573
135/31
Kgsb. den 3 Adv. 79.
32
Herzlich geliebtester Gevatter, Landsmann u Freund,
33
Der Tag schien nicht mehr für meine Augen, und Licht anzuzünden war es
34
zu früh. Machte also aus der Noth eine Tugend und sung ein Liedchen, indem
S. 136
3 Kindern
Johann Michael
,
Elisabeth Regina
und
Magdalena Catharina
(
Marianne Sophie
ist noch zu klein)
ich mit meinen 3 Kindern herum spazierte. Eben bey dem letzten Verse
2
Ich steig hinauf …
die 8. Str. von Wolfgang Christoph Deßlers Lied „Mein Jesu, dem die Seraphinen“,
Quandt,
Neue Sammlung Alter und Neuer Lieder
, S. 690
Ich steig hinauf zu Dir im Glauben
3
Magd Anna Euphrosyne Gigantin
wohl
Anna Regina Schumacher
, nach einer der Chariten (‚Frohsinn‘) und einer Gigantin der Gigantomachie (
s.u.
)
Briefe
Herders Brief, der am 12. Dezember in Königsberg ankam, ist nicht überliefert; er antwortete wohl auf
HKB 569
.
kam mir meine Magd Anna Euphrosyne Gigantin mit einem Briefe, auf dem
4
ich sogleich Ihre liebe Hand erkannte: Und da wurde gleich nach Licht! und
5
Marianchen
Marianne Sophie Hamann
Licht! geschrien, daß es im ganzen Hause
scholl
. Marianchen erfreute mich am
6
Tage Jonathan den 27.
Nov.
am heil. Abend des 1. Adv. mit ihrem ersten
7
Zahn, hat aber an der heutigen Freude wenig Antheil nehmen können,
8
vermuthlich wegen neuer Arbeit, die Gott auch überstehen helfen wird. Gott Lob! daß in
9
Ihrem Hause alles nach Wunsch wider geht; denn unruhig bin ich doch ein
10
wenig gewesen wegen der Nachwehen bey gar zu glücklichen Entbindungen, die
11
bisweilen zu sicher machen. Der
Himmel auf Erden
ist häusliche
12
ecclesia pressa
dt. bedrängte Kirche
Glückseeligkeit, bleibt aber immer
ecclesia pressa,
kaum ein tausendjähriges Reich,
13
als im geistlichen Verstande.
14
Nächst dem bin ich noch wegen zweyer
Vorfälle gewesen in Unruhe gewesen
und
15
in Sorgen Ihrenthalben. Erstl. wegen Ihrer vorigen Einlagen, von der ich
16
Hartkn. Schwager
Christian Samuel Rappolt
die eine nach Riga sehr sicher glaubte anvertraut zu haben an Hartkn.
17
jungen Berens
Arend Berens
Schwager. Da ich wegen eines sehr verdrüßl. Umstandes mit dem jungen
18
Karl
Carl Berens
Berens, Karl’s Sohne, deßen Ankunft ich Ihnen wo nicht irre gemeldt und
19
mir sehr verekelt worden, an Hartkn. zu schreiben hatte, erkundigt ich mich
20
an jenen Brief und einen andern, der durch Berens nebst einem Exempl.
21
des Konxomp. für Arndt bestellt worden war. Er wuste von beyden nichts, u
22
gab mir zugl. seinen Verdacht in Ansehung des Schwagers zu verstehen,
23
dem keine Briefe anzuvertrauen wären, weil er bereits Proben von seiner
24
Gleichgiltigkeit gehabt hätte. Ohngeachtet ich im Grunde unschuldig war: so
25
machte ich mir doch die bittersten Vorwürfe, und klagte über mein Schicksal,
26
das mir nicht einmal erlaubte in solchen kleinen Angelegenheiten nach Wunsch
27
gefällig zu seyn ohne einen Bock zu schießen.
28
Bei dieser Gelegenheit schoß es mir aufs Herz daß ich noch keine Antwort
29
aus Morungen erhalten und ob ich gleich unmittelbar diesen Brief
30
abgefertigt, war ich doch in der grösten Furcht, weil ich den Tag nicht selbst hatte
31
ausgehen und den Brief eigenhändig auf die Post liefern können. Schrieb daher
32
an Ihre Frau Schwester, die mir zwar auf mein inständiges Ersuchen sogl.
33
den Empfang bescheinigte, aber zugleich die traurigste Nachricht von Ihrer
34
gegenwärtigen Lage an der ich zu viel Antheil nehme um nicht darüber mit
35
Sie Ihr Gewißen … gebunden haben
Gemeint ist, dass Herder – als Bruder, geistlicher Berater und mögliches Ziel einer Flucht – die Ehescheidung seiner
Schwester
von dem gewalttätigen Alkoholiker
Christoph Güldenhorn
ablehnt. Eine Reaktion Herders ist nicht überliefert, seine Schwester blieb aber bis zum Tod ihres Mannes um 1789 bei ihrem Mann und siedelte danach nach Weimar zu ihrem Bruder über und starb dort 1793.
Ihnen zu Rath zu gehen, besonders da es scheint, daß Sie Ihr Gewißen in
36
Ansehung einer Ehscheidung gebunden haben. Ungeachtet aller
meiner
37
römischen Denkungsart über das Sacrament der heil. Ehe
, denk
S. 137
ich doch die Wohlthat der christl. u bürgerl. Freyheit einer armen Frau
2
einräumen zu können, die ihres Lebens nicht sicher ist „bei einem so unbändigen
3
Mann, der mit einem halben Brandwein den Tag nicht auskommt und mit
4
der Axt Schaffe entzwey haut um seinen mordbrennerischen Durst zu stillen“.
5
Das eine mal, da ich Sie hier gesehen, lobte sie noch ihren Mann bey aller
6
seiner Wildheit, daß er auch im vollsten Muth noch Achtsamkeit für
s
Sie
7
hätte; aber nun scheint dieser letzte Funke von Vernunft auch in ihm
8
ausgelöscht zu seyn. Sie hat mir also aufgetragen Ihr bisheriges Stillschweigen zu
9
entschuldigen und haben Sie
die Liebe Sie davon zu versichern, und Ihr
10
Gewißen wo möglich zu erleichtern
oder Ihr mit Rath und Trost
11
beyzuspringen.
12
Meine herzl. Freude einen Sohn von Karl Berens hier zu haben ist auch zu
13
Waßer geworden. Der junge Mensch war sehr nach meinem Geschmack bis
14
auf einen einzigen Fehler, der mich immer aufmerksam machte,
das
15
schändliche Lügen
Arend Berens
, dessen theatralische Epilepsieanfälle Hamann für vorgetäuscht hält, vgl.
HKB 567 ( IV 121/11 ) Kenkelschen Hause
David Heinrich Kenkel
schändliche Lügen
. Er klagte mir im Kenkelschen Hause zu eingeschränkt zu seyn und
16
ich machte Plane ihm Luft zu schaffen und seine
Principal
en so wol als
17
Umstände zu untersuchen. Mit diesem Faden von Ideen komm ich zum
Compagnon
18
Bruinvisch
Georg Bruinvisch
Bruinvisch, der eben so vor Verlangen brennt mich zu sprechen, mir die
19
traurigste Beschreibung von des jungen Menschen Gemüths- u
20
LeibesBeschaffenheit macht, daß er fast alle Nacht einen Anfall von Epilepsie bekäme u an den
21
Vater schon entschloßen wäre die Unmöglichkeit mit diesem Lehrburschen
22
fortzukommen zu melden. Zu gleicher Zeit meldte er mir auch von einer
23
Schrift die sich lange auf seiner Stube herum triebe und mich zum Verfaßer
24
haben müste, weil ich Anmerkungen dabey geschrieben, mit dem Wink, daß
25
dergl. Blätter nicht für so einen halb gestörten Kopf zuträglich seyn könnten.
