574
145/19
Den 1 Jänner 1780.
20
Laßen Sie mich das Neue Jahr mit einem Briefe an Sie, bester Gevatter,
21
Landsmann und Freund! einweyhen. So ungedultig hab ich auf kein einziges
22
gewartet, warum weiß ich nicht?
Fiat voluntas TVA!
sey unser Wille, unser
23
Wunsch und unser Glück. Hab weder die Weynachten die Kirche besucht und
24
Herr! besänftige mein Herze
von
Johann Caspar Schade
, vgl.
Quandt,
Neue Sammlung Alter und Neuer Lieder
, S. 604–607
meine Hausandacht heute mit dem Lied:
Herr
!
besänftige mein Herze
25
Herrenschmidt
Johann Daniel Herrnschmidt
geschloßen. Ist es von Schade oder Herrenschmidt?
26
Hartung
Gottlieb Leberecht Hartung
Päckchens
mit
Giorgi,
Alphabetum Tibetanum missionum apostolicarum commodo editum
und dem
Weimarischen Gesang-Buch
, vgl.
HKB 573 ( IV 140/16 ) War diesen Montag bey Hartung mich wegen des Päckchens zu erkundigen.
27
Johann Jak. Kanter
Johann Jakob Kanter
Wen fand ich? Herrn Johann Jak. Kanter. (Wie gefällt Ihnen das lustige
28
Zweifeln u Einfällen
Hamann meint wohl die
Philologischen Einfälle
, bei deren Veröffentlichungsbemühungen er sich mit Hartung zerstritt, vgl.
HKB 380 ( III 23/15 ) (die Publikation der
Zweifel und Einfälle
erfolgte dagegen recht glatt bei
Hartknoch
, vgl.
HKB 460 ( III 216/15 ))
Triumvirat?
Bey Gelegenheit des
Mst.
von
Zweifeln u Einfällen
lief es
29
mit in meinen tollen Plan die beyden Buchführer auszusöhnen u zu
30
vereinigen zum Besten des Publici und ihrem eignen. Meine damalige Aufführung
31
hat dem Hartung immer auf dem Herzen gelegen denn ich inducirte ihn
32
wirklich zum ersten mal in den Kanterschen Laden.
Nun
, dacht ich,
ist es erfüllt
,
33
aber zu spät.) Hartung gestand mir wirkl. ein klein Päckchen zu haben, und
34
Hartknoch
Johann Friedrich Hartknoch
noch oben ein, daß ihm die Bestellung deßelben von Hartknoch war empfohlen
35
worden. Sie können leicht denken wie ich kochte – aber vor Freuden des
S. 146
wiedergefundnen Schaafs mich zähmte. Er schickte seinen Herrn
Friseur,
der eine
2
Hauptrolle bey diesem Kreuzzuge für mich spielte. Zum zweyten mal ward
3
geschickt und ich erhielte endl. ein doppelt eröffnetes
Couvert
zu dem Ihrer
4
Schwester
Catharina Dorothea Güldenhorn
Maran Atha
Herder,
Maran Atha
Frau Schwester bestimmten Exemplar des
Maran Atha.
Ungeachtet meine
5
Freude vereitelt war, so war es mir doch lieb in Morungen eine unverhofte
6
Morungen … schrieb hinter Ihrem offenen Briefe
nach
Mohrungen
von
Catharina Dorothea Güldenhorn
, nicht überliefert
Neujahrsfreude machen zu können, und ich schrieb hinter Ihrem offenen
7
Briefe, der zum Glück nichts enthielt, was nicht Jedermann wißen konnte,
8
brauchte die umgekehrte Seite Ihres eignen
Couverts
zu meinem – und alles
9
ist mit der letzten Post abgegangen und hoffentl. zur Freude und zum Trost
10
dort schon angelangt. Geben Sie doch Hartkn. von dem groben Betragen
11
Hartungs
Gottlieb Leberecht Hartung
Hartungs gegen seine Aufträge einen Wink. So wenig Einfluß hat sogar
12
Maculaturkrämer
Altpapierhändler
meine Packhofverwalterstelle – Ein Maculaturkrämer würde mehr
13
Achtsamkeit für einen Besucher des
Licent
s gehabt haben. Bey der Gelegenheit
14
Claudius, Kleuker u Pfenninger
Briefe von
Matthias Claudius
,
Johann Friedrich Kleuker
und
Johann Konrad Pfenninger
entfuhren von mehr Sachen Winke, die vielleicht dort liegen müßen von Claudius,
15
Kleuker u Pfenninger.
16
Eben erhalte einen Brief vom Kraus aus Göttingen, den ich schon für tod
17
Hermes
Johann Friedrich Hermes
gehalten. Er führt einen Hermes aus Charlottenburg, mit dem er sehr
18
zufrieden ist auch mit seiner ganzen Lage. Alles Fleischeßen aufgegeben und sich
19
auf Obst u Milch eingeschränkt. Weil diese Diät für die Jahreszeit aufgehört:
20
Konxomp.
