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17/7
Vermerk von Hamann:
Erhalten den 10 April 778.
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20. Mz.
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Endlich, liebster Freund u. Gevatter, komme ich dazu, Ihnen zu melden,
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Frau
Caroline Herder
dritten Jungen
Wilhelm
Ludwig Ernst Herderdaß meine Frau den 12. Febr. mit einem dritten Jungen gesund, bald,
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mater puerpera
dt. Wöchnerin
glücklich
u.
fast wie
mater puerpera
ohne Schmerzen mein Haus erfreut u.
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unsre Familie vermehrt hat. Um so mehr taumelten wir für Freude, weil wir
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uns zuvor viel leidigen Gram, unnöthige Furcht u. dgl. gemacht hatten, da
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es die erste
Winter
schwangerschaft war, u. anders ging, als sonst; daher wir
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auch ein Mädchen vermutheten u. uns darauf gerüstet hatten. Der Junge ist
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mir ähnlicher u. größer, als die 2. andern: ein wahrer Riese, an
Gestalt
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Kraft und Wille:
Wilh. Ludw. Ernst
genannt, u. Mutter u. Kind befinden sich
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Herzoginnen
Anna Amalia und Luise von Sachsen-Weimar
wohl. Die beiden Herzoginnen sind in Person Gevattern gewesen, sonst
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Graf v. Wernigerode
Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode
Fürstin v. Statthagen
Charlotte Friederike Amalie Gräfin zu Schaumburg-Lippe (1702–1785)
niemand von hier. Auswärtig der Graf v. Wernigerode, die Fürstin v.
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Fr. v. Beschefer
Sophie Christiana Eleonore von Bescheffer
Statthagen die uns viel Freundschaft, u.
die
unsre Mutter, Fr. v. Beschefer, in
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Bückeburg die uns wahre Mütterlichkeit erwiesen
hat:
meiner
ferner Georg Berens,
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mein alter lieber Freund, dem ichs mit diesem Briefe jetzt erst melde u.
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Ferdinand Flachsland
Ferdinand Flachsland
Ferdinand Flachsland meiner Frauen Bruder. Ich weiß, lieber H., Sie schliessen auch
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jetzt diesen Dritten in Ihre Liebe und in Ihr häusliches Gebet ein, u. wünschen
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daß es ihm u. uns wohlgehen möge auf Erden. Wir thuns für Sie und die
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Ihren auch oft u. redlich deßgleichen.
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Verzeihen Sie, daß ich Ihnen eine so frohe Nachricht so spät melde. Ich
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flog in den ersten Augenblicken, Stunden u. Tagen so oft zu Ihnen, aber
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geistliche Sisyphus Handwerk
als Superintendent in Weimar
eingeklemmet in das einsame Wirrwarr und geistliche Sisyphus Handwerk, in
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dem ich hier lebe, ermattet man an allem u. nimmt zuletzt an sich selbst nicht
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mehr Theil. Ich habe den Winter einsamer gelebt, als ich in meinem Leben je
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gelebt
habe:
die
Kirchmauer, die gerade vor mir steht, scheint mir
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unaufhörlich die wahre Bastille und ich habe von jeher mein Haus,
groß,
und
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verschnitzelt, unbewohnbar u. wo es
w
bewohnt
wird eingeklemmt und drückend, als das
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wahre Symbol meines Amts angesehen. Unsre erste Sorge war, nur hie u.
S. 18
da Thüren hineinzuschaffen, daß man einen Weg fände, sodann den Abtritt
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wegzubringen, der mir Bibliothek, Archiv der Superintendentur u. Alles
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verdarb: weiter ists auch im Amt noch nicht gekommen. Ich hoffe, mich
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Sommers in andre Zimmer über Garten und Berg hin zu quartieren; wolle Gott,
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auch in meinen Geschäften, die ich, müde u. ermattet, den Winter über so habe
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ruhen laßen, daß ich wenn der Frühling anbricht, mit Schauer wieder daran
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gedenke. Es ist und bleibt doch immer ein elend Leben, sich früh auf die
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hölzerne Folterbank zu spannen, u. unter dem alten Sächsischen Dreck zu wühlen.
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Kindern … beherrscht
unter vormundschaftlichen Regierungen
Dies Land von jeher von Kindern u. Schwachen beherrscht u. eine
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erbärmliche Apanage der Reformation zwischen den Gebürgen – doch gnug deßen!
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Klaglieder zu schreiben, ist noch zu früh.
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Wie stehts mit Ihnen, lieber Freund und den Ihren? Haben Sie sich
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eingerichtet oder so eingeschustert in Ihrem Königl. Pallast? und wie stehn Sie
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Departement
Hamann teilte Herder zuvor mit, am 19. November 1777 eine Eingabe nach Berlin getan zu haben und eine höfliche Antwort vom „Chef des Departements“ (
Carl Peter Morinval
) erhalten zu haben, vgl.
