
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Geschäfte hat, mit einer Metaphysik verbindet, die eben so wenig als jene Ruhe
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schaffen oder leiden kann. Zu seiner Gesundheit wünschte ich ihm ein Amt,
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wo er
aus
sich herausgesetzt oder ein Werk
de longue haleine,
wo er mit
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einem deutlichen Zweck arbeiten u. sich selbst vergeßen müßte. Jetzt merke
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ich ist er in Kant, den er gegen Mendels. gebrauchen will u. ich fürchte, er
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geht selbst mit diesem Metaphysiciren zu Grunde. Sie haben ein großes
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Gewicht über ihn u. ich wollte, Sie wendeten es dazu an, sein metaphys.
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Uhrwerk aufzuhalten u. den Zeiger auf einen andern Punct zu rücken: denn
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aus diesem wird für beide Theile nichts. Mend. ist zu alt u. ein zu claßischer
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Philosoph der deutschen Nation u. Sprache, daß er sich belehren ließe u. ein
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zu pfiffiger Ebräer, als daß ein ehrlicher Christ mit ihm auskäme. In seinen
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Morgenstunden hat er unserm Jacobi auf eine so listige Art den blanken
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Hintern gezeigt u. seinen
Schatten
von
Leßing,
(denn es ist gewiß nicht
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Leßing selbst, den er da als den matten Hirsch
etc. etc.
vormahlet) aus dem
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Gefecht zu bringen gesucht, daß er durch diese Vorrückung der Steine schon
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gewonnen Spiel hat. Wie Jac. mir schreibt, will er in der Berlin.
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Monatschrift erklären, daß da Jac. Leßing u. ihn habe
bekehren
wollen: so p
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das weitere kann man sich denken. Es ist sonderbar, daß in dem alten Mann
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der versteckte Haß gegen die Christen von Tag zu Tage mehr hervorzutreten
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scheinet: denn allenthalben bringt er, wo mit der eiskalten Wolf.
Mod
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Wortphilosophie nicht weiter auszukommen ist, die Christen als gebohrne oder
S. 212
wiedergebohrne
Schwärmer
ins Spiel u. mit dieser geheimen bittersten
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Intoleranz ist alles Disputiren am Ende. Doch das wißen Sie alles beßer als ich
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u. könnens beßer am Zipfel faßen u. zurechtlegen. Ueber Buchholz
u.
seine
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junge Frau hat Müller in Schafhausen neulich einen Brief geschrieben, der
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sich in Absicht des Ersten so sehr mit meinen
eignen
Eindrücken von ihm
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begegnet, daß ich mich auf die persönl. Bekanntschaft Ihrer beider herzl. freue.
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Er soll eine so liebenswürdige, stille, energische Ruhe haben; seine Gemahlin
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auch von einem so sanften Marien-Charakter seyn, daß es nicht viel fehlt,
9
wenn Müller sie durch einen kleinen chronologischen Irrthum sie wirkl. ins
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N. T. hinüberrückt u. künftig die
beata virgo
der Evangelisten in ihrem Bilde
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denket. Ich wünsche herzl. Eurer beiden persönliche Bekanntschaft: sie wird
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für beide erwünscht u. befriedigend werden. Müller schreibt, Buchholz wolle
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auf den Frühling nach Weimar kommen: wenn dem also ist, scheinen sich
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die Fäden ziemlich zusammen zu rücken u. die weise Minerva oben wird zu
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rechter Zeit den Schlag thun, daß die Figur im Gewebe ganz werde.
Faxit
16
Deus!
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Ueber Ihren Rec. in der lat. Zeitung geben Sie sich, liebster H. durchaus
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keine Mühe. Ich hatte das Ding, das nicht kalt, noch warm ist, vor einem
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halben Jahr durch einen Zufall gesehen u. schrieb es gleich in meinem Sinn
20
auf einen Verf., der, wenn er die Rec. gemacht hat, sie als ein wahres
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Schaaf,
sine cu
lpa et noxa,
dahingestellt hat, weil er eigentl. nicht wußte,
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was er sagen wollte. Neulich kam ich mit Göthe, der mir jedesmal einen
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Gruß an Sie aufträgt, darüber zu sprechen u. ich verwunderte mich, daß er
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sie eben dem Verf., den wir beide kennen, in Gedanken zugeschrieben hat, u.
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sonach könnte sie aus meinem Ex. selbst, wie Kants Rec. des 2ten Th. der
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Ideen aus dem Ihrigen, gemacht seyn. Wahrscheinlich wollte er loben, wußte
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aber nicht recht, wie ers angreifen sollte, weil ihm das Büchlein zu kraus,
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bunt u. schwer war, er auch in der honetten Welt mit dem Lobe nicht recht
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auszukommen getraute. Indeßen hatte er durch Claudius, mich u. a. eine Art
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dumpfe
m
n
vorgefaßten
estime sur parole
für den Verf. u. so mußte der
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arme Zwitter von Rec. werden. Ich will mich, ob sie gleich sehr geheim mit
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den HErn. Arbeitern dieses Jenaischen Weinberges voll saurer Trauben
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thun, nach ihm erkundigen u. bestätigt sich meine Vermuthung, so müßen
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Sie keine Feder über ihn anrühren u. Ihre Kraft für den Berlin.