Hamann,
Konxompax
so befindt er sich schlechter. Ob mein
Konxomp.
gar nicht nach Göttingen
21
W.
Weimar
hingekommen? Vielleicht thut er einmal eine Ausflucht nach W. Haben Sie
22
Sibylle
von
Konxompax
für Kraus; Hamanns vorherige Bitte um die Zusendung war recht kryptisch, vgl.
HKB 555 ( IV 81/2 ) kein Exempl. erübrigt von der Sibylle für ihn: so ist
nichts daran
gelegen.
23
Liegt aber die Schuld nicht an Ihnen; so wünscht ich es zu wißen,
damit ich
24
Sie rechtfertigen könnte
. Er meldt mir daß er nicht den allgeringsten
25
Umgang dort hat und Lindner schrieb mir neulich, daß ein Pack aus Berlin ihn
26
algebraischen Zerstreuung
wohl im nicht überlieferten Brief von Kraus; algebraische Zerstreuung meint wohl die Hypochondrie und Zerstreutheit seit der Übersetzung von
Young,
Political arithmatic
, vgl.
HKB 532 ( IV 25/32 ) nirgends hat finden können. In der algebraischen Zerstreuung sagt er mir,
27
daß er an Claudius schreiben wollte des Kx. halb. Wünschte daß ers
thäte
28
Vor allen Dingen, liebster bester Herder! sorgen Sie jetzt für das verirrte
29
Gesangbuch
Herder,
Weimarisches Gesang-Buch
Päckchen, damit ich nicht um das mir zugedachte Gesangbuch, und wir beyde
30
nicht um
Georgi
kommen. Hätte erstes gern die Feyertage zu meiner
31
Hausandacht gebraucht. Bin mit Josephi Werke fertig, den ersten Theil bereits den
32
Montag vor dem Fest dem Grafen v Kayserlingk abgegeben, muste zum
33
Grafen Muschepuschi
Alexei Semjonowitsch Mussin-Puschkin
Unglück den Grafen Muschepuschi
circa
mit seiner Gemalin antreffen der aus
34
London zurück komt u nach Stockholm als
schwedischer
ruß. Gesandter
35
geht. Es thut mir leyd daß ich Sie nicht ins Gesicht gesehen.
36
Ich hoffe bey der nächsten Gelegenheit der Fr. Gräfin Ihr Compliment
37
anbringen zu können. Josephus hat mich sehr unterhalten, wiewol ich ihn nicht
S. 147
in der Beziehung auf die
Apokalypsen
sondern mehr auf das Judentum
2
überhaupt gelesen. In den
allegatis
scheinen einige Druckfehler untergelaufen zu
3
p. 70. f)
Anm. f) in
Herder,
Maran Atha
, ED, S. 70: „de bello Jud. l. VI. c. 31. l. VII. c. 31.“; also
Ios.,
bell. Iud.
, Buch 6, Kap. 31 und Buch 7, Kap. 31
seyn. z. E.
p.
70. f) sollte wol
Cap
5 seyn u
Lib. VII. c.
31 hab ich gar nicht
4
p. 145 a) p. 149. g)
Anm. a) in
Herder,
Maran Atha
, ED, S. 145: „L. 5 c. 1.3.“ und Anm. g) ebd., S. 149: „Lib. 5. c. 2.“; also
Ios.,
bell. Iud.
, Buch 5, Kap. 1 und 3 sowie Buch 5, Kap. 2
finden können
p.
145
a) p.
149.
g)
hab ich auch nicht finden können.
5
Die Kleinigkeiten in Ihrer Uebersetzung werden Ihnen schon selbst
6
aufgefallen seyn. So einig ich auch mit Ihnen in der Hauptsache bin: so halt ich
7
dennoch nicht das Buch für
ganz
erfüllt, sondern wie das Judentum selbst
8
für eine theils stehende theils fortschreitende Erfüllung. In ihrer Theorie ist
9
das selbst enthalten was ich meyne, nemlich, daß die Erfüllung des Buchs
10
nichts als eine Figur einer höheren Erfüllung sey. Folglich ist eine
11
buchstäbliche Auslegung nicht möglich – und eine historische
Approximation
kann den
12
Geist und Sinn nur auf die Hälfte aufschlüßen: das übrige bleibt immer
13
prophetisch und geistlich und heterogen für alle Geschichte: so wie das, was kein
14
Auge gesehen, kein Ohr gehört, in keines Menschen Herz kommen kann.
15
II.
Die jüdische
Cabbala,
welche Sie im
Plan des Buchs
finden, scheint
16
mir eben so wahrscheinlich in dem Entwurf der ganzen Zeitfolge zu liegen,
17
und jüdische Geschichte ist immer für mich die einzige universal Geschichte
18
gewesen, wie das Volk selbst ein Vorbild des Christentums sowol als Zeichen
19
des menschl. Geschlechts. Hier liegt noch ein reiches Feld die Lästerungen
20
Hephästione
Johann August Starck
und dessen Darstellung des Judentums in
Starck,
Hephaestion
und
Starck,
Apologie des Ordens der Freimaurer
unserer unwißenden Hephästione über das Judentum auszudreschen und
21
auszuflegeln. Ein Wunder aller Wunder der göttl.