26
Ich konnte mich auf nichts besinnen,
als
daß ich ihm vor vielen Wochen einen
27
Brief an Hartknoch nebst Einschluß an Arndt
übergeben
, der mir immer sein
28
Petersb. Journal
Arndt,
St. Petersburgisches Journal
Petersb.
Journal
treu überschickt ohn daß ich ihm seit 2 Jahr dafür einmal
29
gedankt habe. Ich hielt dem jungen Menschen in Gegenwart seines
Principal
s vor
30
ob er den Brief hatte abgehen laßen, zu deßen Bestellung er sich selbst erboten
31
hatte weil er so wol als sein
Comptoir
mit jedem Fuhrmann Bestellungen
32
hätten. Er behauptet steif ja! und ich schreib an Hartknoch, der mir antwortet
33
nichts erhalten zu haben. Der junge Mensch bleibt beym Lügen, ich treib die
34
Sache in Gegenwart seines
Principal
s aufs höchste, um ein Augenzeuge des
35
vorgebl.
Paroxysmus
zu seyn. Statt des
epilepti
schen Zufalls finde ich nichts
36
als einen
ungezogenen Knaben
, der sich booset – und viel
Talent
eines
37
Theater Rotomontaden
im Sinne von pathetisch übertriebene Auftritte
Acteurs
verräth. Nach einigen Theater
Rotomonta
den erhalt ich das
S. 138
D. Bruinvisch
Arien Ernst Bruinvisch
Exemplar meiner Sibylle. Hiebey ist noch zu merken, daß
D. Bruinvisch
der die
2
epileptischen Zufälle des Lügners bescheinigt hatte, eben der
D.
Tütenhüt ist
3
in Etwas zum Bollingbroke u Hervey. Dies war der Anlaß zum Briefwechsel
4
mit Hartknoch, der noch durch einen Umstand für mich merkwürdig wurde.
5
Lenzens Aufsätze
Lenz,
Flüchtige Aufsäzze
An einem Sonnabend lese ich Lenzens Aufsätze mit recht vieler Sympathie
6
für den Verf. von dem man hier sagte, daß er durch eine falsche Behandlung
7
Schloßer
Johann Georg Schlosser
mit
bey
Schloßer gantz
incurable
geworden wäre. Den Dienstag drauf macht mir
8
Hartkn. in seinem Briefe ein
Compliment
von ihm u beschreibt ihn als einen
9
Vater
Christian David Lenz
bescheidenen liebenswürdigen Jüngling, deßen Vater
Gen. Superint.
in
10
Liefl. wäre. Ich habe auch schon einen Brief von ihm selbst erhalten, aus dem
11
ich aber vermuthe daß er an seinen Fähigkeiten des Geistes gelitten auch diese
12
W.
Lenz und Herder trafen sich wohl im November 1776 erstmals persönlich in Weimar. Herders Antwort ist nicht überliefert, er weigerte sich aber, für Lenz ein Empfehlungsschreiben als Reaktor der Rigaer Domschule zu verfassen, vgl. an Hartknoch, Dezember 1779 (
HBGA
, Bd. 4, S. 106): „Mit Lenzen ist nichts: er taugt nicht zur Stelle, so lieb ich ihn habe.“
Schwäche selbst erkennt. Melden Sie mir doch, ob er zu Ihrer Zeit in W.
13
gewesen und Ihr Urtheil von ihm und seinem Character.
14
Hier fällt mir noch ein tummer Streich ein, den ich Kanter zu Gefallen
15
begangen. Er besucht mich bey einer sehr elenden Witterung wo ich nicht irre am
16
Krichton
Wilhelm Crichton
Geburtstag meiner mittelsten Tochter oder Marianchens. Klagt daß Krichton
17
der den gelehrten Articul bisher übernommen ihm aufgesagt mit dem neuen
18
Wetzel
Johann Karl Wezel
Jahr; bittet mich daher an Wetzel zu schreiben u ihm 200 rthl nebst freyer
19
Station bey sich oder dort die Hälfte anzubiethen falls er die Zeitungen
20
Ebeling
Christoph Daniel Ebeling
übernehmen wollte, wie Ebeling vor einigen Jahren. Ich schrieb (Sie können
21
leicht denken wie?). Lieber wär’s mir doch wenn der Brief nicht abgegangen,
22
wie ich auch fast vermuthe; denn es geht hier zu Ende.
23
Oncle George
Georg Berens
ungerathnen Neveu
Arend Berens
Oncle George
sollte schon diesen Monath seinen ungerathnen
Neveu
24
abholen
kommen;
seine Anherkunft bleibt aber bis auf künftigen
Febr.
25
Me Courtan
Sophie Marianne Courtan
, Schwägerin von
Johann Friedrich Hartknoch
und
Christian Samuel Rappolt
ausgesezt. Von
Me Courtan,
Hartkn. u
Rapp.
Schwägerin, meiner
26
Vice-
Gevatterin erhielt endl. Nachricht und ein schriftl.
Billet
des letztern, gemäß
27
Einl.
s.o.
welchem Ihre Einl. nicht verloren gegangen sondern liegen geblieben u erst
28
mit meinem Briefe an Hartkn. an einem u demselben Posttage befördert
29
worden, worauf noch keine Antwort erhalten aber aus H. Stillschweigen
30
schließen kann, daß alles nunmehr in Ordnung seyn wird. Sie können, bester
31
Gevatter! versichert seyn, daß ich dem ungewißenhaften
Banco-Dir.
keine
32
Einl. mehr anvertrauen, sondern die Ihrigen unmittelbar befördern werde.
33
Ihr
Maran Atha
liegt Tag und Nacht fast immer unter meinem
34
Kopfküßen. Ich habe ihn zum zweyten mal durchgelesen und seinethalben den
35
Josephum
Flavius Josephus
Josephum
vorgenommen, von dem heut das 10te Buch seiner Alterthümer
36
Kypke Bibl.
Georg David Kypke
, zum Verkauf der Bibliothek des Verstorbenen vgl.
HKB 565 ( IV 114/21 ) geendigt; weil ich endl. nach langem Warten ein Exempl. aus des seel. Kypke
37
Havercamsche Ausgabe
Josephus,
Opera Omnia
Bibl. bekommen und
vorigen Freytag
die
Havercam
sche
Ausgabe von
S. 139
Graf. Kayserlingk
Heinrich Christian Reichsgraf von Keyserling
Graf. Kayserlingk erhalten, dem ich gern den ersten Theil sobald mögl.
2
zurück geben möchte um den andern desto länger nutzen zu können. Für den
3
Aufschluß über den Hyppol.
Hippolyt von Rom
, in Herders nicht überlieferter Antwort auf die Stelle in
HKB 569 ( IV 127/19 ) Aufschluß über den Hyppol. danke recht sehr, denn ich hatte lange darnach
4
Resultat meiner Arbeit
wohl Entwürfe aus dem Umfeld der
Schürze von Feigenblättern
wie das so genannte
Stellenlose Blatt
suchen können. Vom
Resultat
meiner Arbeit werde Ihnen bester Gevatter!