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Recensenten, der bald gnug vortreten wird oder für Mend. Antwort an
Jacobi,
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die, wie dieser mir schreibt, unter der Preße seyn soll, sparen. Kants Rec.
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über den 2. Th. der Ideen werden Sie schon gelesen haben: Das Hämische
S. 213
darinn kann u.
soll
ich der Urheber des Buchs am meisten fühlen; darauf
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ists angelegt u. damit soll es gut bleiben. Die Fortsetzung rückt ganz aus
3
seinem Gebiet u. er mag drüber, was er will, sagen: so will ich nichts über
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oder gegen ihn sagen; die Welt ist ja groß gnug, sagt Onkel Toby, daß sie
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seine Metaphysik der Natur u. meine armen
Ideen
,
über die Geschichte, die
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gar keine Metaph. seyn sollen, faße; indeßen thuts mir wehe, daß ich auf
7
völlig unverdiente, wenigstens durch meine
r
Unwißenheit unschuldige Art
8
mit ihm als meinem Lehrer in einen
quasi
-Zwist gekommen bin. Ich habe
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beim ersten Theil, den er angrif,
ac si de ipso et suo res ageretur,
an ihn
10
oder
an seine
Behauptungen mit keinem Gedanken gedacht, als wo ich ihn
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genannt habe. Daß er ein Werk der Art im Sinn gehabt habe, ist mir völlig
12
unbekannt gewesen
etc.
u. es war mir also äußerst unerwartet, daß er nach
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Lesung des 1. Th. mit seiner Rec. u. einem Plan in der Berl. Mon. schr. für
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einen künftigen Newton dieser Philosophie herausrückte. Im 2ten Th.
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mußte ich nothwendig meinen Weg nehmen u.
absondern
, was er denn
16
mit einer Art Hohnlache gerügt hat.
Habeat sibi!
Der 2te Newton trete
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nach mir auf; ich habe mit ihm nicht wetteifern wollen. Doch gnug von
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diesen Schmetterlingen u. Wespenstichen, die einmal in der Literar. Luft
19
unvermeidlich sind; Gott erlöse mich auch von diesem Uebel. Amen.
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Meine Frau, die schwächl. ist, aber doch im Ganzen einen beßern Winter,
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als den letzten hat, grüßt
s
Sie
herzl. u.
innig,
mit 1000. schwesterl. Wünschen
22
zum N. Jahr für Sie u. die Ihrigen. Meine Kinder thun ein gleiches.
23
Grüßen Sie Hill, deßen Sie sich auch mit Freude erinnern, Hippel u. wer sonst
24
meiner in Gutem gedenkt. Göthe, ein sehr braver Mensch, grüßt Sie
herzl‥
25
Gott empfohlen! lieber, guter, treuer Freund u. Landsmann. Mein gestriger
26
Text war nebst dem Ev. Psalm
139.
Deine Augen sahen mich pp
Vale, Vale.
27
Herder
28
Sobald sich etwas Bestimmteres von und zu Ihrer Reise ausmacht: so erfreuen
29
Sie mich doch bald mit einem Briefe. Wollen Sie aber unerwartet kommen,
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desto beßer, wenn Sie nur gesund dasind.
Vale.
Den 2. Januar 1786.
Provenienz
Krakau, Jagiellonenbibliothek, Slg. Autographa der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin (ehemalige Berliner Signatur: Acc. ms. 1886. 53, Nr. 33).
Bisherige Drucke
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 222–226.
Siegfried Sudhof (Hg.): Der Kreis von Münster, 1. Teil, 1. Hälfte. Münster 1962, 245.
ZH VI 210–213, Nr. 914.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
|
210/9 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
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210/11 |
gestrigen Predigt ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gestrigen Predigt |
|
210/12 |
Jakobi ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Jacobi |
|
210/13 |
ihn , |
Geändert nach der Handschrift; ZH: ihn |
|
210/15 |
Diät |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Diät |
|
210/15 |
vor bei ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bei |
|
210/22 |
Troës ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Troes |
|
210/29 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
|
211/9 |
Bernsteintropfen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Bernsteinstropfen |
|
211/19 |
aus ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: aus |
|
211/29 |
Leßing, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Leßing |
|
211/30 |
etc. etc. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: etc etc |
|
212/3 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: u |
|
212/5 |
eignen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: eigenen |
|
212/30 |
dumpfe m n ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: dumpfe m r |
|
213/5 |
Ideen , |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Ideen |
|
213/10 |
an seine ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: seine |
|
213/21 |
s Sie ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sie |
|
213/21 |
innig, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: innig |
|
213/24 |
herzl‥ ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: herzl. |
|
213/26 |
139. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 139: |
|
213/28 –30
|
Sobald […] 1786.] |
Vertikal am Rand der letzten Seite notiert (wie bei Herder häufig); bei ZH im Apparat ediert. |