Vorsehung
Regierung und
22
Staatskunst – mehr als Noahs Kasten und Loths Weib u Moses brennender
23
Busch ist für mich jeder Jude.
24
arithmetischen Kannengießer
Biblisch-chronologische Berechnungen auf Grundlage der Zahlenmystik in der Johannesoffenbarung, vgl.
Herder,
Maran Atha
, S. 332; ‚Kannengießer‘ im Sinne von Schwätzerei nach
Holberg,
Der politische Kannengießer
III.
bin ich nicht so streng gegen die arithmetischen Kannengießer der
25
Daniels Aufmerksamkeit
Dan 9,24f.
apokalyptischen Chronologie wie Sie doch nur in einigen Stellen. Daniels
26
Aufmerksamkeit auf die Zahl der Jahre erweckte ihn zu dem schönen Bußgebet,
27
und darauf erfolgte jene Offenbarung der berühmten prophetischen Wochen.
28
Nach
Franckens Chronologie
bin ich neugierig geworden; auch er scheint mit
29
der Apokalypse sich beschäftigt zu haben. Können Sie mir Ihre Meynung
30
über das was er davon sagt mittheilen; denn die Berl. berühren es blos mit
31
Lächeln. Was kein Mensch auch nicht des
Menschensohn
in seiner
32
Erniedrigung gewußt, wurde St. Johannes in Gesichten mitgetheilt. Größere
33
Wunder also auch größere Einsichten als Er bey seiner willkührl. Entäußerung
34
gehabt, gehören zu Seinen Verheißungen. Giebt es nicht wirkliche Ausnahmen
35
von Menschen die ihren Lebens
termin
ohne daß man weiß wie? bestimmen
36
oneirokritische
traumdeuterische
können. Astrologische, oneirokritische physiognomische Grillen alles ist rein
37
und
vehiculum
oder
vestigium
Seines Einflußes in unser Fleisch u. Blut und
S. 148
des
Commercii
der Ober- und Unterwelt. Die ganze sichtbare Natur ist nichts
2
als das Zifferblatt und der Zeiger oder das Speer; das ganze Räderwerk
3
und das rechte Gewicht sind Seine Winde und
Feuerflammen
4
Der Brunn des Lebens …
Str. 6 aus Nikolaus Selneckers Kirchenlied „Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich“, vgl.
Quandt,
Neue Sammlung Alter und Neuer Lieder
, S. 430
Der Brunn des Lebens thut aus Ihnen entspringen
5
Gar hoch vom Himmel her aus Seinem
Herzen
! Dem Heiligtum
6
seines Throns.
7
Ohngeachtet dieser roher unverdauter Gedanken, ist Ihre Behandlung immer
8
die beste, nüzlichste und klügste, die wohlthätigste für die Mittelstraße eines
9
bescheidenen Publici und die bescheidenste gegen die Misbräuche der
rohen
10
Verächter und Schwärmer.
11
Den 2 –
12
Kreutzfeld besuchte mich und bald drauf kam Hinzens Freundin
Mlle
13
Stoltz, die auch
bald nach Mitau ziehen wird
zur Schwester der jezigen
14
langen Hirtenbrief
nicht überliefert
Herzogin, einer Fr. von der Reck – an die ich auch einmal einen langen
15
Hirtenbrief geschrieben und seitdem keine Zeile mehr – Sie von der Scheidung
16
ihres Gemals abzurathen, die wie es heist, bald vor sich gehen soll. Durch den
17
seel. Hartmann
Gottlob David Hartmann
Bleßig
Johann Lorenz Blessig
seel. Hartmann ist sie mit den Schweitzern in genauer Verbindung u Bleßig
18
in Straßburg der den hiesigen Oberhofpredigerberuff ausschlug hat in einer
19
Standrede …
Grabrede auf
Johann Friedrich Graf von Medem
; gemeint ist
Blessig,
Rede bei dem Grabe des Freyherrn von Medem
; zur Korrespondenz seiner Schwester vgl. S. 10–14
Standrede u den Personalien auf ihren Bruder auch Extracte ihrer
20
Correspondenz verewigt. – Kr. gieng zu seinen Eltern und ohngeachtet ich des
21
Hausmutterchen
Anna Regina Schumacher
Abends nichts als Butterbrodt eße, war mein Hausmutterchen so gut ihre
22
beyde letzte Enten braten zu laßen, die ich mir recht gut schmecken lies – Aber
23
kein Tropfen Wein; es blieb beym reinen Waßer, das mich gestern
24
außerordentlich schmeckte. Wie ich allein war beschloß ich das erste Fest im Jahr
25
mit meinen kräftigen
Bouteill
en Bier. Vorigen Weynachten erhielt ich noch
26
Beichtvater
Friedrich Wilhelm Matthes
ein halb Dutzend
Bouteill
en Wein, die ich mit meinem Beichtvater theilte, den
27
ich sonst öfters zu beschmausen pflege. Aber dies Jahr bin ich
rein
und
gantz
28
unschuldig
davon
b
gekommen
. Noch eine Freude von vorgestern her. Wie ich
29
fl. … gl.