5
zu seiner Zeit Rechenschaft geben.
6
Was Sie mir vom Gr. G. melden schein ich so ziemlich aus seiner Seele
7
gelesen zu haben. Er war
Ursache
daß ich das
Universum
an K. lehnen muste
8
und man hatte es wider verlehnt an einen Ort, wo ich ins zweyte Jahr ein
9
Buch durch Hippel ausgethan. Ich drung daher mit etwas Ungestüm auf
10
Auslieferung, die
vorigen Freytag
mit Wucher geschah. Unter andern
11
unbeantworteten Brief … ansehen musste
Herder sandte im August 1777 im Auftrag
Dalbergs
ein Exemplar der
Betrachtungen über das Universum
an Hamann, vgl.
HKB 509 ( III 372/35 ) (daher ein „doppeltes Andenken“); der „unbeantwortete Brief“ geht wohl auf Hamanns ausgebliebenes Dankschreiben an Dalberg ein.
Gründen war, daß ich dies Buch als einen noch
unbeantworteten
Brief und als
12
ein
doppeltes
Andenken von
Ihnen
u dem
Verf
. ansehen müste. Es fehlte
13
Blättern von 777
Hamann,
Schürze von Feigenblättern
mir auch zur Arbeit an meinen Blättern von 777 die ich wider vorgenommen
14
Zwischenspiels von Josepho
mglw. in Zusammenhang mit der Stelle im
Stellenlosen Blatt
,
HHE 5
, S. 366: „Trümmer in den Urkunden des Judentums und Christentums“?!?
hatte und noch nicht aufgeben kann ohngeachtet des
Zwischenspiels
von
15
Josepho,
den ich gegenwärtig zu Ende bringen muß.
16
Brydone
Patrick Brydons
Beschreibung des Ätna in
A tour through Sicily and Malta
, Bd. 1, S. 216: „In the center of this circle, the great crater of the mountain rears its burning head, and the regions of intense cold and intense heat seem forever to be united in the same point.“ – Vgl. das Exzerpt aus Brydone vom 9.9.1777 in N V,332f., außerdem die Stelle aus Brydone im
Stellenlosen Blatt
,
HHE 5
, S. 371 „brennende Kälte u kalter Brand“.
Wie ich den Brydone im Engl. las, bekam ich
falsche Wehen
etwas über
17
das Univers. zu sagen auf seinem feuerspeyenden Berge, statt einer Kanzel.
18
Pudenda
dt. Schamteile; Hamann protokolliert hier die Wiederaufnahme der Arbeit an der
Schürze von Feigenblättern
, die er 1777 begann und im selben Jahr abbrach; vgl. dazu
HHE 5
, S. 302f.
Nun fallen mir die
Pudenda
als das
einzige Band
zwischen
Schöpfung
u
19
ער וענה
das Motto der
Schürze von Feigenblättern
(
HHE 5
, 274/1),
Mal 3,5
, dt. Meister und Schüler (vielfältig übersetzbar, vgl.
HHE 5
, 309)
Schöpfer
ein. Der Titul bleibt:
ער וענה
(Malach
II.
12)
20
Schürze von Feigenblättern.
21
Brief an Wiel. 2. an Büsching u 3. Voß
die „Dedicationen“ an
Christoph Martin Wieland
,
Anton Friedrich Büsching
und
Johann Heinrich Voß
,
HHE 5
, S. 275–278
Ein Brief an Wiel. 2. an Büsching u 3. Voß.
I.
Theil: Nachhelf eines
22
Asmus Nachtwächter
Claudius’ Gedicht
„Wächter und Bürgermeister“ (
vgl. Musenalm
), vgl.
HKB 484 ( III 301/17 ) Vocativs ist fertig seit Jänner 777 und bezieht sich gantz auf des Asmus
23
Nachtwächter
.
24
Der
II.
Charfreytagsbuß für Capuciner = ist angezapft
25
Die Brücke ohne Lehne
ebenfalls ein projektierter Abschnitt; die Formulierung, für deren Urheber Hamann lange Zeit Herder hielt, stammt aus Häfelis
Antwort eines Ungenannten
, S. 218, vgl.
HKB 505 ( III 360/18 ) III.
Die Brücke ohne Lehne – ist eine unbekante Größe für mich.
26
Die ganze Idee entstand aus dem Misverständniße, daß ich mir jetzt kaum
27
selbst vergeben kann, in Ansehung der Auflösung über die Aufgabe der
28
Aufgabe der Luciane u Platoniker im T M.
die Preisaufgabe im
Teutschen Merkur
, auf welche die
Antwort eines Ungenannten
erfolgte
Luciane u Platoniker im T M. für deren Verf. ich Sie hielt und eben so gieng es
29
Gideon über die Schwärmerey
Stolz,
Schwärmerey, Toleranz und Predigtwesen
(unter dem Pseudonym „Joseph Gedeon Kr. Pfarrer im Magdeburgischen“)
Stoltz
Johann Jakob Stolz
mir mit dem Gideon über die Schwärmerey: da Stoltz dafür erkannt wird u
30
Χ stl. Mag.
Pfenninger,
Christliches Magazin
Pf.
Johann Konrad Pfenninger
; Hamanns Brief an ihn nicht überliefert; Pfenninger trägt indessen Häfeli auf, an Hamann zu schreiben, vgl.
HKB 585 ( IV 173/17 ) ein Mitarbeiter des
Χ
stl. Mag. ist: so will ich mich durch Pf. nächstens eine
31
Sinneserklärung über die Brücke von ihm ausbitten. Pathchen Marianchen
32
winselt sehr – Gute Nacht!
33
Den 13
X
br.
34
Mit Marianchen ist es weder beßer noch schlechter, hoffe mit
Gott
daß alles
35
Statthalter
Carl Theodor von Dalberg
gut gehen wird – daß ich also zeither an den Statthalter
nolens volens
36
gedacht, haben Sie liebster Gevatter! gesehen. Mein ernster Wille ist es auch
37
niemanden einen Dank schuldig zu bleiben, er mag so lang währen und so schlecht
S. 140
gerathen wie er wolle. Das Publicum hat seiner Schrift alles mögl. Recht
2
widerfahren
laßen
. Eher zu viel als zu wenig Lob; weil Ansehen der Person
3
doch immer Einflus auf unsere Urtheile hat. Chymie scheint sein Steckenpferd zu
4
seyn bis auf Bunians Reise. Sollte ich mit meinen Blättern fertig werden: so
5
würde ich mir die Freyheit nehmen und vielleicht vor Freuden einen Brief an
6
Curialien
höfliche Briefanredeformeln für Dalberg als Hochadeligen
Ihn ausschütten können. Allenfalls bitte mir wegen der
Curiali
en zum voraus
7
Erl.
Erlaucht
zu melden. Ich erinnere mich das Beywort Erl. gelesen zu haben.
8
Mosers Heyrath
Friedrich Carl von Moser
heiratete 1779 die darmstädtische Hofdame Luise von Wurmser, nach dem Tod seiner ersten Frau im gleichen Jahr
Mosers Heyrath hat mich herzlich gefreut. Ich wünsch Ihm tausend Guts.