HKB 519 ( III 391/13 ); von dem abschlägigen Bescheid und seiner Reaktion berichtet Hamann in
HKB 532 ( IV 25/18 ).
mit Ihrem Departement? Ist was erfolgt? – Sobald ich Abends mit meinem
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verbundnen Hausvaterkopf nach Ihrer Façon
nach dem Hamann-Porträt mit den „Eselsohren“, vgl.
HKB 452 ( III 196/12 ) verbundnen Hausvaterkopf nach Ihrer
Façon
umhergehe, sind Sie vor mir, mit
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Ihren Kleinen. Die Meinen sind wohl, und beide sonderbare Jungen, jeder
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auf seine Weise, die der Mutter sehr zu schaffen machen, die es aber als treue
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Eva trägt. Der Wansbecker hat neulich geschrieben und von einer allgemeinen
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Zusammenkunft unser Aller mit Weib und Kindern in Wansbeck gedichtet:
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den Traum beiseit, glaube u. weiß ich, es wird einmal werden. Nur errungen
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muß es noch werden und so wohl ich, als mein Weib fühlen, daß dies Ringen
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mir vielleicht nahe ist, obs gleich jetzt noch ringsum die Wolke bedecket. Das
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incedo per ignes
fällt mir ein, so oft ich zum Fenster
hinaus sehe
– – Doch wir
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fingen dies Jahr so wunderbar ahndend u. kleinmüthig an, und Gott hat uns
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bisher also beschämet; er kanns u. wirds weiter, Sie und uns, Amen.
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neue Ausgabe unsres alten Gesangbuchs
wohl
Herder,
Weimarisches Gesang-Buch
; oder aber
Neueingerichtete beständige Sachsen-Weimar-Eisenach- und Jenaische Gesang-Buch
(Weimar: Hoffmann 1778), für das Herder ebenfalls eine Vorrede schrieb, vgl. SWS XXXI, 707–712; vgl. außerdem
HKB 532 ( IV 26/12 ) Ich habe diesen Winter eine neue Ausgabe unsres alten Gesangbuchs
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corrigi
rt d. i. Druck- u. Schreibfehler geändert u. eine Vorrede vorsetzen müßen,
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wie gewöhnlich. Wenn es gedruckt ist, will ich Ihnen ein Exemplar schicken.
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Dies und die Bußzettel, 2. in einem Jahre, sind bisher
in loco
meine einzige
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Autorschaft gewesen. Jetzt liegt ein
Ent
Re
scri
pt zum
einem
Entwurf eines
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Schulmeister Seminarii schon ¼ Jahr in meinem Folio-Kalender, aber
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noch
res intacta,
bis ich mich ermanne, in das Nest alten Schwalben
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flickwerks wider Willen zu greifen. – – Auswärtig kam mir das alte Jucken ein
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in München bei der Akad. der Wiß. über die Frage zu wetteifern „was nutzten
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Motto Ihres Horaz …
Hamann zitierte Horaz häufig in Motti; das ganze Motto lautet: „Vtcunque defecere mores, / Dedecorant bene nata culpae“ (
Hor.
carm.
, ). – dt.: in dem Maße, wie das sittliche Empfinden schwindet, / zerstören Verfehlungen den Ruhm edel geborener Persönlichkeiten.
die Dichter ehmals? was nutzen sie jetzt?“ und habe mit dem Motto Ihres
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Horaz
vtcunque defecere mores,
den einhelligen obwohl vielleicht unschwer
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zu erringenden Preis davongetragen. An Winkelm. habe noch nicht denken
S. 19
können; dafür wird Ihnen aber die Ostermesse ein paar Gerichte alten
2
aufgewärmten Kohls
Herder,
Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele
,
Herder,
Plastik
und
Herder,
Lieder der Liebe
Teller Nachtisch
Herder,
Volkslieder
aufgewärmten Kohls darbringen und meine Frau mit einem Teller Nachtisch
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ebenfalls aufwarten, zu dem Allen ich denn guten Appetit u. Wohlbekomms zum
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Geschichte der Gerichte
Herder führt die kulinarische Metapher weiter und kündigt eine Geschichte seiner Arbeiten an.