Gulden, Goldmünze, hier aber vmtl. 1 polnischer Gulden, eine Silbermünze, entsprach 30 Groschen oder weniger; Groschen (Silbermünze [ca. 24. Teil eines Talers] oder Kupfermünze [ca. 90. Teil eines Talers]; in Königsberg war der Kupfergroschen üblich; für 8 Groschen gab es ca. zwei Pfund Schweinefleisch)
meinen Abschluß machte, fand ich Ausgabe 1522 fl. Einnahme 1522 fl. 9 gl.
30
Also 9 gl.
Plus.
Eine Freude
ich
die
ich seit 1774 nicht geschmeckt; denn
31
75 war ein
Minus
über 200 fl. in der
Bilanz.
32
76 – 300 –
33
77 – 650 –
34
78 – 150 –
35
hoff ich wenigstens
s.u.
Gestern schickte mir ein guter Engel, hoff ich wenigstens, just als die Vesper
36
alte Sibylle
nicht ermittelt
angehen
sollte,
eine beredte
s
alte
s
Sibylle ins Haus, die mir eine Stube
37
nebst dem Gärtchen, fast möcht ich sagen, abschwatzte in dem mir zugefallnen
S. 149
Häuschen. Ich erlaubte auch wider meine Gewohnheit der Hausmutter den
2
Gottespfenning
„das Handgeld, welches auf einen Vertrag gegeben wird, weil es den Armen zu Gute kommt“ (
Adelung, Bd. 2, Sp. 760, s.v. Gottesgroschen
)
pro arrha
dt. Pfand
Gottespfenning anzunehmen, weil ich den halben Gulden
pro arrha
zum
3
Seegen des N. Jahrs annahm. Uebermorgen ist der letzte
Termin
für das
4
2te Haus. Vielleicht geht alles beßer als man denkt. Kein Jahr habe so mit
5
Zittern u Zagen mit Angst und Ueberdruß als das überstandene beschloßen –
6
und beynahe möchte ich, wie Sie scherzen, Engel und Geister an meinem
7
Schicksal hammern gehört zu haben. Unterdeßen stehen auch unsere
8
fallaciae opticae
dt. optische Täuschungen
Phantasien, Illusionen,
fallaciae opticae
u Trugschlüße unter Gottes
Gebieth
9
jüngsten Tochter
Marianne Sophie Hamann
Den 18 Nov. am Geburtstage meiner jüngsten Tochter komt Kanter zu mir
10
voller Begeisterung mit einem Plan sein Zeitungswesen auf einmal wider zu
11
Wezel
Johann Karl Wezel
heben, u bittet mich
Wezel
hier einzuladen mit 200 rthl Gehalt freyer
12
D. Crichton
Wilhelm Crichton
Station u 50 Reisekosten oder 100 rth um dort zu besorgen weil
D.
Crichton, der
13
Penzel
Abraham Jakob Penzel
Directorium
die Redaktion, in erster Linie des gelehrten Teils der Zeitung
nach Penzel das
Directorium
geführt, aufgesagt; denn er hat sich alle neue
14
Sachen selbst verschreiben müßen und fügl. thun können wegen seiner
15
K …
D.h.
Kanter
habe in den
KGPZ
keine neuen Bücher von den Oster- und Michaelismessen inseriert oder rezensieren lassen; der Mangel an aktueller Literatur in den Königsberger Buchläden erregte am meisten Hamanns Unmut, vgl.
HKB 566 ( IV 117/3 ) Leihbibliothek die er hier aufgerichtet. Schon Jahre lang hat K. kein Meßgut mehr
16
gehabt. Die Zeitungsleser auswärtig u einheimische werden nicht viel über
17
200 ausmachen. Als Erbherr von
Trutenau
wo er eine Königl. Papiermühle
18
u seine Schriftgießerey angelegt ist er an das
Kade Compt.
über 50 000 fl.
19
schuldig und als Lotteriepächter sollte er alle Tage aus Berl. für 18 000 fl.
20
exequirt werden
Schulden eingetrieben werden; gepfändet werden
exequi
rt werden. Alle diese Dinge sind stadtkundig. Wie mir also bey dem
21
Auftrage zu Muthe war, können Sie leicht erachten. Bey allen dem
22
bewunderte ich den Mann, der den gantzen Abend bey mir zubrachte mit einer Ruhe,
23
Gleichgiltigkeit u Zufriedenheit, auch keinen andern Gedanken zu haben schien
24
als Wezel und sein Zeitungswesen. Ich that alle mögl. Vorstellungen – wie
25
viel ich selbst
risqui
rte
blos
einem ganz unbekannten Menschen Vorschläge
26
Fabrikanten
hiesige Intellektuelle für den Redakteursposten der
KGPZ
zu gewinnen
zu thun, und wie leicht es seyn würde durch hiesige
Fabrikant
en sicherer u
27
wohlfeiler der gegenwärtigen Verlegenheit abzuhelfen. Nein alles sollte auf Neujahr
28
im stande seyn. Ich schrieb so daß Kanter den Brief lesen u einschließen konnte.