9
beyden vornehmen Passagiers
nicht ermittelt, Herder sprach wohl von bekannten Adeligen auf dem Weg ins Baltikum bzw. nach Königsberg in seinem nicht überlieferten Brief
Von den beyden vornehmen
Passagi
ers ist hier nichts zu hören. Unter
10
einpaßirten Fremden
in der entsprechenden Rubrik über hochgestellte Einreisende in der
KGPZ
(Jg. nicht überliefert)
einpaßirten Fremden von 27
Nov
– 1
huj.
fand ich einen engl.
Cavali
er HE von
11
Bentham … Bickel
Nicht ermittelt (sie werden auch in
HKB 574 ( IV 150/9 ) und
HKB 578 ( IV 162/18 ) erwähnt); um den Philosophen Jeremy Bentham handelt es sich wohl nicht, er reiste erst 1786 nach Russland und befand sich 1779 in London, vgl.
Stanford Encyclopedia of Philosophy
.
Bentham nebst seinen Sekretair Bickel. Bey diesen Namen fühlte ich eine
12
Unruhe und ich vermuthe sie erst bey ihrer Rückreise zu
attrapi
ren; denn das
13
klügste ist wohl das strengste
Incognito
auf dem Hinwege zu beobachten. Ich
14
werde mit aller mögl.
Discretion
lauren: weil mir gar zu viel daran
gelegen
15
Aber noch mehr liebster bester Gevatter! Ihnen zu melden, daß ich von Ihren
16
muneribus
dt. Geschenke; Herder kündigte in seinem nicht überlieferten Brief offenbar von Hamann erbetene Bücher an:
Herder,
Weimarisches Gesang-Buch
, vgl.
HKB 569 ( IV 125/33 ) und
Giorgi,
Alphabetum Tibetanum missionum apostolicarum commodo editum
, vgl.
HKB 565 ( IV 115/6 ).
mir zugedachten
muneribus
nicht einen Buchstaben erhalten, ohngeachtet ich
17
wenigstens Ihr Gesangbuch zum Advent u Heil. Christ einzuweyhen
18
gewünscht; ich würde
ohn
untröstbar seyn wenn
Georgi
für Sie u mich
19
verloren gehen sollte, denn hier läg er im treuen
Depot.
Ohngeachtet ich im
20
Hartungschen Buchladen nichts zu thun habe u mir fast vorgesetzt in diesem Jahr
21
Loge
Hamanns Arbeitsraum am
Licent
, vgl.
HKB 484 ( III 306/18 ); wohl leicht ironisch-abfällige Bezeichnung (vgl.
Krünitz
, s.v. Loge: „eine Hütte, ein kleiner mit Brettern verschlagener Raum, ein Hundestall, eine Schiffskammer etc. etc. heißt“), ohne Bezug auf Freimaurer- oder Theaterlogen.
nicht weiter als nach meiner Loge zu gehen, will ich doch selbst bey Hartung
22
anzusprechen suchen der sehr krank liegen soll. Erkundigen Sie sich doch auch
23
Hartkn.
Johann Friedrich Hartknoch
gleich darnach; vielleicht ist es in Hartkn. Pack gerathen. Sorgen Sie doch bey
24
Zeiten, zu erfahren wo das Pack hingekommen.
25
Auch vom Asmus weder eine Zeile noch seine Uebersetzung des
Ramsay.
26
Von Pf. 2 Briefe mit der
leeren
addresse
von der Fortsetzung seines
27
Magazins
Pfenninger,
Christliches Magazin
Magazins. Kleukers Uebersetzung von Plato ist auch in Leipz. liegen geblieben,
28
Benzlers Brief aber in den Kanterschen Buchladen eingelaufen. Kurz es ist ein
29
Elend hier und die Buchbinder gehen auch drüber zu Grunde. An statt daß
30
Hart. den Ausfall des Kanters nützen sollte, fehlt das neueste im
Katalog
31
so wohl als im
Laden
, weil nur immer ein paar Exempl. von jeden da seyn
32
müßen. Ich muß meine Neugierde wie verdorbene Kaufleute mit fremden
33
Hinz
Jakob Friedrich Hinz
Credit oder Capitalien befriedigen. Des
Notarii publ.
Hinz Schicksal scheint
34
sich auch zu entwickeln, weil er eine Hofmeisterstelle in Curl. antreten wird.
35
Hartk.
Johann Friedrich Hartknoch
Also bleibt mir niemand als der kranke Hartk. übrig, dem ich mehr schon
36
Verbindlichkeiten schuldig bin, als ich ihm zuzumuthen oder zu erwiedern im
37
stande bin.
S. 141
Bey der Nachricht die er mir von Lenz gab beklagte er, daß er ungeachtet
2
seiner Verdienste dort unbrauchbar seyn würde. Unter allerhand wilden
3
Verleger … Herausgeber
für die projektierte
Sammlung von Hamann-Texten
, vgl.
HKB 567 ( IV 122/16 ); zuerst schlug diese Herder vor, vgl.
HKB 556 ( IV 84/5 ) Einfällen erklärte ich den Hartkn. zu meinem Verleger u seinen jungen Freund
4
zum Sammler u Herausgeber meiner
Operum omnium.
Lenz bedankte sich im
5
umfänglichern Vorschlag
nicht überliefert
Ernst für meinen Scherz und Hartk. that mir noch einen umfänglichern
6
Vorschlag. Worinn der Ihre besteht, ist mir noch ein größer Räthsel als jener
7
Episcopus portus romani
dt. Bischof der Stadt am Hafen Roms, ein Titel, mit dem verschiedentlich
Hippolyt von Rom
in Verbindung gebracht wurde (etwa in
Ernestis
Neuer theologischer Bibliothek,
Bd. 3, St. 1, S.
210), vgl.
HKB 569 ( IV 127/19 ) fiat!
dt. so sei es!
Episcopus portus romani.
Will Hartkn. Verleger seyn:
fiat!
Sind Sie nicht
8
Prälat … Briefwechsels
Im
Teutschen Merkur
, Bd. 27, 3. Vj. 1779 (August), S. 189f. aus Anlass einer Besprechung von
Schlözer,
Briefwechsel, meist historischen und politischen Inhalts
, Tl. 5, H. 25–30, S. 65 eine Stelle daraus zitiert, in der es um einen „vielgeltenden Ordensgeistlichen“ bzw. „Prälat“ „am Hofe zu W***“ geht, der angeblich eine der Aufklärung zugewandte Schulreform bekämpft. Zugleich wird insinuiert, es könne sich um Herder handeln: „Wenn wir uns nicht völlig in der Person irren, so ist hier ein Mann gemeynt, der nichts weniger als ein finstrer Kopf und blinder Eyferer ist; der vielmehr mit den besten Köpfen zu W. in Verbindung steht, und selbst unter die aufgeklärtesten seines Standes zu zählen ist.“ (
Der Teutsche Merkur
, Bd. 27, 3. Vj. 1779 (August), S. 189)
der Prälat im lezten Qvartal des T. M. bey Gelegenheit des Schlözerschen
9
Laye gegen Bahrdt
Wieland,
Gedanken eines Laien über Bahrdts Glaubensbekenntnis
Wiel.
Christoph Martin Wieland
Briefwechsels. Der Laye gegen Bahrdt ist ohnstreitig Wiel. selbst. Ich
10
verlange nach seinen Gedanken über Vernunft u Schrift. Vorige Woche habe
11
Streit des Nicolai u Wiel.