voraus anwünsche – Die Geschichte der Gerichte kommt sodann hinter her,
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damit coquus dapifero nicht schade
damit der Koch dem, der die Mahlzeit bringt, nicht schade
damit
coquus dapifero
nicht schade. –
Sonst
habe ich auch die Lust gehabt, mir
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Codex von sogen. Minnesingern
die Jenaer Liederhandschrift (siehe
hier
), vor allem Sangspruchdichtung enthaltend
den prächtigen Codex von sogen. Minnesingern, den Wiedeburg beschrieben
7
hat, aus Jena kommen zu laßen und zuweilen hinein zu sehen. Ich bin jetzt
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8ten Dichter
Spervogel
beim 8ten Dichter, habe aber noch kein Minnelied gefunden: sondern es sind
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Moralische, oder Historische, meistens Satyrische u. Religionsgedichte
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vermuthlich für einen Prinzen aus diesem Hause (
wo
weil in Wartburg die
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Akademie war) zur Erziehung zusammengetragen, daher das Minnewesen
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ausgelaßen und so prächtig geschrieben. Meine hiesige Lage verbietets mir, ganz
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in den Geist und die Sprache der Zeiten hinein zu dringen, sonst verspräche ich
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mir davon vieles. – Auch habe ich im Anfange des Winters aus Noth mich
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Spanisches bewerben müssen
Vgl. den Brief an
Friedrich Johann Justin Bertuch
von Anfang Januar 1778 mit einer Liste spanischer Titel in
HBGA
, Bd. 4, S. 55f.
um etwas Spanisches bewerben müssen und einige Stunden mit Bertuch
16
(der selbst nicht viel kann) gelesen. Künftigen Sommer denke ich mit
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Jagemann
Christian Joseph Jagemann
Dante
Dante,
Divina Commedia
Jagemann, der ganz ein andrer Mensch ist, als jener, an Dante zu gehen und
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verspreche mir große Freude. Könnte ich mit meinem Jungen einmal oder ihm
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vor, zeichnen lernen; so wäre mirs eine Wohlthat meiner alten Tage u. ein
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neuer Genuß des Lebens. Die Engl. Stunden, die ich vorigen Winter gab, sind
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diesen Winter weggefallen.
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Brücke ohne Lehnen
Der projektierte Abschnitt von Hamanns
Schürze von Feigenblättern
, der von einer Formulierung ausging, für deren Urheber er Herder hielt, vgl.
HKB 505 ( III 360/18 ) (was dieser aber bereits verneinte)
Und nun liebster Freund was macht Ihre Brücke ohne Lehnen? Mich durstet
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so sehr, wieder Einen gedruckten Bogen von Ihnen zu sehen, daß ich darnach
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wandern möchte. Unterlaßen Sie doch nicht ganz
und
gar, die Geschichte Ihres
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Geistes und Lebens zu kontinuiren, wenn Ihre Schriftstellerei auch anders
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Kreuzfeld
Johann Gottlieb Kreutzfeld
nichts wäre. Viel Gruß an alle die Ihren, und Kreuzfeld. Er hat in seinem
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Begebenheiten des Prof. Ana
Kreutzfeld führt in einer Fußnote zu seinem
Geburtstagsgedicht auf Hamann von 1777
(im Druck von 1781 S. 12) eine Hamann-Schrift mit dem Titel
Leiden und –ana des seel. Pr. Mannah
an (vgl. zu
HKB 522 ( IV 2/1 )). Hamann tut sie bald als nicht ausgeführtes „Ideal“ ab (vgl.
HKB 536 ( IV 33/17 )), bald als „Scherz der sich von meinem
Catalog
herrührt“ (
HKB 545 ( IV 57/21 )); tatsächlich ist bereits in Hamanns
Biga
-Katalog von 1776 (201/17) ein vmtl. fiktives Manuskript unter dem Titel „Leiden und Ana des seeligen Prof. Mannah. Fragment“ angeführt. Ob Hamann jemals ein längeres Manuskript unter dem Titel
Leiden und –ana des seel. Pr. Mannah
verfasste, ist unklar, ein Druck scheint nie existiert zu haben. Zu Herders Quelle für die Kenntnis von Kreutzfelds Gedicht vgl.
HKB 512 ( III 376/12 ).
Ana
Ein zum Substantiv verselbständigter Plural aus der lateinischen Ableitungssilbe, z.B. Horatiana (Horazisches); auch ironische Bezeichnung für Anekdotensammlungen, vgl. etwa
Saint-Sauveur:
L’esprit des ana, ou De tout un peu
.
Gedicht eine Schrift von Ihnen, die Begebenheiten des Prof. Ana angeführt,
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die ich nicht
ver
kenne. Vergeßen Sie doch nicht, mich damit zu versorgen.
29
Adieu, Adieu
30
Auf dem unteren Rand der ersten Briefseite:
31
Haben Sie doch die Güte, Inlagen (doch ohne Aus
gab
lage des Porto) auf
32
die Post zu geben.
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 160–161.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, V 282–285.
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 133–136.
ZH IV 17–19, Nr. 528.
Zusätze fremder Hand
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17/7 |
Johann Georg Hamann |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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17/11 |
u. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
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17/16 |
Gestalt ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Gestalt, |
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17/21 |
hat: meiner |
Geändert nach der Handschrift; ZH: hat: |
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17/32 |
habe: ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: habe. |
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17/32 |
die ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Die |
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17/33 |
groß, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: groß |
|
17/34 |
w bewohnt ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bewohnt |
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18/23 |
hinaus sehe ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: hinaussehe |