29
Ich freute mich schon daß K. den Brief unterdrückt hatte, weil merkliche
30
Anspielungen darinn waren, die beyde
Interessent
en merken konnten. Siehe da! den
31
15
p.
komt Antwort von
Wezel,
nach Herzenswunsch für mich. Er sagt
j
Ja
u
32
dort
vmtl. St. Petersburg
übernimmt die Arbeit von dort aus. Die Hauptschwierigkeit u der Knoten für K.
33
Assignation
Zahlungsanweisung,
war eine
Assignation
an einen dortigen Buchladen wegen der zum
Recensi
ren
34
nöthigen Bücher. An diesen kleinen Hauptumstand hatte der Projectmacher
35
Graun
Carl Ferdinand Graun
nicht gedacht. Nun hat sich Hofger. Rath Graun,
nomen et omen habet,
–
36
Hartungs Schwestertochter
Elisabeth Fischer
ein Vetter des
protocolli
rten verstanden. Er heyrathet Hartungs Schwestertochter
37
und ist also im stande den Mangel an Büchern zum
Recensi
ren zu bestreiten.
S. 150
prß. Mercur … Pr. Tempe
Baczko,
Das preußische Tempe
; ein früherer Name des Projekts (oder auch nur Spitzname Hamanns) lautete ‚Westpreußischer Merkur‘, vgl.
HKB 544 ( IV 50/17 ).
Der prß. Mercur hat sich in ein Pr. Tempe verwandelt. Der erste Monat ist
2
preuß. Blumenlese
Preußische Blumenlese
heraus. Eine preuß. Blumenlese kommt auch nächstens unter Mohr und
3
Döhrk
Johann Jakob Doerk
Döhrk
. Der erste ist des Stadtraths Sohn u als ein Sodomit hier verschrien.
4
Eleonore
Wannovius,
Leonore
Der letzt ist ein Referendarius u hat wenig Antheil als Eitelkeit.
Eleonore
5
aus zeitverwandten Nachrichten
soll ein Roman seyn von einem jungen
6
Wannowius
Johann Christoph Wannovius
Mein Saytenspiel
Wannovius,
Mein Saytenspiel
Refer.
W
annowius
,
der ein paar Bogen unter dem Titel:
Mein
7
Saytenspiel
schon herausgegeben. Noch habe nichts davon gesehen. Soviel von
8
unsern afrikanischen Neuigkeiten u Seltenheiten.
9
Von Ihren irrenden Rittern u ihrem Kreuzzuge nach Norden ist hier nichts
10
zu hören gewesen. Nach dem Engl. hab ich mich unter der Hand erkundigt. Es
11
ist ein wahrer Engl. gewesen von dem es heist daß er die Küsten wo ich nicht
12
Stallmeister
nicht ermittelt
irre der caspischen See aufnimmt. Den Stallmeister hätte für mein Leben gern
13
gesehen. Ich weiß nicht wer von uns beyden die erste Idee gehabt hat einen
14
Geistl. aus Schwaben
nach dem fingierten Autor der
Beylage zun Denkwürdigkeiten des seligen Sokrates
Geistl. aus Schwaben zu spielen.
15
Ich bin wieder auf meinen alten Fleck, liebster Gevatter, Landsmann u
16
Freund! Wenn ich nur nach Berlin kommen könnte so käm ich als ein
17
W.
Weimar
50jähriger Apostel nach W. zu Fuß. Aber
hic Rhodus, hic salta.
Ich habe schon mehr
18
Rabelais Extra Post
nach
Rabelais’
Technik der Reisefinanzierung durch Querulantentum, vgl.
HKB 522 ( IV 3/12 ) D. Faustens Mantel
nach dem fingierten Druckort von
Hamann,
Selbstgespräch eines Autors
, N III,79 „Gedruckt in der Unterwelt mit D. Fustens eigener Hand und unter seinem Mantel“
als einen Versuch gemacht mit
Rabelais Extra
Post statt D. Faustens Mantel.
19
Sie wißen die Historie mit dem Ratzenpulver. Was meynen Sie zu dem
20
Meteor der Gerechtigkeit … Stern
nicht ermittelt?!?
Meteor der Gerechtigkeit auf unserm Horizont? Wollte Gott daß es ein Stern
21
würde für Ihren Magum aus Norden.
22
Ich lebe hier im Fegfeuer. Meine ganze Maschiene ist verrostet, alles gl.
23
einem zerstoßnen Rohr und glimmenden Tocht. Bewegung und Zerstreuung
24
Wallfahrt nach Frankf. am Mayn
Hamanns Reise von 1764 nach Frankfurt am Main zu
Friedrich Carl von Moser
daher noch nöthiger als damals bey meiner Wallfahrt nach Frankf. am Mayn.