Nicolais
als „Nachricht“ am Ende des 1. St. von Bd. 37 der
Allgemeinen deutschen Bibliothek
, S. 295–315 publizierten Text gegen
Wieland
, die nächste polemische Runde im Streit um die Übersetzung des
Life of John Buncle
die allg. d. Bibliothek gelesen. Was sagen Sie zum Streit des Nicolai u
12
Wiel.? für mich ist es ein sehr
interessant
es Meteor! Daß Sie daran gar nicht
13
gedacht haben, wundert mich. Wer ist der neueste M. W. über das Genie?
14
Briefwechsel über die neueste Orthographie
nicht ermittelt; Klopstock, Heinicke etc.?!?
Er that mir sehr gut auf den kindischen Briefwechsel über die neueste
15
Spitzbart
Schummel,
Spitzbart
Orthographie. Ist denn
Spitzbart
nicht auszukundschaften. Ich halte den Verfaßer
16
physiognomischen Reisen
Musäus,
Physiognomische Reisen
der physiognomischen Reisen für eben den M.
Hase
der in Curl. mein Nachbar
17
u guter Freund war.
18
Stiftsprediger
Georg Gottlieb Weber
Wie
heist
denn Ihr Freund und Nachbar, der Stiftsprediger? Ich finde ihn
19
hinten u vorn
in Herders nicht überliefertem Brief
hinten u vorn aber nirgends seinen Namen, ohne den ich mir keine Person
20
recht vorstellen kann. Ihren Gruß an †feld werde bestellen so bald er zu mir
21
kommen wird, vielleicht heute, auch Ihre Dachsche Wünsche nicht vergeßen.
22
Oberhofpr.
Johann Ernst Schulz
Beichtvater
Friedrich Wilhelm Matthes
Weder den Oberhofpr. noch meinen Beichtvater habe seit langer Zeit besucht,
23
und ich entferne mich je mehr u. mehr vom Umgange. Keine Hofnung zum
24
Mst
der
leßingschen
Gespräche?
25
Probe Ihnen meiner Handschrift
Im Folgenden schreibt Hamann einige Passagen aus der
Schürze von Feigenblättern
für Herder ab: die drei ‚Dedicationen‘ sowie den Anfang des ‚Nachhelfs eines Vocativs‘ (ab
HKB 573 ( IV 142/29 )). Sie entsprechen der ‚Fassung D‘, vgl.
HHE 5
, S. 268 und S. 303; zur Kommentierung der Passagen vgl.
HHE 5
, S. 314–335.
Erlauben Sie mir eine Probe Ihnen meiner Handschrift mitzutheilen, ob
26
Sie es der Mühe werth finden, daß ich mich damit zu Ende qväle.
27
I.
28
Daß alle drey Gratien Deines lucianischen Aeons zu eben so viel
29
777
zu Zahlensymbolik und autobiographischer Aufladung des Jahres 1777, dem ursprunglichen Entstehungsjahr der
Schürze von Feigenblättern
vgl.
HHE 5
, S. 313
kaltblütigen Furien – und die 777 meines andern tausendjährigen Reichs dich krauen,
30
kützeln und kämmen mögen – fernige Schaafwolle – heurige
31
Schweinsborsten – aber noch kein gutes Haar!
32
Kennst weiter kein Ideal der Menschheit als den „schwachköpfigen,
33
hasenherzigen, schleichenden, listigen, eigennützigen, frostigen, selbstischen
34
Σεαυτον εν Σεαυτῳ
dt. sich selbst in sich selbst [liebend], ironische Umbildung und Gräcisierung von
Marc Aurels
Selbstbetrachtungen
, vgl. N VI/347f.
Bonifacius
Σεαυτον εν Σεαυτῳ
, ohne ein Jota noch Deut zu verstehen, wie
35
demjenigen zu Muthe sey, deßen
Pudenda
lebendige Glieder sind, die nach ihrer
S. 142
Von Seinen Lenden …
Hes 1,27
Auflösung und Verklärung schmachten –
Von Seinen Lenden über sich
2
und unter sich sah ich’s wie Feuer glänzen um und um
–
3
Siehe da …
Hes 2,9f.
Siehe da! eine Hand gegen Dir ausgereckt, mit einem zusammengelegten
4
Briefe, den breite aus vor Dir. Auswendig und inwendig steht darinn
5
geschrieben W! W! W! Iß es in Deinen Leib und fülle Deinen Bauch damit
6
Und brumme …
Zweizeiler aus einer Schulfibel für die Erlernung des Buchstabens B im Alphabet, vgl.
HKB 124 ( I 266/18 ), angeregt durch
Hes 3,3
(zur schwer zu bestimmenden Herkunft der Fiebelverse vgl.
HHE 5
, S. 317; Herder zitiert sie ebenfalls in der Vorrede zu Bd. 2 der
Volkslieder
,
S. 32
)
Und brumme wie ein wilder Bär
7
Wenn er vom Honigbaum kommt her.
8
II … Ew. Hochwürden
gerichtet an
Anton Friedrich Büsching
, im Hintergrund ist
Johann August Starck
gemeint
II.
9
wöchentl. Nachrichten 1)
Hamann deutet die Anmerkungen in seiner Abschrift nur durch Hochzahlen im Text an und führt sie nicht aus (
); die Anmerkung verweist auf Büschings Rezension der 2. Aufl. von
Starck,
Hephaestion
in
Büsching,
Wöchentliche Nachrichten
, 4. Jg. 28. St., 8.7.1776, S. 223–227
Ew. Hochwürden geruhen immerhin in Ihren wöchentl. Nachrichten
1)
10
ungelehrten und übelgesinnten Saalbader
So nicht in dem angegebenen Text; dort ist lediglich davon die Rede, dass „die Titular-Theologen und Zänker ihn [Starck] insonderheit wegen dieses Abschnitts angreiffen, seine Meynung unrichtig vortragen, und aus seinen Worten Folgen erzwingen werden, die er doch verwirft, und die seinen eigenen Erklärungen widersprechen. […] Er wird wohl thun, wenn er sich mit solchen Zänkern gar nicht einläst […]“ (
Büsching,
Wöchentliche Nachrichten
, 4. Jg. 28. St., 8.7.1776, S. 227)
mich einen ungelehrten und übelgesinnten Saalbader zu schelten, wenn Sie
11
Fastos
nach den ‚fasti sacerdotales‘, römisches Verzeichnis von Beamten und Priestern
nur so freygebig seyn wollen Dero erheblichem Magazin nächstens die
Fastos
12
Αυτογραφον
dt. eigenhändig Geschriebenes, Originalmanuskript
Name des ägyptischen Ordens- und Glaubens Bruders
Der titelgebende
Hephaestion
, von dem es in Büschings Rezension erläuternd heißt: „Es hat dieser gelehrte und gut gesinnete Mann (Starck), seinem Buch, welches von der Religionserkenntniß der Griechen, Römer und Juden handelt, den Namen eines Priesters der Egypter vorgesetzt, weil er dafür hält, daß diese Völker viel von den Egyptern gelernet und angenommen haben.“ Über die mangelnde Verbindung von Titel und Inhalt des Buchs beschwert sich Hamann, den die Lektüre des
Hephaestion
seinerzeit sehr aufregte (vgl.
HKB 449 ( III 189/4 )), noch im
Fliegenden Brief
(etwa S. 341, Z. 24)
oder dasjenige
Αυτογραφον
einzuverleiben, worinn der Name des ägyptischen
13
Ordens- und Glaubens Bruders geschrieben steht. Ich mag Ihrem
14
allotrioepiskopolypragmatischen
dt. etwa: vielgeschäftig in fremde Angelegenheiten hineingemischter Eifer, vgl.
1 Petr 4,15
und
HKB 434 ( III 156/31 ) mundo hoc spectabili et seculo currente
dt. in dieser sichtbaren Welt und im gegenwärtigen Zeitalter
allotrioepiskopolypragmatischen Eifer mit Zeit und Ort
in mundo hoc spectabili
15
et seculo currente
zu wuchern keinen weiteren Eingriff thun, um mich zu
16
nomen proprium
dt. Eigenname
Psevdocophten
‚Cophten‘ werden von Starck im Zusammenhang ägyptischer Mysterienkulte genannt, vgl.
Apologie des Ordens der Freimaurer
(2. Aufl. 1778), S. 180 und
HKB 557 ( IV 85/8 ) rechtfertigen, warum ich kein
nomen proprium
eines Psevdocophten und
17
Zigeuners
2)
, sondern dafür lieber zwey heilige Worte des letzten Propheten
3)
18
εν εδαφῳ
Im Kontext von Hamanns Versuchen einer philologischen Kritik an Starcks
Königsberger Dissertation von 1773
, vgl.
HKB 402 ( III 79/15 ) und Hamanns Anmerkung 4 in
HHE 5
, S. 325f.
S – S –4)
Doppeldeutig: konventionell steht S. S. für ‚scripturae sacrae‘, in der Anmerkung löst Hamann es hingegen mit „Forte Semlero-Starckiano auf“ (vgl.
HHE 5
, S. 325f.)
Sprache Kanaans
Hebräisch
Nachhelfe eines Vomitivs
vgl.
Wielands
Anmerkung „Warum nicht herausgesagt, Vomitivs? W.“ zu Häfelis
Antwort eines Ungenannten
, S. 127 „Nachhelf eines V – –ivs?“; vgl. außerdem den Abschnittstitel „Nachhelf eines Vocativs“
unten
und
HHE 5
, S. 328
minorum gentium
εν
εδαφῳ
S – S –
4)
der Sprache Kanaans dem Nachhelfe
19
Noten … Heph. Theb.
die lange Anmerkung zu historischen Trägern des Namens ‚Hephaistion‘, v.a. zu
Hephaistion von Theben
, um Starck der Beliebigkeit seines Titels zu überführen; Hamann lässt die Anmerkung hier aus; vgl.
HHE 5
, S. 321–325
eines Vomitivs vorgesetzt habe. Die langen Noten u
allegata Heph. Theb.
20
betreffend laße aus.
21
III.
22
poetische Blumenlese zu opfern …
Kontext nicht überliefert, vmtl. sandte Voss den
Musenalmanach 1777
an Hamann, der Claudius’ für die
Schürze von Feigenblättern
wichtiges Gedicht
Wächter und Burgermeister
enthielt. Nachdem Hamann versäumte, sich für die Sendung zu bedanken, sandte Voss wohl keinen Jahrgang mehr, ein Vorgang, den Hamann hier ins Scherzhafte wendet.
Ey! Ey! lieber Herr – Sie haben dies Jahr vergeßen mir Ihre poetische
23
Blumenlese zu opfern und ich voriges Jahr, Ihnen dafür zu danken. Wir sind
24
salvo errore …
dt. vorbehaltlich eines Rechenfehlers und mit Rücksicht meines Namens (die erste Hälfte eine gängige lat. Redewendung, die zweite Hälfte mit Bezug auf den fingierten Namen in der Unterschrift)
also mit einander qvit –
salvo errore calculi et pudore nominis mei.
25
Reineke Schwanz
Bedeutung unklar, mglw. auf Interna im nicht überlieferten Briefwechsel zwischen Hamann und Voss zurückgehend; zur Schreibung vgl. die textkritische Anmerkung. Der Verweis auf Reineke Fuchs ist wohl ein Wortspiel mit dem Namen Voss und dem niederdeutschen Tierepos „Reynke de vos“ (1498); zum ‚Schwanz‘ vgl. die seit Äsop überlieferte Fabel vom „Fuchs ohne Schwanz“, die ebenfalls von sophistischen Rechtfertigungen handelt, etwa bei
Hagedorn
:
Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen
(Hamburg 1738), S. 50.
Reineke Schwanz
.
26
24 Jänner 777
das Initialdatum für die
Schürze von Feigenblättern
: seine Ernennung zum
Packhofverwalter
an
Königsgeburtstag
, vgl.
HKB 481 ( III 292/14 ) Den 24 Jänner 777.
27
Jahrzahl 777
s.o.
Diese Jahrzahl 777 muß auch auf dem Titul kommen, gesetzt daß
selbige
28
ich auch erst 80 fertig werden sollte.
29
Nachhelf eines Vocativs.
30
Watrachomyogigantologomachieen
dt. Frosch-mäuse-riesen-rede-schlacht, neologistische Wortmischung aus
Βατραχομυομαχία bzw. Froschmäusekrieg
(verdeutscht wie in
Willamovius,
Watrachomyomachie
), λογομαχία bzw. Wortstreit (
unten „Wortkrieg“
) und γιγαντομαχία bzw. Gigantomachie (vgl.
Froschmäusekrieg
, V. 7)
Unter allen Watrachomyogigantologomachieen und komischen
31
Erzählungen ist keine so kurz und gut und züchtig gerathen als der poßierliche
32
Nachtwächters und Bürgermeisters
Claudius,
Wächter und Burgermeister
Wortkrieg des Nachtwächters und Bürgermeisters in dem
Göttinger
33
Musen
allmanach für dieses Jahr S. 151.
34
Wächter … kaltblütiger Philosoph
Nach der Fragestellung im
Teutschen Merkur
, auf die
Häfeli,
Eines Ungenannten Antwort
antwortet; die Analogie zwischen der Frage im
Teutschen Merkur
und Claudius’ Gedicht ist überhaupt das Grundthema dieser Passage, so entspricht der Autor der
Antwort eines Ungenannten
dem Nachtwächter und Wieland dem Burgermeister, vgl.
HHE 5
, S. 328–334.
Der Wächter hatte, wie ein kaltblütiger Philosoph, die Kraft seines
S. 143
zehntausendsten Theil eines Fliegenhauchs
vgl. Wielands Randbemerkung in
Häfeli,
Eines Ungenannten Antwort
, S. 131
neutralen Horns bis auf den zehntausendsten Theil eines Fliegenhauchs, und die
2
harmoniam praestabilitam
die von Gott im Voraus festgelegte Harmonie der Dinge nach der Monadologie von
Gottfried Wilhelm Leibniz
orificio
dt. Mundöffnung, Mündung
kleinste Fragmente aufgelöset
Wieland,
Nachricht des Herausgebers der Antwort eines Ungenannten
, S. 133
harmoniam praestabilitam
seines Methodus zum
orificio
bis auf die kleinste
3
Fragmente aufgelöset, daß er sagen konnte:
4
Der
Glock reimt nicht zu meinem Horn
5
Drum will ich
das
Glock halten.