25
Wie meine Gesundheit: so ist meine ganze äußerl. Verfaßung. Aus
26
Neigung hab ich mein Vaterland niemals geliebt, aber je länger je mehr aus
27
W.
Weimar
Mitleiden. Wer nicht wagt, komt nicht nach W.
28
Kurz, ich komme Ihnen, liebster einziger Herder, mit Vorschlägen
29
zuvor und frage um Ihren Rath wegen neuer Sammlung meiner
30
gallicanischen Sottisen
die projektierte
Sammlung von Hamann-Texten
, hier die französischen Schriften gemeint; vgl.
Phaedr.
, Buch 3, Nr. 12 „Pullus ad margaritam“ (‚Das Huhn an die Perle‘), V. 1f.: „In sterquilino pullus gallinaceus / Dum quaerit escam, margaritam repperit.“
gallicanischen Sottisen
. Ich habe am heil. Abend unter Angstschweiß die
31
Essays à la Mosaique
Hamann,
Essais à la Mosaique
Essays à la Mosaique
gelesen. Sie sind ein wahrer Miststall aber in diesem
32
sterquilinio
liegen noch immer manche unerkannte Körner die bey der
33
gegenwärtigen Gährung vielleicht beßer verstanden und gefaßt werden
34
könnten.
35
Lettre neologique et provinciale
Hamann,
Lettre néologiques
Unter dem alten Titel:
Essays
à la
Mosaique
würden die
Lettre
36
Glose Philippique
Hamann,
Glose Philippique
Lettres d’un Sauvage du Nord
Hamann,
Lettre perdue d’un sauvage du nord
neologique et provinciale
2. die
Glose Philippique
3. die
Lettres d’un Sauvage du
37
Cochenille de Pologne
Hamann,
Le Kermes du Nord
2 Pastoral Briefen an die Gen. Adm.
Hamann,
An die Generaladministration
Nord
und die
Cochenille de Pologne
nebst meinen 2
Pastoral
Briefen an die
S. 151
Gen. Adm.
und vielleicht einigen andern
Extra
i
ts
auch
Quintus
Icilius
2
Antwort etwas zusammenhängendes und zugl. gedrungenes.
3
Cochenille
Hamann,
Le Kermes du Nord
Von der
Cochenille
hab ich kein Exemplar selbst, würde aber wol noch eins
4
Hartknoch
Johann Friedrich Hartknoch
vom Verleger Hartknoch auftreiben können. Ich glaube daß Sie alle diese
5
Essays à la Mosaique
Hamann,
Essais à la Mosaique
Blätter vermuthlich haben. Die alten
Essays à la Mosaique
müsten ziemlich
6
umgearbeitet werden. Darf ich Ihnen wohl bey einer recht kalten und
7
müßigen Abend- und Morgenstunde zumuthen diese Blätter zu lesen; was
8
ausgelaßen
und
deutlicher ausgeführt
werden müste ein wenig auf einen Zedel
9
anzumerken in bloßen Winken und Fingerzeigen, mir Ihre Meynung über
10
den Eindruck und Gehalt des Ganzen zu berichten und wo mögl. und so viel
11
Sie können ohne Sich selbst dabey auszusetzen mit Ihrem Rath zur
12
franz. Hälfte des Msts.
Hamann,
Au Salomon de Prusse
, dessen einst gescheiterte Publikationspläne zusammen mit den
Philologische Einfälle
Hamann hier offenbar wieder aufnimmt
Ausführung an die Hand zu gehen. Von der franz. Hälfte des
Msts.
habe keine Zeile
13
mehr, kann mich auch auf den Innhalt noch Werth besinnen, weiß daher gar
14
nicht, ob es Ihnen anständig und Ihrer würdig ist auch mit eingerückt zu
15
Layenbruder im Depot
Hamann sandte das Doppelmanuskript 1774 gemeinsam mit seinem von Kanter ‚losgekauften‘ Porträt an
Friedrich Carl von Moser
, vgl.
HKB 400 ( III 70/32 ) werden. Daß es beym Layenbruder im
Depot,
ich weiß nicht mehr durch welchen
16
Gräuel der Verwüstung in Pr.
die 1766 von
Friedrich II.
eingeführte Finanzverwaltung nach französischem Vorbild und das Walten der
französischen Finanzverwaltung
Circul von Schwärmerey, gekommen ist Ihnen bekannt. Ich habe den Gräuel
17
von 67 … bis zum Geburtstag des Königs 77
Hamanns Dienstzeit als ‚Secrétaire-Traducteur‘ bei der
Provinzial-Akzise-, Zoll- und Lizent-Direktion in Königsberg
, die durch seine Ernennung zum Packhofverwalter an
Königsgeburtstag 1777
endete
der Verwüstung in Pr. von 67. vom 25
May
da sich just das Finanzjahr
18
anfängt bis zum Geburtstag des Königs 77, da meine letzte Bestallung
19
besonder Schicksal … übersehen worden bey der Regie
Hamanns publizistische Bemühungen gegen die
französische Finanzregie
, die von seinen Vorgesetzten stets wohlwollend ignoriert wurde, aber wohl auch leicht in Entlassung oder Arrest hätten münden können, jedenfalls in Hamanns Wahrnehmung
ankam, angesehen. Durch ein besonder Schicksal hab ich nicht mehr dem Könige
20
Cammer Canzellist geschworen
bei seiner kurzzeitigen Anstellung als Kanzlist bei der
1763, vgl.