6
reine, harmlose, unparteyische Absicht
Wieland,
Nachricht des Herausgebers der Antwort eines Ungenannten
, S. 132
Des wortführenden Bürgermeisters reine, harmlose, unparteyische
7
Absicht Wißenschaft und Kunst zu schützen, das Schwert kritischer Gerechtigkeit
8
im Namen seiner guten Stadt und des hochweisen Raths für die Ehre des
9
Gen’ris masculum
dt. männliches Geschlecht (grammatisch oder sonstig),
Claudius,
Wächter und Burgermeister
, V. 14
weiten Umfange der teutschen Sprache
Wieland,
Nachricht des Herausgebers der Antwort eines Ungenannten
, S. 132
Gen’ris masculum
in dem weiten Umfange der teutschen Sprache zu
10
handhaben, giebt seiner Brunst über das verhunzte Genus eine so feyerliche
11
doppelte Misverständnis
Die Pointe bei Claudius’ Gedicht ist, dass der Nachtwächter „das Klock“ und der Burgermeister „der Klock“ durchsetzen wollen; richtig ist allerdings ‚die Klock‘ (auch im Niederdeutschen, vgl.
Schütze: Holsteinisches Idiotikon, Bd. 2 (Hamburg 1801), S. 279f.
oder
Tiling: Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, Bd. 2 (Bremen 1767), S.808
).
Wichtigkeit, daß es kaum möglich ist das doppelte Misverständnis und öffentliche
12
Aergernis über die etymologische
Pudenda
einer Glocke schaamhafter und
13
lächerlicher zu besingen.
14
Heldendichter … römischen Dactylum
Claudius (
s.o.
), dessen Name ein Daktylus ist (dreihebig mit Initialbetonung) und eine lateinische Flexion hat
Hätte der Heldendichter
in nuce
nur
hinten
seinen römischen Dactylum und
15
medio ne discrepet imum … Wipp
dt. dass das Ende nicht mit der Mitte im Widerspruch steht,
Hor.
ars.
, 152
„Wipp, der Rathhausdiener“, der einzige Eigenname in
Claudius,
Wächter und Burgermeister
, V. 10 (etwa in der Mitte des Gedichts)
in der
Mitte
(medio ne discrepet imum)
Wipp’s symbolischen Namen
16
Namen des Orts … unterdrückt hätte
vgl. Wielands Vorwurf in der
Nachricht des Herausgebers der Antwort eines Ungenannten
, S. 135: „die verächtliche Einmischung der Nahmen würdiger und verdienstvoller Männer, wie Semler, Töllner, u.a. – die Benennung der Oerter, Berlin, Zürich, Bremen, u.s.w. war mir von Herzen mißfällig: weil ich aus dem teutschen Merkur weder einen Fechtplatz noch ein Schlachtfeld zu machen gesonnen bin.“
verschweigen können, wie er die Enthaltsamkeit gehabt die Namen des
Orts
17
und dasiger streitenden Parteyen – kurz, wenn er alle Personalitäten oder
18
nomina propria
als stumme Sünden unterdrückt hätte: so wäre sein Werk
19
Chef d’oeuvre d’un Inconnu
dt. Hauptwerk eines Unbekannten, nach dem Titel der Satire von
Saint-Hyacinthe,
Le chef-d’Œuvre d’un Inconnu
das vollkommenste
Chef d’oeuvre d’un Inconnu
für die außerordentl.
20
jüngsten Meister Mathanasius und seiner gelehrten Zeigefinger
Gemeint ist Wieland mit seinen Anmerkungen und der
Nachricht des Herausgebers
zu
Häfeli,
Eines Ungenannten Antwort
. Mathanasius ist der fingierte Herausgeber von
Saint-Hyacinthe,
Le chef-d’Œuvre d’un Inconnu
und stand in
Hamann,
Philologische Einfälle
, N III,51/5 auch für
Johann Salomo Semler
.
Vorlesungen des jüngsten Meister Mathanasius und seiner gelehrten Zeigefinger –
21
Wird durch die Bemühungen …
Variation der ursprünglichen Frage im
Teutschen Merkur
,
1. Vj. 1776, S. 82
Jedoch ich eile zu einer eben so wichtigen als verwickelten Frage: Wird
22
durch die Bemühungen kaltblütiger Philosophen u lucianischer Geister für
23
und wieder das, was man schöne Wörter und bekannte Oerter nennt, Mehr
24
oder Weniger gestiftet?
p p p p
25
Ohe iam satis est!
Kommt Ihnen, liebster Gevatter! nicht alles wie
26
Seilentänzerey und Gaukelspiel vor? Alle Anspielungen in diesem ersten
27
Aug. u Sept. des T. M. 776.
Daten von
Häfeli,
Eines Ungenannten Antwort
und
Wieland,
Nachricht des Herausgebers der Antwort eines Ungenannten
im
Teutschen Merkur
Abschnitt beziehen sich auf den Aug. u Sept. des T. M. 776.
28
Es geht mir eben wie Ihnen mit den
Sephiroth.
Auffallend ist es doch
29
Erkentnis des Guten u Bösen sich auf die Pudenda bezog
1 Mo 3,5 u. 7
immer daß unsere erste
Erkentnis
des Guten u Bösen sich auf die
Pudenda
30
im 9 von Adam …
1 Mo 3,9–19
bezog; daß im 9 von Adam selbige zu einem Fluch u Seegen über ⅔ u ⅓ des
31
neuen Menschengeschlechts Anlaß geben; daß im 9ten von Noah das Zeichen
32
eines göttl. Bundes an eben dem Orte geschah. Diese allgemeine Formel
33
scheint mir wirklich ein gnostischer Schlüßel der gegenwärtig herrschenden
34
Streitfragen zu seyn, theils selbige öffentlich Schau zu tragen, theils selbige
35
argen und ehebrecherischen Geschlechts
Mt 12,39
durch eine
Popula
rität aufzulösen, die unsers
argen und ehebrecherischen
36
Geschlechts
würdig ist,
37
Qui Curios simulant …
Iuv.
saturae
, 2,3; dt. die äußerlich wie M. Curius Dentatus tun und ein Leben führen wie beim Bacchanalienfest
Qui Curios simulant et Bacchanalia viuunt.
S. 144
Die Untersuchung und Behandlung dieser
Tiefen
ist aber wirklich eine
2
Brücke ohne Lehne
s.o.
Brücke ohne Lehne für meinen schwindlichen Kopf – und ob ich jenseits
3
kommen werde, weiß ich nicht.
4
Marianchen
Marianne Sophie Hamann
Mein armes Marianchen stöhnt u wimmert, hat keinen Schlaf heute in den
5
Augen gehabt. – Ich bin heute den ganzen Tag zu Hause geblieben, habe ein
6
Josephum
Flavius Josephus
wenig
medicini
rt, und meinen
Josephum
kaum ansehen können, doch mit
7
Hänschen
Johann Michael Hamann
Historiis selectis
lateinisches Lesebuch mit ‚ausgewählten Geschichten‘
Hänschen 2 Kap. aus dem Matthäus, eins aus den
Historiis selectis
u einen
8
Ernesti Initiis
Ernesti,
Initia doctrinae solidioris
Phaedo
Plat.
Phaid.
§. in
Ernesti Initiis exponi
rt auch den
Phaedo
im
Plato
angefangen.
9
Schreiben Sie doch bald an Ihre arme Schwester und geben mir ein Wink
10
über Ihre Gesinnungen.
11
Gräfin Kayserlingk
Caroline Charlotte Amalie Reichsgräfin von Keyserling
Salamalecs
ein „morgenländische[r] Bückling oder Fußfall“ (
Hamann,
Kleeblatt
, N III,172/28f.), vgl. auch
Hamann,
Konxompax
, N III,223/18 und
HKB 64 ( I 162/18 ); Bedeutung hier unklar, da Herders Brief nicht überliefert
Der Gräfin Kayserlingk werde die Veranlaßung Ihres Salamalecs
12
mitzutheilen suchen.