HKB 254a ( III XX/32 ) als ein einzigmal wie Cammer Canzellist geschworen u bin immer übersehen
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Zeichen u Wundern
Apg 2,43
worden bey der
Regie
– vielleicht das einzige Exempel. Kurz an Zeichen u
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Billet … Vorrede der Kreuzzüge
Hamann,
Kreuzzüge des Philologen
, ED (Dem Leser unter der Rose): „‚Vt vos admoniti – – Virgil.‘ ‚Nimm hin, du sterbliches Gerippe Apollens! nimm hin dieses Buch, und wage dich nie wieder yber den RUBICON der Narrheit.‘“
Abts Coyers Inoculation du bon sens
Sélis,
L’inoculation du bon sens
, das Hamann
Gabriel François Coyer
zuschrieb
Wundern hat es nicht gefehlt –
Das
Billet
mit dem
ich des Abts
Coyers
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Inoculation du bon sens
erhielt steht in der Vorrede der Kreuzzüge. Der
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Streich kommt vom ältesten von Witten
Peter Christoph Baron v. Witten
Streich kommt
vom ältesten von Witten meinem
ungerathnen Zügling
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franquiren
vorauszubezahlen, sodass Hamann die Bezahlung beim Empfang übernehmen musste
her, der nicht einmal die Achtsamkeit hatte den Wisch zu
franqui
ren – der bey
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seiner Rückkunft von der österreichischen Armee in unserm Hause für lieb
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nahm, mir aber nicht die geringste Gefälligkeit bey meinem traurigen
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Aufenthalt in Mitau
während Hamanns Aufenthalt in
Mitau
1765–1767 als Sekretär von
Christoph Anton Tottien
Aufenthalt in Mitau bewiesen – und jetzt zum Bettler geworden seyn soll, samt
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Baron v Budberg
Woldemar Dietrich v. Budberg
seinem Bruder. Von meinem ersten Zügling dem Baron v Budberg höre
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Beschreibung des Schlangenbads
Budberg,
Beschreibung eines Aufenthaltes im Schlangenbade
desto mehr gutes. Seine Beschreibung des Schlangenbads habe noch nicht
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können zu sehen bekommen.
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Hartknoch … Ostern
Johann Friedrich
und
Albertine Hartknoch
, wohl auf der Reise zur Leipziger Buchmesse
Hartknoch wird mit seiner Frau auf Ostern erwartet. Sorgen Sie ja für
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Päckchen
s.o.
Ihr Päckchen daß es nicht verloren geht. Sollte es noch hier
ankommen;
so
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gebe sogl. Nachricht davon. Dem
Wezel
habe vor Beschluß des Jahrs
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Asmus
Matthias Claudius
geantwortet; so wenig ich auch im stande war zu schreiben. Von
Asmus
keine
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ein paar Zeilen
nicht überliefert
Sylbe, habe ein paar Zeilen vorgestern beym Aufstehen geschrieben nach einer
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sehr unruhigen u schlaflosen Nacht, die was seltenes bey mir ist. Bin ich erst
S. 152
in Berl. so gilt es eine Wette, wer eher zum
Rendezvous
komt, ich zu Fuß
2
ExLandCommissair mit Extra
Matthias Claudius
(früher Teil der Oberlandkommission in Darmstadt) mit der Extrapost
oder der Herr
ExLandCommissair
mit
Extra.
3
Ich glaube daß ich Ihnen Abschriften von meiner
Corresp.
mit der
Gen.
4
Adm.
mitgetheilt. Meine Einbildungskraft ist bisweilen so stumpf und
5
bisweilen so lebhaft, daß ich beynahe auf alles gesunde Urtheil u
sensum
6
communem
Verzicht thun muß. Eins von meinen ebentheuerlichsten Wagstücken
7
Kindelbier in Bückeburg
Reisephantasien Hamanns in Richtung Bückeburg nach der Geburt
Gottfried Herders
, vgl.
HKB 414 ( III 110/36 ) und
HKB 470 ( III 254/19 ) hatte das Hirngespinst zum Grunde Kindelbier in Bückeburg halten zu
8
können. Daher ist eins von meinen
Lieblings
Motto
aus den letzten Worten
9
All mein Heil …
2 Sam 23,5
in der
Lutherbibel
; vgl. auch dessen Erklärung
in
Von den letzten Worten Davids
, WA 54, S. 98f.
Davids:
All mein Heil und Thun ist, daß nichts wächst
. Ich schrieb es für
10
Mendelson auf, der nicht mehr davon verstund als ich. Hat er Ihnen schon
11
geantwortet? Mir geht es oft wie den lieben Nonnen und Layen des Pabstums
12
wie Luther sagt
Martin Luther
in der
Vorrede auff den Psalter
: „Das der Psalter dieweil vnter der banck / vnd in solchem finsternis lag / das man nicht wol einen Psalmen recht verstund. Vnd doch so trefflichen edlen geruch von sich gab / das alle frome hertzen auch aus den vnbekandten worten andacht vnd krafft empfunden / vnd das Büchlin darumb lieb hatten.“
beym Psalter, wie Luther sagt, von dem treflichen edlen Geruch deßelben, bey
13
dem man auch aus den unbekannten Worten Andacht u Kraft empfindt und
14
das Büchlein darum lieb hat.
15
Den 3 –
16
Kein Gottespfenning sondern Hexengeld wars! Es soll mir kein alt Weib
17
mehr kommen am Neuenjahrstag unter der Vesper! Ich bin ein rechter
18
Einfaltspinsel, den jedes Kind hinters Licht zu führen im stande ist; daher mir
19
der Angstschweiß schon bey jedem Dinge, was zum Handel und Wandel
20
Abeat
dt. weg damit, wie mit anderen Irrtümern (wohl von Hamann selbst geprägte Formel)
gehört ausbricht.
Abeat cum ceteris erroribus!!!
21
Prof. †feld hat mir gestern die Unterlage meines Kopfküßens
22
vertrauten Freundes
nicht ermittelt
mitgenommen. Ich muß Ihnen noch ein naives Urtheil eines vertrauten Freundes
23
mittheilen, der am ersten Ihren
Maran Atha
gelesen mit vielem Geschmack, der
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mir aber aufrichtig bekante daß die Apokalypsis selbst dadurch in seinen Augen
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von ihrem Werth verloren hätte; weil ein so lang erfülltes Buch ihn jetzt
26
weniger
interessi
rte als eine Erwartung noch bevorstehender Erfüllungen.
27
nahe
an Weimar
Ich denk Göttingen liegt zieml. nahe, daher ich Sie beschwere Beyl. zu
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Kypkens … Katalog
der Katalog für die Versteigerung der Bibliothek des verstorbenen
Georg David Kypke
, vgl.
HKB 573 ( IV 144/23 ) Stelle ein M. Dietrichs
Johann Christian Wilhelm Diederichs
besorgen nach Beqvemlichkeit. Kypkens
⸂an deßen Stelle ein
M.
Dietrichs aus
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Dachs Portrait
von
Simon Dach
; wohl im Kontext ihrer Sammelbemühungen, aus denen vielleicht eine neue Dach-Ausgabe hätte entstehen sollen
G.⸃
Katalog soll Ihnen werden; u an Dachs Portrait auch gedacht werden.
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Ich bin so tief in Ihrer Schuld
u
so unvermögend, so ungeschickt, so
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unglücklich in
retours
– daß ich ohne Schaam u Aergernis nicht dran denken kann. In
32
dieser Verlegenheit meiner Gesinnungen seh ich es als eine Entweyhung an
33
zu schreiben: desto inniger huldige ich dem Ideal meiner Verehrungswürdigen
34
Gevatterin
Caroline Herder
Gevatterin. Gott seegne Ihr ganzes Haus!!! Verzeyhen Sie mein
35
Hamanns Handschrift, nach dem Untertitel von
Konxompax. Fragmente einer apokryphischen Sibylle über apokalyptische Mysterien
apokalyptisch-apokryphisch Geschmier. Ich umarme Sie und ersterbe Ihr alter treuer
36
verpflichteter
37
Johann Georg.
S. 153
Päckchen
s.o.
Vergeßen Sie nicht für das Päckchen zu sorgen daß es nicht verloren geht.
2
Werde keine Ruhe haben biß ich sein Schicksal weiß.
3
Adresse:
4
HErrn / HErrn
Herder
/ General-Superintendenten / ppp / zu /
5
Weimar
/
franco Halle.
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 190–192.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 110–116.
ZH IV 145–153, Nr. 574.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
|
146/27 |
thäte ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: thäte. |
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147/1 |
Apokalypsen ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Apokalypse |
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147/21 |
Vorsehung ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Vorsehung, |
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147/31 |
Menschensohn ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: MenschenSohn |
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148/3 |
Feuerflammen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Feuerflammen. |
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148/28 |
b gekommen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gekommen |
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148/30 |
ich die ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: die |
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148/36 |
sollte, ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: sollte |
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149/8 |
Gebieth ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Gebieth. |
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149/31 |
j Ja ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Ja |
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150/3 |
Döhrk ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Dörck |
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150/6 |
W annowius ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Wannowius |
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151/1 |
Icilius |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Icilius’ |
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151/33 |
ankommen; ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: ankommen, |
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152/8 |
Lieblings Motto |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Lieblings motto |
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152/28 –29
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⸂an […] aus G.⸃] |
Geändert nach der Handschrift: über der Zeile eingefügt; ZH: (an deßen Stelle ein M. Dietrichs aus G.) |
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152/30 |
u ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: u. |