So
Je saurer mir auch der Umgang wird: desto
13
Maran Atha
Herder,
Maran Atha
wohlthätiger. Sie hat Ihren
Maran Atha
auch auf 24 Stunden
en depot
gehabt
14
und es war ihr nicht lieb, daß ich auf
ponctuelle
Widergabe bestand. Ich
15
versprach ihr auf längere Zeit ein ander Exemplar, das ich vielleicht meinem
16
Beichtvater
Friedrich Wilhelm Matthes
Brüdern Jesu
Herder,
Briefe zweener Brüder Jesu in unserm Kanon
Beichtvater zugedacht habe, dem ich auch mit den Brüdern Jesu ein Andenken
17
Lehre des Gesetzes
Cless,
Die wahre Lehre des heil. Apostels Pauli vom Gesez
machen müßen. Die Lehre des Gesetzes habe mit viel Zufriedenheit gelesen;
18
Buche vom Glauben
nicht ermittelt, vmtl. eine Verwechslung
aber nach dem Buche vom Glauben bisher umsonst gesucht; von beyden auch
19
die frostige u tückische Recension in der Allg. d. Bibl. gelesen. Daß Ihre
20
Erkennen u Empfinden
Herder,
Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele
Schrift vom Erkennen u Empfinden noch nicht beurtheilt ist, wundert mich.
21
Abigail
Eigentlich die fingierte Autorin von Hamanns
Zweifel und Einfällen
(nach
1 Sam 25
), vgl.
HKB 467 ( III 242/26 ); hier wohl für
Konxompax
.
Meiner Abigail weist man die Thür; das war für die Feigen. Was Ihnen
22
Mendelssohn
Herder erwähnte in seinem nicht überlieferten Brief wohl,
Maran Atha
am 10. Oktober an
Mendelssohn
geschickt zu haben, vgl.
HBGA
, Bd. 4, S. 103f.
Mendelssohn antworten wird, bin ich neugierig.
23
Kypke Katalog
der Katalog für die Versteigerung der Bibliothek des verstorbenen
Georg David Kypke
, vgl.
HKB 565 ( IV 114/21 ) In Kypke Katalog wird erst mit dem Neuen Jahr gedruckt werden. †feld
24
Obseru.
Kypke,
Observationes Sacrae
hat die Besorgung. Ich habe mich auch nach Zusätzen seiner
Obseru.
oder
25
Mst
e erkundigt; es ist aber nichts vorhanden. Noch vorige Woche sprach
26
darüber mit †feld der nichts als ein durchschoßen N. T. gefunden hat, aus dem
27
die
Obseru.
genommen sind.
Alemberts Eloge
des
Mylord Marechal
verdient
28
auch von Ihnen angesehen zu werden wegen der kleinen philosophischen
29
Coyonnerien
scherzhafte Unverschämtheiten
Klätscherey, Koketterien u
Coyonnerien.
Ich hab es zweymal gelesen der
30
nordischen Salomon
Friedrich II.
lieben Verbindungen wegen mit unserm nordischen Salomon.
31
Nun wie soll ich diesen Brief schließen, der vermuthl. nach verrichter
32
Festarbeit eintreffen wird. Gott wolle selbige im Geistl. u. Leibl. reichlich geseegnet
33
seyn
laßen.
Ihrer und der Ihrigen Wohlthäter und Vergelter seyn.
34
liebsten Hälfte
Caroline Herder
Empfehlen Sie mich Ihrer liebsten Hälfte mit Herz, Hand und Mund. Viel Glück
35
Schreibmeister
Gottfried Herder
dem kleinen Schreibmeister zur Schule. Mein Jung kann noch gar nicht
36
ältestes Mädchen
Elisabeth Regina Hamann
schreiben in seinem 11ten; es liegt aber freylich nicht gantz an ihm. Mein ältestes
37
Mädchen zeichnet sich in der Arithmetik aus, und beynahe auf ihre eigene
S. 145
Pathen
August Herder
Hand. Meinen kleinen gnugsamen Pathen hoff ich noch Selbst zu sehen von
2
Angesicht zu Angesicht.
3
Ach lieber Herr Gevatter! Unsere 12 Kinder 7 Mädchen und 5 Knaben auf
4
einer Wiese wie die hinter meinem Garten. Was für Carricaturen von Seelen
5
– und von Gedanken unter den respectiven Schlafmützen, Kopfzeugen u
6
Cornetten
„eine Art des Kopfputzes des andern Geschlechtes […] jetzt zu einem Nachtzeuge herab gesunken“ (
Adelung, Bd. 1, Sp. 1351, s.v. Cornette
)
Cornetten ihrer Eltern. Ich sinne hin u her wie ich es machen soll dies Neue
7
Jahr
incognito
zu begehen. – – – –
8
Den 14 des Morgens.
9
Marianchen
Marianne Sophie Hamann
Marianchen hat gegen Morgen ein wenig geschlafen. Ist wenigstens nicht
10
schlechter, wenn auch nicht beßer. Will heut wider zu Haus bleiben und im
11
Josepho
Flavius Josephus
Josepho
nachholen was gestern versäumt. Gott walte über Sie und Ihr
12
ganzes Haus mit Seinen Seegen früh und spat. Amen! Eine so glückliche Kinder
13
verEhrungswürdige Freundin
Caroline Herder
Mutter als Sie, meine verEhrungswürdige Freundin, soll weder schreiben
14
noch lesen. Ein Ablaß für uns beyde; und hiemit Gott und Immanuel
15
empfohlen. Amen! Amen!
Voller Unruh u Eil.
16
Adresse:
17
HErrn / HErrn
Herder
/ GeneralSuperintendenten / pp / zu /
Weimar
/
18
franco
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 186–189.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 106–110.
ZH IV 135–145, Nr. 573.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
|
136/14 |
Vorfälle […] gewesen] |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Vorfälle in Unruhe gewesen |
|
138/7 |
mit bey ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bey |
|
138/24 |
kommen; ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: kommen: |
|
138/37 |
Havercam sche ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Havercamp sche |
|
139/7 |
Ursache ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Ursache, |
|
139/34 |
Gott ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Gott, |
|
140/14 |
gelegen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gelegen. |
|
141/24 |
leßingschen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Leßingschen |
|
142/18 |
εδαφῳ ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: εδαφω |
|
142/25 |
Reineke Schwanz ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH IV,142/25: Reineke Schwarz ; N III,209/6: „Reineke Schwartz“; HHE 5, S. 278: „Reineke Schwarz“; Anmerkung ebd., S. 327 „Der Nachname ist in den Manuskripten sehr schwer lesbar, er kann auch ‚Schwantz‘, ‚Schwanz‘ oder ‚Schwarz‘ lauten.“ – Ein Handschriftenvergleich von HKB 573, Ham.-Nachl 67 und 68 ergibt jedoch eindeutig ein „n“: Ein „r“ in der Kombination „arz“ läuft bei Hamann verlässlich am Ende nach oben aus; ein „n“ in der Kombination „anz“ – wie in allen drei Fällen – läuft dagegen verlässlich am Ende nach unten aus. Die dreifache Redundanz schließt eine Verschreibung aus. – Eine mögliche Variation besteht nur in Bezug auf „z“ und „tz“. |
|
143/29 |
Erkentnis ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Erkenntnis |
|
144/33 |
laßen. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: laßen, |